27 März 2007

Wer sich bewegt, bewegt Europa - Neue Rekordzahlen im ERASMUS-Programm

Im Hochschuljahr 2005/2006 konnten rund 23.848 Studierende und 2.760 Dozenten aus Deutschland mit dem ERASMUS-Programm der EU in 30 anderen europäischen Ländern lernen und lehren. Mit diesen neuen Höchstzahlen liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf Platz eins bei der Entsendung von Studierenden (vor Spanien: 22.891, Frankreich: 22.501 und Italien: 16.389) und Dozenten (vor Spanien: 2.351, Frankreich: 2.134 und Polen: 1.741).

Dies ergab eine Auswertung des DAAD, der in Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Aufgabe einer Nationalen Agentur für ERASMUS wahrnimmt. Eine der sichtbarsten Erfolgsgeschichten der Europäischen Union ist das ERASMUS-Programm, das in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiert. Es hat seit 1987 bereits über 1,5 Mio. Studierenden ein Auslandsstudium in inzwischen 31 Teilnahmeländern (27 EU-Länder sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und Türkei) ermöglicht. In Deutschland haben sich 2005/6 rund 280 Hochschulen mit zum Teil beachtlichen Austauschzahlen an ERASMUS beteiligt.

Die gefragtesten Zielländer für deutsche ERASMUS-Studierende waren Spanien (5.063 oder 21,2 Prozent), Frankreich (4.498 oder 18,9
Prozent) und Großbritannien (3.106 oder 13,0 Prozent). Besonders mobil zeigten sich die deutschen Studierenden der Betriebswirtschaftslehre (5.097 oder 24,6 Prozent), Sprachen (4.478 oder 21,6 Prozent) und Sozialwissenschaften (2.776 oder 13,4 Prozent).

Für Studierende und Dozenten aus Mittel- und Osteuropa ist Deutschland das erste Zielland in Europa. 2005/06 lernten und lehrten 5.563 ERASMUS-Studierende und 1.255 ERASMUS-Dozenten aus dieser Region an deutschen Hochschulen. Von den insgesamt rund 18.000 ERASMUS-Studierenden, die Deutschland als Gastland auswählten, kam damit fast ein Drittel aus Mittel- und Osteuropa. Gestiegen ist auch die Zahl der deutschen Studierenden, die einen Teil ihres Studiums in Mittel- und Osteuropa absolvierten: Dorthin gingen 1.756 Studierende (7,4
Prozent aller deutschen ERASMUS-Studierenden) und damit 305 mehr als im Vorjahr.

Partnerland Nummer eins in Europa vor den Niederlanden, Frankreich und Italien. Von insgesamt 2.852 türkischen ERASMUS-Studierenden kamen 691 (=24,2
Prozent) nach Deutschland. Ab dem kommenden Hochschuljahr 2007/2008 wird die Erfolgsgeschichte von ERASMUS unter dem Dach des neuen EU-Bildungsprogramms für Lebenslanges Lernen (2007 - 2013) mit einem deutlich verbesserten Budget fortgeschrieben.

Damit soll bis 2012 die Zahl der ERASMUS-Studierenden auf 3 Millionen verdoppelt werden. Außerdem werden die monatlichen Mobilitätszuschüsse schrittweise auf 200 EUR aufgestockt. Im Moment erhalten die deutschen Studierenden für das Auslandsstudium einen monatlichen Zuschuss von durchschnittlich 121 EUR.

Quelle: DAAD Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

CHE schlägt Modelle zur Förderung des Auslandsstudiums vor

In einem aktuellen Arbeitspapier fordert das CHE Centrum für Hochschulentwicklung eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Auslandsstudium.

Im Jahr 2005 haben fast viermal so viele Deutsche im Ausland studiert wie noch 25 Jahre zuvor. Allein zwischen 2000 und 2004 ist die Zahl der Auslandsstudenten um ein Drittel auf fast 70.000 gestiegen. "Um diesen Trend fortzusetzen, müssen zusätzliche Finanzpakete geschnürt und Hochschulkooperationen ausgebaut werden", sagt Christian Berthold vom CHE. Das bestehende Auslands-Bafög reiche nicht aus. Die CHE-Studie entwickelt auf Basis europäischer Trends zwei ergänzende Modellvorschläge.

Das eine Modell soll ein Auslandsstudienjahr fördern. Das zweite Modell zielt darauf ab, Studierenden ein komplettes Studium im Ausland zu ermöglichen. In beiden Fällen soll eine staatliche Finanzierung einen Teil der Kosten für den Lebensunterhalt und möglicher Studiengebühren abdecken. Zusätzlich sollen Bildungskredite gewährt werden. Im Falle des Auslandsstudienjahres soll die Finanzierung sich auf Hochschulen beschränken, die eine feste Partnerschaft mit Hochschulen im Ausland etabliert und die Anrechnung von Studienleistungen verbindlich geregelt haben.

Die Fördermodelle sind aus Sicht des CHE auch geeignet, mehr Hochschulzugangsberechtigten den Weg zu einem akademischen Abschluss zu öffnen. In den nächsten 15 Jahren werden durch geburtenstarke Jahrgänge sowie doppelte Abiturjahrgänge deutlich mehr Studienanfänger erwartet. Für die Vorschläge wurden Finanzierungsbeispiele aus Norwegen und den Niederlanden untersucht. Die Studie stellt darüber hinaus ausführlich den Stand der Diskussion um das Auslandsstudium im europäischen Kontext dar.

Weitergehende Informationen finden Sie hier.

20 März 2007

Erste DIN-Norm für Sprachreisen vergeben

Als erster Deutscher Sprachreiseanbieter wurde die Firma DIALOG Sprachreisen GmbH aus Freiburg nach der Europäischen Norm DIN EN 14804 zertifiziert. Die Verleihung des Zertifikats durch DIN CERTCO fand Anfang Februar in Berlin statt.

Die Europäische Sprachreisenorm ist in 30 Ländern gültig und soll für die Verbraucher Transparenz im großen Angebot von Sprachreise-Veranstaltern und Sprachreisen schaffen.

Im Rahmen der Zertifizierung DIN-Geprüft für Sprachreisen wird eine Bewertung nach Qualität und Umfang der im Zertifizierungsprogramm festgeschriebenen Leistungen vorgenommen. Die Bewertung setzt sich aus zwei Teilen, der Dokumentenprüfung und der Vor-Ort-Begutachtung, zusammen und wird durch einen von DIN CERTCO anerkannten Gutachter durchgeführt.

Initiiert wurde die Europäische Norm DIN EN 14804 "Anbieter von Sprachreisen" durch das DIN Deutsche Institut für Normung e. V., die Europäische Normungsorganisation CEN gemeinsam mit namhaften Sprachreiseanbietern sowie weiteren Experten, insbesondere von der Verbraucherschutzseite.

Hiermit wurde nun erstmals ein einheitlicher Standard für Sprachreisen geschaffen, der neben dem Sprachreiseunterricht auch alle weiteren Dienstleistungen wie Unterbringung, Betreuung und Freizeitprogramm umfasst sowie die Informationspflichten des Anbieters festlegt.

Weitere Informationen: www.dincertco.de