24 Februar 2007

Initiative zur Förderung von Französisch als erste Rechtssprache

Eine vom Comité pour la langue du droit européen (CPLDE) unterstützte Initiative zielt darauf ab, Französisch als die einzig rechtlich verbindliche Rechtssprache zu etablieren. Französisch sei die genaueste, verbindlichste und "strengste" der europäischen Sprachen.

Von den 23 offiziellen Amtssprachen der EU bildet Französisch eine der drei Arbeitssprachen der Kommission. In den drei Arbeitssprachen werden die europäischen Politiken formuliert. Am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg (EuGH), der den acquis communautaire mit Rechtsprechung ausfüllt, findet die Kommunikation fast ausschließlich auf Französisch statt.

Das CPLDE ist der Auffassung, dass Französisch die verbindlichste Sprache in der EU sei, da es zum einem mit dem Lateinischen - der Sprache, in dem die römischen Gesetze geschrieben wurde - verwandt sei und zum anderen auch der Code Napoléon, Grundlage der französischen und weiterer kontinentaler Rechtsordnungen, wie der Belgiens, auf Französisch verfasst wurde.

Die Mitglieder des Komitees stützen ihre Initiative auf unterschiedliche Argumente, so zum Beispiel meint Maurcie Druon, Leiter von CPLDE, prominenter Autor und Sekretär der Academie Française, Französisch sei für präzise Formulierungen am besten geeignet, es habe dafür die richtige Härte. Es sei die sicherste Sprache für rechtliche Fragen. Die Sprache von Montesquieu sei unschlagbar.

Die ehemalige Präsidentin des Europäischen Parlaments Nicole Fontaine wies darauf hin, dass Französisch für seine analytischen, präzisen und klaren Eigenschaften bekannt sei. Die Syntax könne an jede Nuance angepasst werden und sei besonders geeignet, um Definitionen und Gesetzesausdrücke zu erklären.

Wie die englische Zeitung The Times berichtete, vermuten einige Parlamentsabgeordnete, dass hinter der Aktion die Befürchtung stünde, dass das Englische in den EU-Institutionen andere Sprachen dominieren könnte.

Ausführliche Berichte dazu gibt es auf:

Euractiv

The Times

International Herald Tribune

Quelle: euractiv.com