21 Mai 2008

21. Mai: UNESCO-Welttag der Kulturellen Vielfalt

Kulturelle Vielfalt pflegen, sie praktizieren und neugierig auf fremde Kulturen sein, das solle den heutigen Welttag der Kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung ausmachen, so Koïchiro Matsuura, General Direktor der UNESCO, aus diesem Anlass. Seit 2001 wird der 21. Mai als Welttag der Kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung begangen. Dieser Tag soll Staaten und Zivilgesellschaften dazu anregen, das Verständnis für kulturelle Vielfalt zu vertiefen. Die UNESCO feiert den Welttag heute in Paris.

Weitere Informationen zum Welttag der UNESCO unter www.unesco.org/culture.

Deutsche Hochschulen besonders beliebt bei Chinesen

Die weitaus größte Gruppe unter den ausländischen Studenten in Deutschland sind Chinesen: Sie machen 13,8 Prozent aller Gaststudenten aus, gefolgt von Bulgaren, Polen, Russen und Marokkanern. Das belegt die Sonderauswertung der 18. Sozialerhebung "Internationalisierung des Studiums" des Deutschen Studentenwerks, die vom Hochschul-Informations-System (HIS) durchgeführt wurde.

Die Mehrheit der Studierenden aus dem Ausland kommt mit der Absicht, die deutschen Sprachkenntnisse zu vertiefen oder spezielle Fachkenntnisse zu erwerben. Deutschland liegt auf der Beliebtheitsskala ausländischer Studenten immerhin auf Platz drei. Am beliebtesten ist das englischsprachige Ausland, auf Platz stehen die USA, gefolgt von Großbritannien.

Insgesamt hat sich die Zahl ausländischer Studierender in Deutschland zwischen 1997 und 2006 fast verdoppelt: Knapp 190 000 so genannte Bildungsausländer waren 2006 an den deutschen Hochschulen eingeschrieben.

Ausländische Studenten haben in Deutschland allerdings auch mit Problemen zu kämpfen. Die Befragten nannten in erster Linie Defizite beim Knüpfen von Kontakten, aber auch Schwierigkeiten bei der Studienorganisation. Häufig sei auch die Finanzierung des Studiums nicht gesichter: Jeder zweite von ihnen muss nebenher arbeiten.

Kurzinfos zur Erhebung auf www.his.de sowie die komplette Studie unter www.sozialerhebung.de (pdf).

Stimmen der Vielfalt

Interkulturell Radio gestalten - das haben sich sechs österreichische Freie Radios zur Prämisse gemacht. Seit Anfang Mai produzieren sie mit ihren interkulturellen Redaktionsteams mehrsprachige Radiosendungen. Deutsch ist dabei die "Verbindungssprache", mittels derer die Inhalte nachvollzogen werden können. Thematisiert wird alles, was die Redakteure berichtenswert finden. Gesendet werden kurze Reportagen, Beiträge, Interviews, Diskussionen, Features und natürlich Musik.

Alle Sendedaten finden sich auf www.radiodialoge.at, dort werden die Magazine auch als Podcast zur Verfügung gestellt und können kommentiert werden.

Radiodialoge - Stimmen der Vielfalt heißt das Projekt und wird vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur und von der Europäischen Kommission im Rahmen des "Europäischen Jahres des Interkulturellen Dialogs 2008" gefördert.

Radiodialoge

Sprachen und Interkulturelles auf der 8. Wissenschaftsnacht in Berlin

Sprach- und interkulturelle Spiele, Dolmetschen mit Fingerspitzengefühl oder Simultandolmetschen sind einige von vielen Veranstaltungen, die im Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 auf auf dem Programm der Langen Nacht der Wissenschaften in Berlin stehen. Angeboten werden sie vom Studiengang Interkulturelle Fachkommunikation der Humboldt Universität Berlin.

Die 8. Wissenschaftsnacht in Berlin und Potsdam öffnet am 14. Juni ab 17 Uhr zu vielen weiteren Themen ihre Pforten. Besucher der Veranstaltung können in dieser Nacht hautnah Wissenschaft und Forschung in 66 Institutionen der Region erleben. Mehr als 1 800 einzelne Programmpunkte weist das diesjährige Lange-Nacht-Programm aus.

Interkulturell interessant wird es auch auf der Themenroute "Europa in Berlin". Hier präsentieren sich Institute, die Kultur und Wissenschaft anderer Länder repräsentieren, wie das Collegium Hungaricum, das Finnland-Institut oder das Centre Marc Bloch. Beim Institut für Skandinavistik der Humboldt Universität kann man unter anderem seine Auslandstauglichkeit testen.

Das Programm zum Dolmetschen und Übersetzen im Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs

Lange Nacht der Wissenschaften in Potsdam und Berlin

Muttersprache liegt in einer speziellen Gehirnregion

Wir verstehen und assoziieren Wörtern in unserer Muttersprache anders als die in einer erlernten Fremdsprache. Das haben Forscher der Universität Milano Bicocca und des Istituto di Bioimmagini e Fisiologia Molecolare in Segrate nun in einer Studie zur Verarbeitung von Sprache aus biologisch-psychologischer Sicht erforscht. Darin untersuchen sie die kognitiven Leistungsunterschiede des Gehirns bei der Spracherinnerung. Herausgefunden haben sie dabei, dass eine in der linken Gehirnhälfte angesiedelte Region existiert, die automatisch die Form von Wörtern und deren Verwandtheitsgrade erkennt.

Die Besonderheit liegt darin, dass auftretende bioelektrische Stromwellen im Fall der Muttersprache deutlich größer waren als bei Fremdwörtern. Dies führten die Forscher darauf zurück, dass die Sprache, die in den ersten fünf Lebensjahren erlernt wird, von körperlichen und sensorischen Erfahrungen begleitet wird. So können Worte in der Muttersprache mit ihren dazugehörigen Eigenschaften im Gedächtnis gespeichert werden. Bei einem Fremdwort stellen sich im Gegensatz nur phonetische und orthographische Assoziationen ein.

Mit Hilfe dieser Messungen könne laut Studie der Beherrschungsgrad einzelner Fremdsprachen ermittelt werden. Dies könnte zum Beispiel die Identifikation von Personen mit Gedächtnisschwund oder Taubstummen ermöglichen. Die bisher angewandten Methoden zur Feststellung von Schlüsseldaten wie Herkunft und Staatsangehörigkeit sind noch unvollständig.

Einzelheiten der Untersuchung sind in der Fachzeitschrift Biological Psychology zu finden.

Quelle: pressetext austria

19 Mai 2008

Interkulturelle Kompetenz bei Kindern

In einer multikulturellen Gesellschaft will der Umgang miteinander gelernt sein. Interkulturelle Kompetenz gilt als wichtige Fähigkeit, die auch Kindern möglichst früh vermittelt werden sollte. Nun hat sich das vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) des Themas angenommen und in dem Forscher-Praktiker-Dialog Internationale Jugendarbeit das Forschungsvorhaben "Interkulturelle Kompetenz durch internationale Kinderbegegnung" entwickelt.

Die Wissenschaftler untersuchten, welche Angebote im Bereich des internationalen Austauschs für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren vorhanden sind, welche Erfahrungen speziell mit der Altersgruppe vorliegen und welchen Stellenwert interkulturelle Lernprozesse in den Begegnungsprojekten haben. Dabei stellten sie fest, dass Kinder in diesem Alter besonders gute Voraussetzungen und Ressourcen mitbringen, um erfolgreich interkulturell zu lernen.

Barbara Rink von der Forschungsgruppe "Migration, Integration und interethnisches Zusammenleben" am DJI, die die Vorstudie durchgeführt hat, betont, dass die besondere Chance, die internationale Begegnungsprojekte bieten, stärker für Kinder erschlossen werden sollte. Hier können die Kinder und Jugendlichen auf Augenhöhe miteinander kommunizieren und voneinander lernen.

Eine Weiterführung der Studie ist laut DJI geplant.

Die Ergebnisse der Vorstudie

Interkulturelle Kompetenz im Kindergarten, Interview zum Thema

DJI Online-Dossier zum Thema Interkulturelles Lernen für Kinder und Jugendliche

Sprachen checken

Seit Anfang Mai ist SprachChecker online, ein multimediales Lernprojekt über Sprache, Sprachbewusstsein, Mehrsprachigkeit und interkulturelles Lernen des Deutschen Instituts der Universität Mainz.

SprachChecker will Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren dazu zu bringen, über ihre eigene Mehrsprachigkeit nachzudenken. Denn jedes Kind, jeder Jugendliche ist ein SprachChecker und verfügt über einen enormen Sprachschatz und sprachliche Fähigkeiten, so die Macher des Projekts.

Im Rahmen eines internationalen EU-Projekts hat Dr. Markus Steinbach vom Deutschen Institut der Universität Mainz mit seinem Team in dreijähriger Arbeit die deutsche Version entwickelt. Die SprachChecker, das sind vier Schüler, die in Deutschland leben, drei davon mit Migrationshintergrund. Über die virtuellen Figuren haben die Jugendlichen Zugang zu Themen rund um Sprache, Sprachbewusstsein, Mehrsprachigkeit und Interkulturalität. Jugendsprache, SMS-Kommunikation, Dialekte und Gebärdensprache werden mit einbezogen.

Über die Webseite kann ein multimediales Lernpaket für den Unterricht bestellt werden.

Die deutsche Version der Sprachchecker wurde vom Deutschen Institut der Universität Mainz in Kooperation mit der Universität Amsterdam, dem Studio Taalwetenschap und der Klett Lernen und Wissen GmbH entwickelt. In den Niederlanden sind die "Taaltrotters" seit 2002 im Einsatz. Neben der deutschen Version gibt es auch eine finnische und eine schwedische Version. Die Versionen wurden an rund 80 Schulen getestet.

SprachChecker in deutsch online: www.sprachchecker.eu.

13 Mai 2008

Eurotopics, das mehrsprachige Online-Angebot der Bundeszentrale für Politische Bildung, hat eine Materialsammlung zum Thema Mehrsprachigkeit in Europa veröffentlicht. Das Dossier fasst die aktuellen Debatten in europäischen Leitmedien zusammen, berichtet über europapolitische Hintergründe und linkt auf zahlreiche Statements und Presseartikel.

www.eurotopics.net

09 Mai 2008

Interkulturelles Social Network in 24 Sprachen gestartet

Mit Babelyou ist ein neues Social Network online gegangen, das auf Völkerverständigung und internationale Vernetzung setzt. Derzeit befindet sich das Portal in der Betatestphase. Aktuell ist die Plattform in 52 Ländern und in 24 Sprachen vertreten. Ein weiterer Ausbau auf über 40 Sprachen und 70 Länder soll etwa zur Jahreshälfte vollzogen sein.

Babelyou bietet Foto- und Video-Uploads, Interessens- und Diskussionsgruppen, Kleinanzeigen und Terminplaner. Über Profile könnten sich Anwender aus verschiedenen Sprach- und Kulturräumen kennen lernen. Darüber hinaus stellt Babelyou ein Portal zur Verfügung, das Anwender beim Erwerb von Fremdsprachen unterstützt. Als nächstes plant das Unternehmen, ein Übersetzungstool in den angebotenen Chat zu integrieren. Der Zugang zu Babelyou ist kostenlos.

Babelyou

9. Mai ist Europatag: Tausende feiern kulturelle Vielfalt

Zum 22. Mal feiern Tausende Menschen in der EU Europa und seinen Tag. Die Vertretungen der EU-Kommission und die Informationszentren Europe Direct haben anlässlich dessen in ganz Europa über 500 Veranstaltungen organisiert, um den Europatag zu begehen. Der Tag soll Europa den Bürgern näher bringen. Das Hauptthema ist in diesem Jahr der interkulturelle Dialog - "In Vielfalt geeint".

Rund um den 9. Mai wird zudem bundesweit die Europawoche mit zahlreichen Veranstaltungen durchgeführt. Dazu findet in Sachsen-Anhalt (pdf) beispielsweise das Jugendevent "Europa geht weiter - Dialog der Jugend entlang der Elbe" statt. Auf dem Münchener Marienplatz wird ein buntes Programm unter dem Motto "Europa in Vielfalt geeint -Dialog der Kulturen in München" geboten. Und auch in Berlin stehen zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm (pdf).

Hinweise auf die bundesweiten Veranstaltungen am heutigen Europatag gibt es auch auf der Webseite der Europäischen Kommission.

Quelle: Europäische Kommission in Deutschland