24 Januar 2006

2006 – Das Europäische Jahr der Mobilität

Die Europäische Kommission hat 2006 zum Europäischen Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer (EJMA) erklärt. Dieses "Europäische Jahr" verknüpft die Themen Beschäftigung und Mobilität miteinander und wird mit Aktivitäten auf europäischer und nationaler Ebene über die Möglichkeiten im Bereich des grenzüberschreitenden Arbeitens und des Berufswechsels informieren. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit Europas gestärkt werden. Die 19. EXPOLINGUA Berlin hat dieses Thema aufgegriffen und findet vom 17. - 19. November unter dem Motto "Mobil durch Sprachen" statt.

Was die berufliche Mobilität anbelangt, überschreitet in der EU die Zahl der Arbeitnehmer, die in den letzten Jahren den Job gewechselt haben, nur selten 10 %. Hinzu kommt, dass die durchschnittliche Beschäftigungsdauer in Europa 10,6 Jahre beträgt. In den USA z. B. sind die Arbeitnehmer nur etwa 6,7 Jahre im gleichen Job tätig.

Im Hinblick auf die geografische Mobilität zeigen aktuelle Studien, dass ungefähr 2 % der EU-Bevölkerung im erwerbstätigen Alter in einem anderen Mitgliedstaat als ihrem Herkunftsland leben. Grenzüberschreitendes Pendeln zwischen den Mitgliedstaaten hat in den letzten Jahren zwar stetig zugenommen, doch die Zahlen sind insgesamt immer noch ziemlich niedrig. Belgien liegt mit 1,7 % der erwerbstätigen Bevölkerung vorn.

Klar ist, die europäischen Arbeitsmärkte müssen flexibler werden. Die Bürgerinnen und Bürger, öffentliche Behörden, Sozialpartner, Unternehmen und Hochschulen in Europa sind 2006 aufgerufen mit Initiativen für mehr berufliche Mobilität zu werben. Weitere Informationen über das Europäische Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer und die in diesem Rahmen organisierten Aktivitäten gibt es hier.

Mobilität verstehen: Neue Studie von PriceWaterhouseCoopers

Vor kurzem veröffentlichte PricewaterhouseCoopers (PWC) in Zusammenarbeit mit der Cranfield School of Management die erste in einer Reihe von Forschungsstudien über internationale Mobilität.

Die Studie konzentriert sich darauf, Hindernisse für internationale Mobilität zu verstehen und zu vermeiden. Einbezogen wurde der gesamte Erfahrungsschatz im Bereich internationaler Arbeitsverhältnisse - angefangen von der Entscheidung, in ein anderes Land zu gehen, über die Wiedereingliederung von Personal bis zu den Auswirkungen auf die berufliche Karriere. Sie wird Unternehmen und Organisationen erlauben, ihre eigenen Motivationen und die von Individuen besser aufeinander abzustimmen und so wirksamere Strategien für internationale Posten zu entwickeln und umzusetzen.

Für 2006 sind noch zwei weitere Forschungsprojekte geplant: Messung der Kosten und Vorteile internationaler Arbeitsverhältnisse und Abstimmung der internationalen Mobilität auf die Bedürfnisse der Wirtschaft.

Die Studien sind Teil der Forschungsinitiative GEODESY, die praktische, auf Fakten gestützte Einblicke in die Zukunft des globalen Arbeitens liefern soll. "Unserer Meinung nach hapert es wirklich an zuverlässigen Daten und Forschung über internationale Mobilität. Um diese Lücke zu schließen, haben wir GEODESY ins Leben gerufen", sagt Robbie Wigley-Jones, Partner im Bereich internationale Arbeitsverhältnisse bei PWC, UK.

Die Mitgliedschaft bei GEODESY ist kostenlos. Die Mitglieder können an den Forschungsstudien mitwirken, Ideen für künftige Forschungsthemen beisteuern und haben unbeschränkten Zugang zu den Forschungsergebnissen.

Quelle: EU-Kommission

Für weitere Informationen siehe : www.pwc.com/geodesy

20 Januar 2006

Stipendienausschreibung zum zertifizierten Trainer für fremdsprachige Unternehmenskommunikation (CLTC)

Freiberufliche Trainer können sich 2006 erstmals um Stipendien für die Weiterbildung zum zertifizierten Trainer für fremdsprachige Unternehmenskommunikation (CLTC = Corporate Communication & Language Training Certificate) bewerben.

Entwickelt wurde die Qualifizierungsmaßnahme von multinationalen Firmen unter der Federführung der Henkel KGaA zunächst als interne Schulung. Seit 2005 bietet das Institut für Internationale Kommunikation (IIK) den Zertifikatskurs auch frei zugänglich im Rahmen der Düsseldorfer Sommeruniversität an. Die Initiatoren der Stipendienausschreibung möchten so die Professionalisierung freiberuflicher Trainer unterstützen. Gleichzeitig soll damit auch die Anerkennung hochwertiger Sprachtrainings und qualifizierter Trainer in einer globalisierten Wirtschaft gefördert werden.

Voraussetzungen für eine Stipendienbewerbung sind:

1. freiberuflicher Trainerstatus, Erfahrung im Firmentraining
Fremdsprachen
2. max. 1-seitiger Lebenslauf, max. 1-seitiges Begründungsschreiben
3. Empfehlungs-/Unterstützungsschreiben eines Unternehmens (keine Trainingsfirma, sondern ein Abnehmer von Fremdsprachentrainings).


Die Stipendienleistungen umfassen die Kurs- und Verpflegungskosten in Höhe von 990 EUR für die Weiterbildung vom 05.-09.09.2006 sowie die Prüfungs- und Zertifizierungsgebühren. Möglich ist auch ein Zuschuss zu den Unterkunftskosten. Die Vergabe der Stipendien erfolgt im Rahmen der
5. Sprachen und Beruf Konferenz (8. bis 10. Mai 2006, hier gilt noch der Frühbucherrabatt bis zum 31. Januar) und wird von der ICWE GmbH unterstützt. Über die Vergabe entscheidet ein Gremium von Firmenvertretern und Trainern.


Bewerbungen mit den geforderten Unterlagen sind bis zum 18.04.2006 zu richten an: ICWE GmbH, Frau Astrid Mendoza, Leibnizstr. 32, 10625 Berlin, info@sprachen-beruf.com.

Fragen zur Weiterbildung und zum Stipendium beantwortet das IIK unter weiterbildung@iik-duesseldorf.de

Informationen zum Trainerzertifikat unter
http://www.iik-duesseldorf.de/fortbildungen/fremdsprachentraining.php

18 Januar 2006

Interkulturelle Kompetenz: Die weltweit Besten sind nicht in Deutschland anzutreffen

Eigeninitiative und die Bereitschaft zu Lernen und Weiterbildung sinken, je höher der universitäre Abschluss ist. Hiermit konstatiert die SKYLIGHT GmbH als Initiator der Studie AWARE! Inter_Cultural_Competence ein weltweites Ergebnis. Doch auch mit dem Blick auf die Kompetenzprofile deutscher Absolventen und Berufseinsteiger zeigt die Studie Defizite auf.

Trotz hoher Ziele der wissensbasierten Gesellschaft sind die weltweit Besten im internationalen Vergleich nicht in Deutschland anzutreffen. Unter den deutschen Teilnehmern sprechen nur knapp 50% verhandlungssicher englisch, dagegen beträgt dieser Anteil in Skandinavien rund 80%. Auch im Projektmanagement liegen der Norden vorn, in diesem Segment zeigen überdies die USA und Brasilien eindeutige Wissensvorsprünge.

Den Herausforderungen der Teamverantwortung begegnen die Skandinavier zu ca. 80 Prozent souverän, in Deutschland dagegen fühlen sich nur etwa die Hälfte der Befragten zu Führungsaufgaben befähigt und vorbereitet. Erschreckende Ergebnisse zeigt ein Blick auf die interkulturellen Fähigkeiten: Deutschland bildet das Schlusslicht, dagegen machen hier Afrika, Australien und Neuseeland das Rennen, also Länder, die durch das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen ein hohes Maß von interkulturellen Fähigkeiten im Alltag leben.

An der Studie haben 29.867 Personen aus 69 Ländern teilgenommen. Die Ergebnisse appellieren nicht nur an die Einlösung der Bologna-Forderung nach einer praxisnahen Hochschulausbildung, auch die Unternehmen müssen die überfachlichen Kompetenzen der Kandidaten-Profile in den Blick nehmen, um Mismatching und hohe Transaktionskosten zu vermeiden, so die Einschätzung der Initiatoren von AWARE!.

Die ersten Ergebnisse der Studie stehen hier kostenfrei zur Verfügung. Die kostenpflichtige Vollversion von AWARE! Inter_Cultural_Competence wird am 1. Februar 2006 erscheinen (Kontakt: Dr. Johanna Dahm johanna.dahm@skylight.de).

Quelle: SKYLIGHT GmbH

17 Januar 2006

Sag mir, wo Du bist – Mehrsprachiges Online-Spiel fragt nach Geografie-Kenntnissen

Mit tMundo, einem Online-Spiel in fünf Sprachen, kann man im Fremdsprachen- oder Geografieunterricht Ländernamen, die dazugehörigen Adjektive und Sprachennamen üben. tMundo ist von Lehrern einer Schule in Almería, Spanien entwickelt worden und steht auf Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Deutsch zur Verfügung.

Dabei sollen auf einer Landkarte per Mausklick Ländernamen, Sprachen und die dazugehörigen Adjektive zugewiesen werden. In einer zweiten Spielvariante ordnet man Bilder berühmter Sehenswürdigkeiten bzw. kultureller Stätten dem jeweiligen Land auf einer Karte zu. Es können auch zwei SpielerInnen gegeneinander antreten.

tMundo ruft 2006 zum 2. tMundo World Contest auf. In diesem Jahr soll u. a. eine Karte von Europa vervollständigt und mit den zusätzlichen Informationen von der tMundo-Webseite Charts, Webquests oder Poster gestaltet werden.

Der Höhepunkt des Wettbewerbs ist eine gemeinsame Online-Session. Die TeilnehmerInnen vervollständigen dabei eine Karte von Europa in der Zielsprache ihrer Wahl innerhalb von zwanzig Minuten. Interessierte können sich bis zum 28. Februar anmelden unter info@tmundo.com. Die Sessions finden zwischen dem 1. und 31. März statt. Es winken Preise im Wert von bis zu 100 Euro!

Einsteigen unter www.tmundo.com.

12 Januar 2006

Interkulturelle Kommunikation in virtuellen Gemeinschaften

Aspekte der interkulturellen Kommunikation spielen bei Arbeits- und Studienaufenthalten eine immer größere Rolle. Das EU-Forschungsprojekt media-net-works bietet Online Lernszenarien und Materialien, die z. B. in europäischen Mobilitätsprogrammen wie Leonardo da Vinci oder bei der Vorbereitung und Begleitung eines Auslandsaufenthaltes von Mitarbeitern genutzt werden können.

Seit 2004 entwickelten sieben Partner aus fünf europäischen Ländern ein Studienmodul für die Hochschul- und Erwachsenenbildung. Dabei sollten die Schlüsselqualifikationen Medienkompetenz und interkulturellen Kompetenz in virtuellen Gemeinschaften erforscht werden.

Untersucht wurden dafür die technischen, sozialen und interkulturellen Mechanismen virtueller Gemeinschaften. Online Communities erfordern meist ein hohes Maß an Kommunikation und Kooperation. Dabei sind wichtige Aspekte der zwischenmenschlichen Beziehungen wie Gestik und Mimik meist nicht darstellbar. Dies kann z.B. zu Missverständnisse zwischen den einzelnen Mitgliedern führen, so die Überlegung der Forscher.

Deshalb entwickelte das Konsortium mediendidaktische Modelle und Methoden zur Ausgestaltung von virtuellen Gemeinschaften und erprobte diese pilothaft im Rahmen eines Online-Kurses und einer Interaktionsphase im Ausland. Mit verschiedenen Lernszenarien konnte die Kommunikationskompetenz der Teilnehmer deutlich gestärkt und deren Beobachtungsgabe auch im Medienumfeld verbessert werden.

Die Projektergebnisse werden auf der Webseite www.media-net-works.de zur Verfügung gestellt.

Quelle: idw

08 Januar 2006

Fremdsprachennewsletter geht ins Netz

Der Fremdsprachennewsletter geht ins Netz. Ab dem 9. Januar 2006 finden Sie im SprachenNetz aktuelle Nachrichten, Informationen und Linktipps zu Fremdsprachen und interkultureller Kommunikation. Sie können sich über den RSS-feed automatisch über aktuelle Einträge benachrichtigen lassen oder wie gewohnt unseren monatlichen E-Mail-Newsletter empfangen.

Alle eingestellten Artikel werden archiviert, so dass Sie jederzeit darauf zurückgreifen können. Die Linktipps finden Sie ebenfalls auf diesen Seiten gelistet.

Die Redaktion wünscht Ihnen für das Jahr 2006 eine interessante und anregende Lektüre und freut sich über Ihre Hinweise und Kommentare an press-service@icwe.net.

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