22 Oktober 2009

Sprachen & Beruf Website in neuem Gewand

Vom 3. bis 5. Mai 2010 findet in Düsseldorf zum neunten Mal die Sprachen & Beruf statt. Die Vorbereitungen für die 2010er Fachkonferenz sind schon im vollen Gange. Im Zuge dessen erhielt die Webseite www.sprachen-beruf.com ein neues frisches Layout. Im Mittelpunkt der Konferenz für Fremdsprachen und Business-Kommunikation in der internationalen Wirtschaft stehen Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenzen. Zahlreiche Workshops, Arbeitsgruppen und Vorträge beschäftigen sich mit Themen wie Fremdsprachen & kommunikative Strategien, innovative Lerntechnologien, Fremdsprache als Wirtschaftsfaktor sowie um Mehrsprachigkeit in der Praxis:

Wie funktioniert der Einsatz von Sprachentraining in der wirtschaftlichen Praxis? Welche Herausforderungen sind zu meistern, damit Sprach- und interkulturelles Training optimal zum unternehmerischen Erfolg beitragen? Von welchen Beispielen - vom regional verankerten mittelständischen Betrieb bis hin zum Global Player - können wir lernen?

Interessierte, die gern selbst einen Vortrag oder einen Workshop halten möchten, können bis zum 8. Januar 2010 einen Vorschlag in Form einer Zusammenfassung einreichen.
Weitere Informationen: www.sprachen-beruf.com

Ausländische Studierende in Deutschland

Die Studienfinanzierung und Orientierung im deutschen Hochschulsystem ist teilweise schon für deutsche Studienanfänger eine Herausforderung. Wie finden sich dann ausländische Studenten an deutschen Universitäten und im Studium zurecht? Die Auswertung der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zur wirtschaftlichen und sozialen Lage ausländischer Studierender zeigt, dass diese vor allem Schwierigkeiten bei der Studienfinanzierung haben und über mangelnde Orientierung im deutschen Hochschulsystem sowie zu wenig Kontakt zu ihren deutschen Mitstudierenden klagen.

Unter den Studierenden aus dem Ausland kümmern sich 85% um die Organisation ihres Studium selbst: Unterkunft, Seminarplan und Finanzierung sind drei von vielen Punkten, die es zu dabei zu regeln gilt. Die größte Herausforderung liegt in der Finanzierung des Studiums in Deutschland. Die Studie des Deutschen Studentenwerks zeigt, dass ausländischen Studenten knapp über 600 Euro im Monat zur Verfügung stehen und damit über deutlich geringere Einnahmen verfügen als ihren deutschen Kommilitonen. Mehr als die Hälfte der ausländischen Studierenden ist erwerbstätig und finanziert sich sein Studium selbst. Weitere Finanzierungsquellen sind die Unterstützung durch die Eltern sowie Stipendien.

Neben finanziellen Sorgen, spielt das persönliche Umfeld eine große Rolle, um sich in einem fremden Land wohl zu fühlen. Knapp 40% der befragten Studierenden gaben an, dass eine große Schwierigkeit des Studentenlebens in dem Kontakt zu den deutschen Kommilitonen besteht. Wie kann die Politik hierbei helfen, was müssen Hochschulen und Studentenwerke für ihre erfolgreiche Integration tun? Verschiedenste Projekte und Angebote, wie Willkommens- und Informationsveranstaltungen wollen hier ansetzen. So unterstützen laut dem Deutschen Studentenwerk derzeit 41 der 58 Studentenwerke ausländische Studierende mit Wohnheimtutoren-Programmen. Der große Vorteile dabei: Studierende engagieren sich für Studierende und setzen sich für eine bessere Integration ein.

Studie zur Situation ausländischer Studierender
(PDF)

Online-Videotipp: Interkultureller Smalltalk

Kleine Rede, große Wirkung: Mit dem richtigen Worten gleich zu Beginn eines Gesprächs sammelt man Sympathiepunkte und kann die Geschäftsbeziehungen nachhaltig verbessern. Im Smalltalk auf Englisch liegt jedoch eine spezielle Herausforderung, besonders in Hinblick auf interkulturelle Unterschiede. Bob Dignen, Autor der Serie “Business Skills” des Sprachenmagazins Business Spotlight, erklärt mit Witz, warum es so wichtig ist, diese Unterschiede zu kennen. Gerade dann, wenn es mit dem Smalltalk klappen soll: Culture and small talk.

Übrigens: In der aktuellen Ausgabe des Business Spotlight erfahren Sie mehr zu Successful small talk in English. Das handliche Extra erklärt die Standards für die Begrüßung des Geschäftspartners sowie Kniffe, die das Gespräch ins Rollen bringen.

Mehr zu interkulturellen Themen gibt es auch auf den Blog von Robert Gibson

Interkultureller Kalender 2010 erschienen

Ab jetzt gibt es wieder den “Interkulturellen Kalender 2010″: Er wird jährlich vom Berliner Integrationsbeauftragten herausgegeben und bietet Auskunft darüber, auf welche Termine die religiösen und weltlichen Feste, Feier- und Gedenktage unterschiedlicher Kulturkreise im kommenden Jahr fallen.

Interkulturalität wird ein immer selbstverständlicherer Teil unserer Alltags und macht ihn „manchmal sicherlich auch anstrengender“, so Berlins Integrationsbeauftragter Günter Piening. „Denn er verlangt auch jedem einzelnen mehr Kenntnisse ab, Wissen um die Unterschiedlichkeiten und die Fähigkeit, kompetent damit umzugehen. Der interkulturelle Kalender kann dabei eine kleine praktische Orientierungshilfe sein. Hilfreich ist beispielsweise zu wissen, welche Tage im Kalender für andere womöglich wichtige Feiertage sind.“

Der Kalender ist als Download (PDF) oder gegen eine Schutzgebühr von 0,50 € pro Exemplar erhältlich beim Beauftragten des Senats für Integration und Migration, Potsdamer Straße 65, 10785 Berlin, E-Mail: Integrationsbeauftragter@intmig.berlin.de

Quelle: www.migazin.de

Kulturelle Vielfalt erleben: Filmfestival Herbst 2009

Für Cineasten mit Interesse an Europas kultureller Vielfalt gibt es im Herbst eine Reihe an Möglichkeiten spannende Festivals zu besuchen: In Bild und Ton können die Zuschauer eine Welt erleben, die sie sonst nicht zu Gesicht bekommen. Das MEDIA-Programm der EU unterstützt übrigens europäische Filmproduktionen, die Europas kulturelle Identität und sein kulturelles Erbe widerspiegeln.

Eintauchen in fremde Sprachen und Kulturen kann man in den kommenden Wochen beispielsweise bei Festivals in Tübingen und Stuttgart. Hier finden vom 29. Oktober bis 4. November die 26. französischen Filmtage statt. Das Festival zeigt mehr als 90 Filme von „arthouse“ bis „grand-public“ und sieht sich selbst als das größte Schaufenster des frankophonen Kinos im deutschsprachigen Raum. Dabei möchten die Veranstalter nicht nur kulturelle Brücken zwischen Deutschland und Frankreich schlagen, sondern auch zwischen den vielen frankophonen Ländern der Welt: Kanada, Belgien, Schweiz, Afrika...

Vom 27. November bis 5. Dezember geht es um die ganze Welt mit dem Festival „Around the World in 14 Films“. Zum vierten Mal werden 14 Filmperlen aus 14 völlig unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen gezeigt. Von Argentinien über Mexiko und die USA nach Afrika, durch Teile Europas über die Türkei und Russland in den Nahen und Mittleren Osten bis nach Fernost – alle Filme sind erstmals in Berlin zu sehen.

Aller guten Dinge sind drei. Deshalb geht es in den nächsten Tagen auch nach Cottbus zum Festival des Osteuropäischen Films. Vom 10. bis 15. November stehen Kurzfilme, aktuelle Trends, internationale Co-Produktionen, nationale Hits sowie Höhepunkte des Jahres aus dem osteuropäischen Raum auf dem Programm.

Eine Übersicht zu weiteren Filmfestivals auf den Seiten von „German Films“

Lesetipp: Unterwegs zwischen Europa und Asien mit dem Journalisten und Autor Nury Vittachi

Wenn westliche und asiatische Kultur aufeinandertreffen bietet sich viel Potenzial für kuriose Missverständnisse, aber auch für spannende Synergien. Besonders der asiatische Stadtstaat Hongkong spiegelt den Zusammenprall verschiedener Lebensarten, Werte und Vorstellungen sehr lebendig wider. Hongkong ist auch das Wirkungsfeld des Publizisten, Schriftstellers und Journalisten Nury Vittachi. In Sri Lanka geboren und in England aufgewachsen, widmet sich der Kulturschaffende seit vielen Jahren auf hintergründige aber auch humorvolle Weise den kleinen und großen Unterschieden der beiden Kulturkreise. Dass Vittachi nicht nur als Autor, sondern auch Förderer des kulturellen Austauschs sehr aktiv ist, zeigt ein aktuelles Interview mit der Süddeutschen Zeitung, zu finden unter www.sueddeutsche.de.

Vor wenigen Wochen ist in Deutschland sein hochgelobter fünfter Krimi mit dem Titel „Der Feng-Shui-Detektiv im Auftrag ihrer Majestät“ erschienen. Der kauziger Hauptdarsteller, ein geldgieriger, chinesischer Fengshui-Experte und Privatdetektiv, hat es diesmal mit Ihrer Majestät höchstpersönlich zu tun. Eine Leseprobe gibt es auf den Seiten des Unionsverlags.

Aktuelle Kommentare, Einsichten und Entdeckungen aus aller Welt veröffentlicht der Autor in seinem Online-Tagebuch „The Curious Diary of Mr Jam“

Mobiles Sprachenlernen mit dem iPhone

Handys, mit denen nur noch telefoniert wird, scheinen immer mehr vom Markt verdrängt zu werden. Dank leistungsfähiger Technik, großer Displays und mobilem Internetzugang erfreuen sich sogenannte Smartphones immer größerer Beliebtheit. Neue Anwendungen lassen sich nachträglich auf die Geräte installieren, so kann deren Funktionsumfang immer weiter gesteigert werden. Schnell kann so aus einem modernen Handy wie dem iPhone ein leistungsfähiges Werkzeug zum Sprachenlernen werden.

Das Bremer Unternehmen Mobilinga bietet Lernanwendungen in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch und Spanisch an, die vor allem für Reisende interessant sind. Jedes Programm enthält 1 001 nützliche Redewendungen für die Urlaubs- oder Geschäftsreise. Zudem sind Vokabeltrainer mit 5 000 Einträgen zu haben. Kostenpunkt pro Anwendung: 1,59 Euro.

Die Sprachanwendungen richten sich in ihrem Aufbau nach dem sogenannten Leitner-System. Sebastian Leitner hat das Lernen mit Karteikarten entwickelt und bekannt gemacht. Auf dem iPhone sind die Karten virtuell, funktionieren aber nach dem gleichen Prinzip: Wurde eine Vokabel oder Redewendung erinnert, rutscht sie ein virtuelles Fach nach hinten, hat der Nutzer sie vergessen, wandert die Karte wieder nach vorne.

Eine Übersicht der Lernanwendungen von Mobilinga findet sich unter: www.mobilinga.com/sprachen-lernen.html

20 Oktober 2009

Traumberuf Dolmetscher: Interviews mit Insidern

Der Blog "Dolmetschen und Übersetzen", der speziell zur Sprachenmesse Expolingua Berlin eingerichtet wurde, hat mittlerweile zahlreiche Artikel und Interviews zu bieten.

So berichten Aleksandra Kwasnik und Andrea Wilming vom Verband der Konferenzdolmetscher (VKD im BDÜ) Wissenswertes zum Konferenzdolmetschen: Wie sieht die Ausbildung aus, was sollte ich studieren? Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag? Wo liegen Karrierechancen?

Mit Lilian-Astrid Geese kommt ein weiterer Profi zu Wort. Sie arbeitet als freie Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin in Berlin, ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Bereich Kunst und Kultur. Im Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen und gibt wichtige Tipps für angehende Dolmetscher.

Antonio Reda, Leiter des Sprachendienstes des Auswärtigen Amts, erläutert im Interview die Aufgaben seiner Mitarbeiter und Einstiegschancen für angehende Übersetzer und Dolmetscher.

Die Studentin Becci aus England gibt den Lesern eine andere Perspektive auf das Thema. Sie studiert in England Deutsch und möchte gerne einmal in Deutschland im Bereich Filmuntertitelung arbeiten.

Auch in den nächsten Wochen präsentiert der Blog neue Artikel und lässt Experten zu Wort kommen. Demnächst online: Literarisches Übersetzen sowie Stimmen von Übersetzern der EU.

Zum Blog: expolingua.blogspot.com

Stiftung Warentest: Leitfaden zum Sprachen lernen

Woran erkenne ich einen guten Sprachunterricht? Wer finanziert meine Sprachreise? Welche Sprachkenntnisse entsprechen der Stufe B2 des Europäischen Referenzrahmens? Diese und viele andere Fragen rund ums Lernen einer Fremdsprache beantwortet der kostenlose achtseitige Leitfaden „Sprachen lernen“ der Stiftung Warentest.

Für interessierte Sprachenlerner steht die Broschüre, die in der Reihe „Weiterbildung kompakt“ erschienen ist, im Internet zum Download bereit. Sprachschulen, Volkshochschulen, Beratungsstellen und Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern können die Printausgabe in größeren Stückzahlen bestellen unter
m.markmeyer@stiftung-warentest.de

Der Leitfaden als Download / PDF

Auf der Expolingua Berlin vom 20. bis 22. November kann der Leitfaden ebenfalls kostenlos mitgenommen werden.

EU-Projekt: Vitalitätsbarometer für die Sprachen Europas

Ein Ziel der europäischen Sprachenpolitik ist es Minderheitensprachen vor dem Aussterben zu schützen. Mit dem Forschungsprojekt ELDIA (European Language Diversity for All) soll das European Language Vitality Barometer „EuLaViBar“ entstehen. Dieses Barometer soll künftig anzeigen, welche Sprachen Europas akut vom Aussterben bedroht sind. Unter der Leitung von Prof. Anneli Sarhimaa, Expertin für die nordischen und baltischen Sprachen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wird im Auftrag der EU ab März 2010 an acht Universitäten in sechs europäischen Ländern das Vitalitätsbarometer erarbeitet.

Die Wissenschaftler aus Deutschland, Finnland, Österreich, Schweden, Estland, Russland und Slowenien werden dabei 14 finnougrische Sprachen genauestens untersuchen, da diese das gesamte Spektrum der verschiedenen Minderheitensprachen abdecken, so Projektleiterin Sarhimaa. Ziel ist es ein Barometer zu schaffen, das sich universell einsetzen lässt; sozusagen als die Rote Liste gefährdeter Arten.

Zur Erstellung werden zahlreiche Interviews vor Ort geführt und Textdokumente der 14 Minderheitensprachen und der entsprechenden Mehrheitssprachen analysiert. Von der Sprache der Seto im Osten von Estland über die der Ungarn in Slowenien, bis hin zur rechtlichen Stellung der Minderheiten im Hinblick auf die EU-Gesetzgebung oder die öffentliche Wahrnehmung der Volksgruppen – das Projekt ist vielseitig und umfassend. International gesehen ist ELDIA das umfangreichste Einzelprojekt zur Erforschung der finnougrischen Sprachen.

Forschungsprojekt ELDIA

06 Oktober 2009

Scheinbar vergessene Fremdsprachen

Wer in der Schule jahrelang eine Fremdsprache lernt, diese jedoch später kaum aktiv anwendet, hat bald das Gefühl die erlernte Sprache vergessen zu haben. Völlig verschwindet das Gelernte jedoch nicht, berichten Forscher der Universität Bristol in der Zeitschrift Psychological Science. Sie fanden heraus, dass eine vermeintlich vergessene Fremdsprache weiter im Gehirn aufgezeichnet bleibt und sich für späteres erneutes Lernen nützlich erweist.

Dazu untersuchten die Wissenschaftler die Sprachlernfähigkeiten von Menschen englischer Muttersprache, die als Kind durch einen Auslandsaufenthalt der Eltern für einige Zeit Hindi oder Zulu gelernt hatten. Diese Sprachen erhalten Laute, an die sich Englischsprechende für gewöhnlich besonders schwer erinnern.

Die Teilnehmenden durchliefen einen umfangreichen Vokabeltest, der zeigen sollte, ob noch Wörter der bereits vergessenen Sprache im Gedächtnis waren. Obwohl sich die Probanden anfangs an keine Wörter der Fremdsprache erinnern konnten, schafften sie es sehr rasch, die Laute wieder zu erlernen und sie in der gesprochenen Version fehlerlos zu erkennen. Eine Vergleichsgruppe von Personen, die nie zuvor in Kontakt mit diesen Sprachen gekommen waren, lernte hingegen nichts. Aus diesen Erkenntnissen schließen die Wissenschaftler, dass kleine Kinder vom Kontakt und Erlernen einer Fremdsprache auch dann profitieren, wenn sie diese im Anschluss nicht weiter praktizieren.

Eine kurze Zusammenfassung der Studie ist hier zu finden.

Quelle: pressetext.austria