18 November 2006

Wunderkind, szlafrok, Kaffepausi, besservisseri, arbeito...Von deutschen Wörtern, die um die Welt ziehen

Der Deutsche Sprachrat, eine Arbeitsgemeinschaft aus Goethe-Institut, Gesellschaft für deutsche Sprache und dem Institut für Deutsche Sprache, hatte sich in diesem Sommer auf die Suche gemacht nach deutschen Wörtern, die sich in anderen Sprachen eingebürgert haben. Weltweit waren die Menschen aufgerufen, sprachliche Fundstücke zusammenzutragen, die aus dem Deutschen ausgewandert sind.

Gefragt waren keine nackten Wörter, sondern persönliche Erklärungen und Geschichten, die sich um die Wörter ranken, die in anderen Sprachen Eingang gefunden haben. Die Sprachsucher interessierte dabei besonders, wie die Wörter im jeweiligen Land benutzt werden, welche Assoziationen und Empfindungen sie auslösen und ob und wie ein Wort der aufnehmenden Sprache angeglichen wird.

Die Resonanz auf die internationale Ausschreibung, die zwischen dem 1. Juni und 30. September 2006 lief, war immens. Es gingen mehr als 6.000 Belege aus über 70 Ländern ein, darunter aus Finnland, Portugal, Armenien, Kasachstan, Moldawien, Mexiko, Argentinien, Bolivien, Peru, Uruguay, Nigeria, Kamerun, Gambia, Südafrika, Mauritius, Malaysia, Singapur, Taiwan, Südkorea oder Neuseeland.

Die meisten Zusendungen betrafen Wörter, die sich im Englischen, Russischen, Ungarischen und Polnischen eingebürgert haben. Das am häufigsten eingereichte Wort war das französische "vasistas" für "Oberlicht" bzw. "Kippfenster", das vom deutschen "Was ist das?" abgeleitet ist. Platz 2 belegte der "Kindergarten", den es im englischen, französischen, spanischen und japanischen Sprachgebrauch gibt. Ihm folgten das russische "Butterbrot", das für ein belegtes Brot, allerdings ohne Butter, verwendet wird und das Wort "kaputt", welches im Englischen, Spanischen, Französischen und Russischen gebräuchlich ist.

Die interessantesten Einsendungen liegen nun beim Hueber Verlag in der Dokumentation "Ausgewanderte Wörter" vor. Der Band überrascht mit erstaunlichen Fundstücken und die persönlichen Überlegungen und Mutmaßungen zu deren Reiseroute, Geschichte und Ursprung lassen ein teilweise kurioses und verblüffendes Bild entstehen, das sich das Ausland von deutschen Gewohnheiten, Errungenschaften und Eigenschaften macht.

"Ausgewanderte Wörter", Hrsg. von Prof. Dr. Jutta Limbach, Hueber Verlag 2006.

"Ausgewanderte Wörter" bei amazon € 19,95

09 November 2006

Preis für interkulturelle Vernetzung

Für ihre vorbildliche Vermittlung interkultureller Kompetenzen ist jetzt die Friedrich-Schiller-Universität Jena ausgezeichnet worden. Ihr ist am Dienstag, 7.11., in Berlin der Deutsche Arbeitgeberpreis für Bildung in der Kategorie "Hochschule" verliehen worden, um den sich 31 Hochschulen beworben hatten. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung, die in fünf Kategorien vergeben wurde, hat die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG ausgeschrieben - in diesem Jahr zum Thema "Internationalisierung als Chance".

Und diese Chance wird an der Universität Jena seit langem genutzt - speziell im Fachgebiet Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK). IWK-Professor Jürgen Bolten konnte die Auszeichnung für das von ihm gegründete internetgestützte Netzwerk entgegennehmen, das inzwischen Partner aus über 30 Ländern vernetzt. Das interkulturelle Netzwerk ermöglicht Studierenden, Wissenschaftlern, Lehrern, Personalentwicklern sowie Mitarbeitern international agierender Unternehmen den Zugriff auf ein breites, weltweit vernetztes Spektrum interkultureller Lernangebote und Forschungsergebnisse.

Das Internetportal, das vom Fachgebiet IWK zusammen mit interculture.de und dem Weimarer Softwarehaus metacoon entwickelt wurde und in Lehre wie Forschung eingesetzt wird, ermöglicht eine direkte Vernetzung. Dazu gehört der Ausbau der interkulturellen Forschungstätigkeiten ebenso wie die Erweiterung der Plattform. Mit dem Preisgeld etwa soll die Software für einen "virtual classroom" gekauft werden. Damit werden interkulturelle Planspiele möglich, bei denen die Teilnehmer weltweit vernetzt Managementalltag simulieren und damit praktische interkulturelle Kompetenzen erwerben können.

Quelle: idw


07 November 2006

Deutsch@YG - Young Germany jetzt auch auf Deutsch

Für Interessenten der deutschen Sprache besteht seit diesem September ein neues Internet-Angebot: "Deutsch@YG" auf www.young-germany.de - der vom Auswärtigen Amt initiierten Website für internationale High Potentials. Deutsch@YG ist ein Gemeinschaftsprodukt der Kommunikations- und der Kulturabteilung im Auswärtigen Amt. Als interaktives und multimediales Schnupperangebot soll es vor allem junge ausländische Nutzer im In- und Ausland ansprechen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, und sie online mit weiterführenden aktuellen Text- und Übungsmaterialien versorgen.

Aus dem englischsprachigen Angebot zu den bereits existierenden vier Themenkanälen "Career & Education", "Business & Innovation", "Lifestyle & Society" und "Living in Germany" werden den Nutzern zusätzliche deutschsprachige Texte auf mittlerem Lernniveau präsentiert. Sie sind didaktisch aufbereitet und um "Podcasts" für das Sprech- und Hörverständnis ergänzt. Außerdem werden interaktive Übungen zum Download bereitgestellt. Partner von Deutsch@YG sind unter anderen das Goethe-Institut, das Test-DaF-Institut und das Lernangebot "Deutsch-Uni Online" der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Damit wird die Kommunikationsplattform für alle, die sich für Deutschland interessieren, um ein ansprechendes und vielseitiges Serviceangebot erweitert. Vor allem aber soll Deutsch@YG Lust aufs Deutschlernen machen und für die Attraktivität der deutschen Sprache werben.

www.young-germany.de

Quelle: Kulturkurier AA