28 April 2011

Max-Planck-Studie: Kulturelle Entwicklung bestimmt Sprache?

Bis heute galt in der Linguistik vorherrschend die Grundthese, dass die Sprachentwicklung von universellen Regeln, deren Ursprung im menschlichen Gehirn liegt, bestimmt wird. Eine Ansicht stützt sich auf eine genetisch vorprogrammierte „Universalgrammatik“, eine andere Strömung geht von einer „universellen Wortordnung“ aus.

Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik in Nijmegen scheint beide Annahmen zu relativieren. Die Untersuchung der Wortstellungen in verschiedenen Sprachen zeige, dass Sprachen nicht in erster Linie angeborenen Regeln der Sprachverarbeitung unterworfen sind. Entscheidend für die Satzstruktur einer Sprache sei ihre Vorgeschichte, also ihre kulturelle Prägung.

Die Forscher des Max-Planck-Instituts analysierten 301 Sprachen aus vier großen Sprachfamilien hinsichtlich der Reihenfolge von Satzteilen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand jeweils die Reihenfolge von Satzteilen wie „Objekt-Verb“, „Genitiv-Hauptwort“ oder „Relativsatz-Hauptwort“ und die Frage, ob sich deren Position im Satz gegenseitig beeinflusst. Ziel der Forscher war es zu untersuchen, ob sich die Stellung des Verbs auch auf andere Wortfolgen auswirkt.

Die Studie deutet daraufhin, dass die kulturelle Entwicklung sehr viel stärker beeinflusst, wie sich eine Sprache entwickelt, als universelle Regeln. Die Sprachstruktur ist also offenbar weniger biologisch festgelegt, sondern wird von ihrer Abstammung geprägt.

Die Studie erschien in der Fachzeitschrift Nature, 2011. Eine Zusammenfassung ist hier zu finden.

Afrika – Heimat aller Sprachen

Die Frage nach dem Ursprung der Menschheit beschäftigt die Wissenschaft seit jeher. Liegt die Wiege der Menschheit in Afrika? DNA-Analysen haben dies längst bestätigt. Demnach ist die genetische Diversität in Afrika am höchsten und nimmt über Asien und Europa nach Amerika und Polynesien ab.

Eine neue Studie zur Laut-Vielfalt bestätigt diese These nun auch auf der Sprachenebene. In seiner Studie analysierte der neuseeländische Biologe Quentin Atkinson 504 Sprachen der linguistischen Datenbank "World Atlas of Language Structures" mittels eines eigens entwickelten Computerprogramms. Dabei untersuchte er die Anzahl der Phoneme (Laute) in den verschiedenen Sprachen und verglich sie anschließend mit der menschlichen DNS von Knochenfunden aus allen Teilen der Welt. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Anzahl an Phonemen ebenso wie die genetische Vielfalt in Afrika am größten ist. Demnach vermutet Atkins, dass sich mit der Ausbreitung des Homo Sapiens sowohl die DNS als auch die Sprache veränderte.

Mehr zur Studie im Science

27 April 2011

Aufgepasst: Bewerbung für Freiwilligendienst "kulturweit" noch möglich

Der Freiwilligendienst des Auswärtigen Amts „kulturweit“ bietet jungen Menschen zwischen 18 bis 26 Jahren die Möglichkeit sich an deutschen Schulen im Ausland gemeinnützig zu engagieren. Noch bis zum 2. Mai 2011 können sich Interessierte für sechs oder zwölf Monate bewerben. Die Aufgaben vor Ort sind sehr vielfältig. Die Freiwilligen können beispielsweise das Schulorchester leiten, Theateraufführungen inszenieren, Schulfeste organisieren oder die Website der Schule auf den neuesten Stand bringen. Die Bewerbungen laufen über das Online-Bewerbungsportal auf der "kulturweit"-Webseite.

Besonders gute Chancen bestehen für einen Freiwilligendienst in Mittel- und Osteuropa. Weitere Einsatzstellen befinden sich in Lateinamerika, Asien und Afrika. Gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen wählt der Pädagogischen Austauschdienst (PAD) die Freiwilligen aus, die an Schulen im Ausland vermittelt werden. Der Dienst basiert auf den Regelungen für das Freiwillige Soziale Jahr. Bewerber/-innen müssen über einen Haupt- oder Realschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder das Abitur verfügen. Während des Aufenthalts erhalten die Freiwilligen unter anderem einen Zuschuss zu den Mietkosten und ein Taschengeld.

Weitere Informationen finden sich auf den Seiten des Pädagogischen Austauschdienstes

21 April 2011

Linktipp: Joyeuses Pâques!

Ostern auf Französisch: Eher für die Kleinen gedacht und doch für die Großen nützlich. Wer sich für die Ostertraditionen Frankreichs interessiert, sollte einen Blick auf die Webseite der "Bösen Wölfe" werfen. Dort bieten Kinderreporter eine Osterseite auf Deutsch und Französisch an. Mit Quiz und einem Film über Ostern in Deutschland und Frankreich sollen vor allem Kinder zur Interaktion in der jeweiligen Mutter- und der Fremdsprache aufgerufen werden. Dabei erfährt man ganz nebenbei auch noch mehr über Osterbräuche und Rezepte für das bunte Fest.

Das SprachenNetz-Team wünscht erholsame Osterfeiertage!

Mechant Loup

Europa: Auslandsaufenthalte fördern

Bereits heute entscheiden sich zahlreiche deutsche Studierende für einen Studienaufenthalt im Ausland. Nun sollen Auslandsaufenthalte nicht nur für Studenten, sondern auch für Auszubildende sowie Berufstätige noch attraktiver werden. Mit dieser Forderung übermittelten Bundesbildungsministerin Annette Schavan und der Präsident der Kultusministerkonferenz Bernd Althusmann der Europäischen Kommission ein umfangreiches Positionspapier (PDF), das die wichtigsten Forderungen Deutschlands für die Zukunft des Programms für lebenslanges Lernen (PLL II) ab 2014 enthält.

Das Programm für lebenslanges Lernen betrifft den gesamten Bildungsweg von der Schule über die Hochschule und Berufsbildung bis zur Erwachsenenbildung. Für den Austausch von Lehrenden und Lernenden aller Altersstufen sowie die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen steht von 2007 bis 2013 ein Budget von fast 7 Milliarden Euro zur Verfügung.

Schwerpunkt des Programms für lebenslanges Lernen soll auch künftig die Mobilität von Lernenden und Lehrenden in Europa sein. Ziel ist es, Auslandsaufenthalte besser vorzubereiten, zu begleiten und zu betreuen. Dazu sollen auch die Programme COMENIUS für die Schulbildung, LEONARDO DA VINCI für die Berufsbildung, ERASMUS für die Hochschulbildung und GRUNDTVIG für den Bereich der Erwachsenenbildung durchlässiger gestaltet werden.

Weitere Informationen zu den jeweiligen Programme bieten der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz (für COMENIUS): www.kmk-pad.org, das Bundesinstitut für Berufsbildung (für LEONARDO DA VINCI und GRUNDTVIG): www.na-bibb.de und der Deutsche Akademische Austauschdienst (für ERASMUS): www.daad.de

12 April 2011

Kurzfilmwettbewerb: DAAD sucht ERASMUS-Film

Mehr als zwei Millionen Studierende und Praktikanten waren seit 1987 mit dem Austauschprogramm ERASMUS im europäischen Ausland. Bis 2013 sollen es weit über drei Millionen werden. Um ERASMUS bei Studierenden noch populärer zu machen, ruft der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) deutsche und ausländische Studierende zum Kurzfilmwettbewerb auf. Gefragt ist ein eigenproduzierter Film in Deutsch oder Englisch, der jungen Menschen Lust auf einen ERASMUS-Aufenthalt im Ausland machen soll. Die Filmbeiträge können bis zum 20. Mai beim DAAD eingereicht werden.

Aus allen Einsendungen wählt eine Fachjury den offiziellen ERASMUS-Film des DAAD aus. Die drei besten Kurzfilme Preisgelder in Höhe von € 1.000, € 700 und € 500.

Bei Fragen zum Wettbewerb:
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Julia Vitz
Kennedyallee 50, 53175 Bonn
Telefon +49.228.882.181
eMail: vitz@daad.de