29 März 2006

Fokus Afrika: EU-Jugendpreis Entwicklungspolitik 2006

Der Jugendpreis ist eine neuer europäischer Wettbewerb für Schüler im Alter zwischen 16-18. 2006 liegt der Schwerpunkt auf Afrika mit den Themen Bildung, Gesundheit und Umwelt. Die Schüler sind aufgerufen, ein Poster zu entwerfen, ein Foto zu machen oder eine Multimedia Präsentation zu den Entwicklungsthemen zu gestalten. Die Teilnehmer sollen außerdem eine kurze Botschaft, die den künstlerischen Beitrag ergänzt, in ihrer Muttersprache sowie in Englisch, Französisch oder Deutsch erstellen. Ihre kreativen Ideen können so helfen, Mitschüler, Lehrer und Familienangehörige auf das Thema Entwicklungshilfe für Afrika aufmerksam zu machen.

Die 25 Gewinner - pro EU Land einer - reisen in ein afrikanisches Land in Begleitung des EU-Kommissars für Entwicklung, Louis Michel. Sie können direkt vor Ort beobachten, wie Europa zur Entwicklung in Afrika beiträgt. Die Gewinner und die Zweitplatzierten werden außerdem zusammen mit einem begleitenden Lehrer zur Preisverleihung innerhalb der EU Entwicklungstage eingeladen, die in Brüssel im Oktober stattfinden werden.

Die afrikanischen Länder stehen vor den größten Herausforderungen, denen sich die Entwicklungsländer weltweit stellen müssen. Besonders die Umwelt und das Bildungs- und Gesundheitswesen der Länder südlich der Sahara sind davon betroffen. Ein Drittel aller Kinder in diesen Ländern geht nicht zur Schule, AIDS ist dort die häufigste Ursache für frühes Sterben und die Umweltzerstörungen in der Region sind eklatant. Daher steht die Entwicklungspolitik in Afrika im Mittelpunkt des ersten Jugendpreises der Europäischen Kommission. Die EU ist zudem einer der Hauptakteure in der Entwicklungszusammenarbeit mit afrikanischen Ländern.

Die Webseite zum Jugendpreis gibt es in allen 20 EU-Sprachen.

Die ICWE GmbH veranstaltet 2006 die erste internationale Konferenz in Afrika zum Thema E-Learning und Entwicklung. Infrastrukturen für Bildung werden in Afrika dringend benötigt und können in großem Umfang schnell und effizient nur mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) aufgebaut werden. eLearning Africa 2006 vernetzt Entscheidungsträger in Regierungen und der Verwaltung mit Universitäten, Schulen, staatlichen und privaten Bildungsanbietern und der Industrie. Informationen zur Konferenz gibt es unter www.elearning-africa.com.

23 März 2006

Umfrage - eCoLoTrain erforscht Einsatz von ITK bei Übersetzern

eCoLoTrain ist ein europäisches Projekt für Übersetzer, das die Kenntnisse von Übersetzungslehrkräften im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik sowie ihre Fähigkeiten in der Lokalisierung digitaler Informationen verbessern soll.

Der Bundesverband für Übersetzer und Dolmetscher (BDÜ), die Universität des Saarlandes und weitere europäische Partner stellen dafür im Internet digitale Inhalte wie methodische und didaktische Leitfäden und konkrete Unterrichtsmaterialien für das Übersetzer-Training zur Verfügung. Darüber hinaus wird eCoLoTrain innovative Trainingsmethoden entwickeln und testen. Profitieren sollen davon vor allem Lehrer und Lehrerausbilder, die computergestützte Übersetzungshilfen und Projekt-Management-Werkzeuge in ihre Kurse einbauen möchten. Alle Materialien von eCoLoTrain werden in den Sprachen Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch auf der
eColoTrain-Webseite zur Verfügung stehen.

Um den Bedarf für den Einsatz digitaler Technologien im Bereich des Übersetzens zu analysieren, wendet sich eCoLoTrain mit einem Fragebogen an Personen, die in der Aus- und Weiterbildung von Übersetzerinnen und Übersetzern tätig sind: an Hochschulinstituten, in Unternehmen und in anderen Organisationen. Mitmachen können Interessierte noch bis zum 31. März 2006.

Zum Fragebogen auf Deutsch

22 März 2006

6. Berliner Gebärdensprachfestival

Am 19. und 20. Mai 2006 findet im Schillertheater zum 6. Mal das Berliner Gebärdensprachfestival statt. Im Wettbewerb um die ‚Goldene Hand' wird die Gebärdensprache in verschiedenen Formen, als Geschichte, Prosa oder Poesie präsentiert. Die Gestaltung der Beiträge ist frei, sie können humorvoll, tragisch erzählen, Erfundenes oder Erlebtes darstellen. Teilnehmen können Interessierte aller Altersgruppen. Wer die Goldene Hand schon auf dem Regal stehen hat oder als professioneller Gebärdensprachkünstler auftreten möchte, kann sich als "Profi" anmelden. Für Kinder und Jugendliche gibt es ein extra Programm sowie den Wettbewerb um das ‚Goldene Händchen'.

Neben dem Wettbewerb gibt es Kindertheater mit "Findet Nemo" und Theater aus Frankreich mit Stars der französischen Theatergruppe International Visual Theatre "IVT", unter anderem mit Emmanuelle Laborit und Chantal Liennel. "Les Monolouges du Vagin" wurde im letzten Sommer beim europäischen Kulturfestival für Gehörlose in Reims (Frankreich) aufgeführt. In Berlin findet nun die Deutschlandpremiere der Adaption des Stückes von Eve Ensler statt.

Weitere Informationen und Anmeldeformulare

SPRACHEN & BERUF 2006: Podiumsdiskussion zu Herausforderungen für die Personalentwicklung

Im Selbstverständnis der Personalentwickler fristen Sprachkurse ein Nischendasein, ein Missstand, der von Sprachtrainingsanbietern seit Jahren bemängelt wird. Fremdsprachen sind irgendwie fürs internationale Geschäft hilfreich und die Kurse werden häufig ohne klares Ziel, Anfang und Ende durchgeführt. Ebenso wenig besteht auf Seiten vieler Personaler Klarheit darüber, wie schnell sich eine bestimmte Stufe der fremdsprachigen Handlungsfähigkeit erreichen lässt. Über den Anteil von Fremdsprachentrainings in Unternehmen existieren keine verlässlichen Zahlen. Selbst in der aktuellen Erhebung des BMBF zur beruflichen Weiterbildung (Berichtssystem Weiterbildung IX, 2006) werden Fremdsprachentrainings noch unter ‚Sonstiges’ summiert.

Es fehlen ein klarer Ist-/Soll-Vergleich und die genaue Analyse der komplexen mehrsprachigen Situation in globalen Unternehmen, so Dr. Matthias Jung, Geschäftsführer des Instituts für Interkulturelle Kommunikation in Düsseldorf. Nur so können effiziente und am Bedarf orientierte Trainings entworfen werden. „Fremdsprachige Unternehmenskommunikation“ sollte als eigenständiger Bereich in die Personalentwicklung integriert werden, um den wachsenden Bedarf für fremdsprachliches Training bei Führungskräften und Mitarbeitern zu decken.

Denn die Internationalisierung der Wirtschaft hinterlässt auch in der Bildung Spuren. Laut BMBF-Studie wird sich die Mehrheit der Befragten bei einer bevorstehenden Fortbildung für das Lernen von Sprachen entscheiden.

Auf der 5. SPRACHEN & BERUF diskutieren Gabriele Eilert-Ebke, Leiterin des Fremdsprachentrainings bei der Henkel KGaA und Dr. Matthias Jung in der Podiumsdiskussion am Mittwoch, dem 10. Mai, mit Vertretern aus der Wirtschaft, der Personalentwicklung, von Beratungsunternehmen und Trainingsinstitutionen zum Thema „Fit für die globale Wirtschaft – Herausforderungen für die Personalwirtschaft“.

19 März 2006

Deutschland Spitze bei Erasmus

Unter deutschen Studenten wird das Erasmus-Austauschprogramm immer beliebter. Im akademischen Jahr 2004/2005 gingen 22.427 Studenten aus Deutschland mit dem EU-geförderten Programm an eine andere Hochschule im europäischen Ausland. Das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von gut neun Prozent.

Wie aus dem Erasmus-Jahresbericht der Europäischen Kommission hervorgeht, nimmt Deutschland damit vor Frankreich und Spanien in absoluten Zahlen die Spitzenstellung in Europa ein. Das Bild relativiert sich allerdings, wenn man die Zahl der Erasmus-Studenten mit der Einwohnerzahl in Bezug setzt. Dann landet Deutschland lediglich auf Platz 19 der 25 EU-Staaten. Spitzenreiter sind die Finnen, Spanier und Österreicher. Von den einwohnerstarken Mitgliedstaaten schneidet nur Großbritannien noch schlechter ab als die Bundesrepublik. „Ich würde mir wünschen, dass deutsche Studenten sich noch mehr am Erasmus-Programm beteiligen“, sagte der für Bildung zuständige EU-Kommissar Ján Figel'.

Die
Gesamtzahl der Erasmus-Studenten ist im akademischen Jahr 2004/2005 auf 144.037 von 135.586 im Vorjahreszeitraum gestiegen. Besonders groß sind die Zuwächse bei den neuen Mitgliedstaaten aus Osteuropa, die durchschnittlich 36 Prozent mehr Studenten ins Ausland schickten. Die beliebtesten Zielländer der Studenten sind Spanien, Frankreich und Deutschland. An der Spitze der Fächerkombinationen steht Betriebswirtschaftslehre gefolgt von Sprachen und Sozialwissenschaften.

Beim Dozentenaustausch über Erasmus ist die Bundesrepublik das am häufigsten besuchte Land: 2.623 Lehrer kamen nach Deutschland, gefolgt von Frankreich (2.261) und Italien (1.897). Am Erasmus-Austauschprogramm nehmen die 25 EU-Staaten sowie Liechtenstein, Island, Norwegen, Bulgarien, Rumänien und die Türkei teil.

Die vollständigen Zahlen zum Erasmus-Austausch finden Sie hier...

14 März 2006

Deutsche Studenten sind fit im Englischen - Defizit bei weiteren Fremdsprachen

HIS-Studie zu Fremdsprachenkenntnissen von Studierenden

Erwartungsgemäß ist Englisch die am besten beherrschte Fremdsprache unter Studenten. Insgesamt schätzen 72% ihre Englischkenntnisse mit mindestens gut ein. Dies ist das Ergebnis einer bundesweit durchgeführten repräsentativen Online-Befragung von knapp 3.700 Studierenden, welche die HIS Hochschulinformations-System GmbH durchgeführt hat. Diese Tendenz bestätigen parallel durchgeführte Sprachtests: Beinahe 90% der Studierenden verfügen über einen umfangreichen englischen Wortschatz. Nur 2% der Studierenden erzielen im Bereich Leseverständnis ein Testergebnis, das lediglich elementare Sprachverwendung kennzeichnet.

Anders als bei den Englischkenntnissen sieht es im Bereich der Mehrsprachigkeit aus. Lediglich 12% der deutschen Studierenden attestieren sich gute Kenntnisse in Französisch; im Spanischen beträgt der entsprechende Wert nur 5%. Obwohl von 1994 bis 2004 der Anteil derjenigen Studierenden, die in mindestens zwei Fremdsprachen über gute bis sehr gute Kenntnisse verfügen (subjektives Urteil) um 6 Prozentpunkte (1994: 11%, 2004: 17%) stieg, beherrschen 45% der Studierenden nach wie vor nur eine Fremdsprache. Ein Auslandsaufenthalt ist für die Herausbildung einer hohen Sprachkompetenz von wesentlicher Bedeutung. 90% der Studierenden, die das unterste Sprachtestniveau erreicht haben, waren im Rahmen ihres Studiums nicht im Ausland.

Von 1994 bis 2004 stieg der Anteil derjenigen Studierenden, die in mindestens zwei Fremdsprachen über gute bis sehr gute Kenntnisse verfügen (subjektives Urteil) um 5 Prozentpunkte (1994: 12%, 2004: 17%). Diese Tendenz zeigt, dass die Bedeutung von Mehrsprachigkeit seitens der Studierenden erkannt wird. Trotzdem sollten Schulen und Hochschulen Anstrengungen unternehmen, die Mehrsprachigkeit auszubauen, z.B. durch fremdsprachliche Anteile in der Lehre.

Studierende sind überwiegend mit dem traditionellen Sprachkurs vertraut (65%), gefolgt vom Sommersprachkurs (15%). Letzterer wird von 90% der Teilnehmenden mit gut/sehr gut bewertet. Skepsis herrscht gegenüber neuen Lern- und Lehrmethoden. 44% der Studierenden zeigen wenig/bis keine Bereitschaft, den Internetsprachkurs auszuprobieren.

HISBUS Studie

12 März 2006

Ermunterung zum Sprachenlernen – Neue Eurobarometer-Studie der EU-Kommission

Die Europäische Kommission hat eine neue Eurobarometer-Studie zu den Sprachkenntnissen der Europäer veröffentlicht. Danach sind immerhin 56 Prozent der Bürger in den EU-Mitgliedstaaten in der Lage, sich in einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache zu unterhalten. Allerdings muss fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) eingestehen, dass sie außer ihrer Muttersprache keine weitere Sprache spricht. Englisch ist und bleibt in ganz Europa die meistgesprochene Fremdsprache. Jeweils 14 Prozent der Europäer geben an, dass sie zusätzlich zu ihrer Muttersprache entweder Französisch oder Deutsch sprechen. Deutsch ist die am meisten gesprochene Muttersprache (18 Prozent). Über 80 Prozent der Bürger erachten Sprachkenntnisse heutzutage als nützlich. Eine Mehrzahl der Befragten ist für das Erlernen einer Fremdsprache bereits ab dem sechsten Lebensjahr. Und zwei Drittel sehen in der Vermittlung von Fremdsprachenkenntnissen eine politische Priorität.

Zwischen 5. November und 7. Dezember 2005 wurden im Rahmen einer Eurobarometer-Umfrage 28.694 Bürgerinnen und Bürger in den 25 EU-Mitgliedstaaten sowie in Bulgarien, Rumänien, Kroatien und der Türkei zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen von Mehrsprachigkeit befragt.

Quelle: EU-Kommission

Eurobarometer (Englisch) „Europeans and the Languages“

Zusammenfassung in deutscher Sprache

09 März 2006

Englisch verliert als Weltsprache an Boden

English Next, ein vom British Council veröffentlichter Bericht, stellt fest, dass sich die jahrzehntelange Vorherrschaft der englischen Sprache auf der internationalen Bühne aufgrund vielfältiger internationaler, wirtschaftlicher, technologischer und kultureller Veränderungen dem Ende zuneigt. Eine schwächere Position des Englischen als Sprache auf den Weltmärkten könnte wiederum den Wettbewerbsvorteil der USA und Großbritanniens schmälern.

Die Studie, vorgestellt von David Graddol, kommt zu dem Schluss, dass „englische Absolventen, die nur eine Sprache sprechen, einer düsteren wirtschaftlichen Zukunft entgegen sehen, da qualifizierterer, mehrsprachiger Nachwuchs aus anderen Ländern gegenüber ihren britischen Kontrahenten in internationalen Unternehmen und Organisationen einen Wettbewerbsvorteil hat". In dem Bericht heißt es weiter, dass viele Länder Englisch als erste Fremdsprache eingeführt haben, während die britischen Schüler und Studenten nicht dazu ermutigt würden eine Fremdsprache zu erlernen.

Dies könnte längerfristig die Position der englischen Sprache auf den internationalen Bildungsmärkten schwächen, zumal die Nachfrage nach Lehrmaterialien und Sprachlehrern in Spanisch, Arabisch oder Mandarin steigt. Ebenso nimmt die Nachfrage nach Dienstleistungen in japanischer, französischer oder deutscher Sprache in internationalen Unternehmen zu.

Quelle: euractiv.com

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