23 August 2006

Sprachtechnologie für die Olympiade 2008 hilft Touristen in Beijing

Eine neue integrierte Software für mobile Endgeräte wie PDA's, Handys und Laptops soll Olympia-Touristen in China 2008 bei der Verständigung helfen. Die Software ist elektronischer Sprachführer und Übersetzungsprogramm, aber zugleich auch ein vernetztes Informationssystem, das den Besuchern hilft, sich in den Straßen, Tempeln und Einkaufszentren der Riesenmetropole Beijing zurechtzufinden.

Das Programm wurde bereits von Touristen aus mehreren Ländern erfolgreich in einem Feldversuch in Beijing getestet. Die Tester bekamen einen Taschencomputer mit dem System und sollten sich dann typischen touristischen "Herausforderungen" stellen. Sie waren begeistert. Ohne ein Wort Chinesisch zu sprechen, konnten sie dem Taxifahrer Anweisungen geben, nach Sehenswürdigkeiten suchen, Essen bestellen und nach dem Weg fragen. Weil das System den Benutzer satellitengesteuert orten kann, ist es in der Lage, standortspezifische Auskünfte zu erteilen.

Laut Testnutzern braucht man weder Handbücher noch Gewöhnungszeit, um das System bedienen zu können. Zudem machte ihnen die Benutzung sogar großen Spaß. Besonders bei der Auswahl von Speisen und Getränken im Restaurant klickten sie sich lange und mit viel Vergnügen durch die Bildergalerien und detaillierten Schilderungen der Gerichte.

Auf große Begeisterung stieß die Software auch bei den chinesischen Gesprächspartnern. Taxifahrer, die unter den Sprachproblemen besonders leiden, wollten das System gleich an Ort und Stelle erwerben. Restaurantbesitzer boten an, ihre Speisekarten in dem System bekannt zu machen und Verkäufer fanden Spaß am Feilschen durch den elektronischen Dolmetscher.

Entwickelt wurde die innovative Software im Vorhaben COMPASS 2008, einem deutsch-chinesischen Forschungsprojekt für die nächsten Olympischen Spiele. Auf der deutschen Seite wird das Projekt vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken koordiniert. Partner sind die Deutsche Telekom AG und das Fraunhofer Institut ISST in Dortmund. Auf der chinesischen Seite wird das Projekt von der Firma CAPINFO geführt, die bereits chinesische Informationsdienste für Bürger und Besucher anbietet und mehrere große Projekte zur technologischen Vorbereitung der Beijinger Olympiade koordiniert hat. Ihr Forschungspartner ist die Chinesische Akademie der Wissenschaften.

COMPASS 2008 Projekt

22 August 2006

Languages & The Media 2006 - Programm steht

Das Programm der Languages and The Media 2006, Fachkonferenz zu Sprachvermittlung in audiovisuellen Medien, steht fest. Internationale Experten aus der Medienbranche und dem akademischen Bereich werden vom 25. bis 27. Oktober aktuelle Entwicklungen in der Medienlandschaft diskutieren und ihr Wissen austauschen. Veranstaltungsort ist das Hotel InterContinental in Berlin. Im Vordergrund der Konferenz stehen verschiedene Möglichkeiten der Übersetzung und Übertragung von Sprache bei Film und Fernsehen sowie bei interaktiven Medien wie Computerspielen. Diskutiert werden Möglichkeiten der Lokalisierung von Inhalten, der Anpassung von Sprache an lokale Gegebenheiten und Normen mit Hilfe von Übersetzung, Untertitelung und Synchronisation.

Einen weiteren Schwerpunkt des diesjährigen Konferenzprogramms bildet der Zugang zu Medien für hör- und sehgeschädigte Menschen. Auf das Thema Audiodeskription wird unter anderem mit einem Beitrag des britischen "Royal National Institute of the Blind" näher eingegangen. Weitere Vorträge beschäftigen sich mit linguistischen Aspekten der Sprachvermittlung am Beispiel des Verhältnisses von Alltagssprache und Dialogen in TV Serien. Außerdem erörtern die Konferenzteilnehmer, welche Auswirkungen neue und zukünftige Technologien auf die Übertragung von Sprache haben.

Die Languages and The Media wird von einer Fachausstellung mit Anbietern und Dienstleistern der Medienbranche begleitet. Am 25. Oktober finden ganztägig Workshops statt.

Das Languages & The Media Programm

18 August 2006

Erstes Qualitätssiegel für Sprachreisen

Berlin. Gute Nachrichten für alle, die ihre Sprachkenntnisse mit einem Besuch einer Sprachschule im Ausland verbessern wollen. Eine Arbeitsgruppe der Europäischen Normungsorganisation CEN unter der Federführung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V. hat zusammen mit namhaften Sprachreiseanbietern und Verbraucherschutzexperten die Europäische Norm DIN EN 14804 "Anbieter von Sprachreisen" erarbeitet. Damit wurde erstmals ein einheitlicher europäischer Standard für Sprachreisen geschaffen, der neben dem Sprachreiseunterricht auch alle weiteren Dienstleistungen wie Unterbringung, Betreuung und Freizeitprogramm umfasst sowie die Informationsobliegenheiten des Anbieters festlegt.

Als erster Schweizer Sprachreiseanbieter wurde die Firma SRZ SprachReiseZentrale AG (Zürich) nach der Europäischen Norm DIN EN 14804 zertifiziert. Die Norm soll zum maßgeblichen Qualitätsausweis für europäische Sprachreiseveranstalter werden. Die Initiatoren hoffen, dass sich möglichst viele Anbieter der Branche um die Zertifizierung bemühen werden, um bei Verbrauchern mit dem Qualitätssiegel werben zu können. Im Rahmen der Zertifizierung DIN-Geprüft für Sprachreisen wird eine Bewertung nach Qualität und Umfang der im Zertifizierungsprogramm festgeschriebenen Leistungen vorgenommen. Die Bewertung setzt sich aus zwei Teilen, der Dokumentenprüfung und der Vor-Ort-Begutachtung, zusammen und wird durch einen von DIN CERTCO anerkannten Gutachter durchgeführt.

DIN CERTCO wird das Zertifikat im Fachprogramm der EXPOLINGUA Berlin am Freitag dem 17. November vorstellen.

Weitere Informationen gibt es bei DIN CERTCO.

17 August 2006

Europaweite Jobmesse im September

Brüssel. Über 250 europäische Städte werden an der ersten europaweiten Jobmesse teilnehmen, die am 29. und 30. September stattfindet. Dabei handelt es sich um eine Aktion der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Jahres der Mobilität der Arbeitnehmer. Im Kontext der Jobmesse sind verschiedenste Aktivitäten geplant, die über Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen europäischen Ländern oder in anderen Tätigkeitsbereichen informieren. In allen 25 EU-Ländern sowie in Island, Norwegen, Bulgarien, Rumänien und der Schweiz werden Jobmessen stattfinden.

Die Europäische Jobmesse ist eines der Kernstücke des Europäischen Jahres der Mobilität der Arbeitnehmer 2006. Die Aktivitäten im Rahmen der Jobmesse zielen darauf auf ab, die europäischen Bürgerinnen und Bürger besser
über Möglichkeiten zu informieren, eine Beschäftigung im Ausland aufzunehmen und sich beruflich zu verändern. Zu den geplanten Aktivitäten zählen große Jobmessen in Städten wie Leipzig, Helsinki, Stockholm, Kopenhagen, Brüssel, Posen und Marseille, groß angelegte "Job Tours" im Vereinigten Königreich und ein "Mobilitätsbus", der am 22. September in Paris starten, durch neun EU-Länder touren und am 17. Oktober in Brüssel eintreffen wird.

Die Jobmesse wird sich nicht nur über Beschäftigungsmöglichkeiten in Europa informieren, sondern auch darüber, wie bei der Verlegung des Wohnsitzes in ein anderes Land oder eine andere Region vorzugehen ist. Als Berater stehen Personen zur Verfügung, die über einschlägige Erfahrung verfügen und sich bereits beruflich neu orientiert und in einem anderen Land eine Beschäftigung aufgenommen haben.

Das Europäische Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer soll beitragen zur EU-weiten Förderung der Arbeitskräftemobilität und zu einer stärkeren Orientierung hin zu neuen Sektoren, neuen Qualifikationen und neuen Ländern. Gerade einmal 2 % der Europäerinnen und Europäer leben in einem anderen EU-Land als ihrem Herkunftsland. Daran hat sich in den letzten 30 Jahren nichts geändert. Und die durchschnittliche Dauer eines Arbeitsverhältnisses beträgt in der EU 10,6 Jahre - in den USA sind es 6,5 Jahre.

Euro Jobmesse Leipzig

Quelle: EU Kommission

16 August 2006

Experten-Konferenz zu Mehrsprachigkeit in Europa

Die Europäische Akademie Bozen, Italien, lädt vom 24. bis 26. August 2006 zur Konferenz Mehrsprachigkeit in Europa: Erfahrungen, Bedürfnisse, Gute Praxis ein.

Europas sprachliche Vielfalt erfährt zunehmend Wertschätzung und Aufmerksamkeit, nicht nur als identitätsstiftendes Element, sondern auch als Grundlage für Europas gesellschaftlichen Reichtum. Die Konferenz zu Mehrsprachigkeit in Europa bringt Experten aus Sprachwissenschaft, Sprachdidaktik und Sprachpolitik aus ganz Europa zusammen, um Ergebnisse ihrer Arbeit auszutauschen und Perspektiven zu entwerfen.

Mehrsprachigkeit wird für die Zukunft weiter Teile Europas prägend sein. Viele europäische Grenzregionen leben bereits heute diese Mehrsprachigkeit. Die Konferenz präsentiert Forschungsberichte und Projekte aus Regionen, die bereits über Erfahrungen mit institutioneller oder individueller Mehrsprachigkeit verfügen.

Die Tagung bildet den Abschluss von Language Bridges, einem Projekt, das die Mehrsprachigkeit in sechs europäischen Grenzregionen vergleichend untersucht hat.

Wie entsteht Motivation beim Sprachenlernen? Was sind die Bedürfnisse europäischer Regionen im Bereich der Mehrsprachigkeit? Wie können jüngste Erfahrungen und Ergebnisse der Sprachlernforschung in andere Regionen übertragen werden? Welches Potential an Mehrsprachigkeit steckt noch in den europäischen Regionen? Diese und andere Fragen sollen bei der Konferenz diskutiert werden.

Mehr Informationen