17 Dezember 2009

Linktipp: „Frohe Weihnachten“ in über 60 Sprachen

Wegen der großen Nachfrage stellt der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) auch dieses Jahr wieder seine beliebte „Weihnachtsdatenbank“ online. Dort stehen Übersetzungen von Festtagsgrüßen in über 60 Sprachen dieser Welt zur Verfügung. Neben der Übersetzung von „Frohe Weihnachten“ in den gängigen europäischen Sprachen finden sich dort auch exotischere Weihnachtsgrüße – zum Beispiel in den Sprachen Indonesisch, Nepalesisch oder Kikuyu.

Weil für viele Sprachen spezielle Schriftsätze nötig sind, stehen die Grüße als fertige Text- beziehungsweise Grafikdateien zum Herunterladen bereit. Die Nutzung ist kostenfrei. All jene, die individuelle Weihnachtsgrüße verschicken möchten, finden auf der BDÜ-Website außerdem die Kontaktdaten von 5 900 Übersetzern für über 80 Sprachen.

Zur Weihnachtsdatenbank: www.bdue.de

In diesem Zusammenhang nutzt die SprachenNetz-Redaktion die Chance Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit und erholsame Feiertage zu wünschen. Kommen Sie gut in das Jahr 2010!

Spielerischer Fremdsprachenunterricht

„Odyssee“ heißt das vom Goethe-Institut konzipierte interkulturelle E-Mail-Suchspiel, bei dem nicht das Ziel, sondern der Weg wichtig ist. Andere Länder entdecken und fremde Kulturen verstehen ist der Grundgedanke des Spiels. Schüler sollen dabei mit Hilfe von E-Mail-Korrespondenz und der Recherche im Netz Fremdsprachen lernen. Je nach Alter der Schüler, Sprachstand der Lerngruppe sowie der Ausgangskultur lässt sich ein spezielles Programm zusammen stellen.

Wie sieht das in der Praxis aus?
Drei bis vier Klassen sind beteiligt, wobei jede Klasse einen Codenamen erhält. Einmal pro Woche wird Post verschickt mit Informationen zum Codenamen und dem Herkunftsland der Schulklasse, z.B. werden die Persönlichkeiten der Stadt vorgestellt. Zunächst wissen die Schüler nicht, in welchem Land sich die jeweils anderen befinden. Das Ziel des Spiels ist es, anhand der Informationen in den erhaltenen E-Mails herauszufinden, woher die andere Gruppe kommt. Dazu werden Texte geschrieben, gelesen und diskutiert.

Auf der Webseite des Spiels findet sich neben einem Lehrerheft mit methodisch/didaktischen Hinweisen und Tipps zur Durchführung auch ein Ansprechpartner für die Teilnehmervermittlung.

Zu(r) Odyssee hier

Internet-Portal vermittelt mehrsprachige Babysitter und Nachhilfelehrer

Dass Kinder in zweisprachigen Familien aufwachsen oder zumindest schon in sehr jungem Alter sprachlich gefördert werden, ist für viele Eltern selbstverständlich. Gerade die ganz Kleinen können die Fähigkeit, sich in zwei oder mehr Sprachen zu verständigen, spielerisch erlernen. Eine mehrsprachige Kinderbetreuung erleichtert dieses Vorhaben. Seit Anfang 2009 ist „bilingi.de“ im Netz - ein Internetportal, über das Eltern bundesweit mehrsprachige Kinderbetreuer finden und so ihrem Nachwuchs schon in den ersten Lebensjahren Fremdsprachen nahe bringen können. Auch Nachhilfelehrer und Haushaltshilfen können ihr Profil veröffentlichen. Der Service ist in seinen Grundfunktionen für beide Seiten kostenlos und findet große Resonanz: Rund 4 000 Nutzer verzeichnet „bilingi“ bereits.

Auf Morgenpost.de gibt die Inhaberin von „bilingi“ Peggy Block einen Einblick in ihre Geschäftsidee: www.morgenpost.de/familie/

www.bilingi.de

Eine neue Sprache nicht von dieser Welt

In dieser Woche startet der mit Spannung erwartete neue Film des „Titanic“-Regisseurs James Cameron in den deutschen Kinos. „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ versetzt den Zuschauer in das Jahr 2154 und erzählt vom Schicksal der Na'vis, den Ureinwohnern des Mondes Pandora, die zum Opfer menschlicher Profitgier werden.

Mit Produktionskosten von mehr als 250 Millionen Dollar wurde an nichts gespart; auch auf die Details der außerirdischen Welt Pandora legte Cameron größten Wert. So ließ er für das Volk der Na'vis eine völlig neue Sprache entwickeln. Verantwortlich dafür war Paul Frommer, Linguist an der University of Southern California. Vier Jahre lang arbeite der Wissenschaftler zusammen mit dem Produktionsteam an einer Sprache für die blauen Außerirdischen. Heraus kam eine Sprache mit eigener Syntax und Grammatik sowie rund 1000 Vokabeln, die vage an Polynesisch, zum Teil aber auch ans Japanische und Deutsche erinnern soll. Bei der Entwicklung der neuen Sprache wurde auch darauf geachtet, dass die Schauspieler sie ohne größeren Aufwand lernen und im Film schließlich aussprechen konnten.

Frommer arbeitet unterdessen an der Weiterentwicklung des Na’vi und hofft, dass es eines Tages zu einer ernsthaften Konkurrenz des „Klingonischen“ werden kann, das im Rahmen der „Star Trek“-Filmreihe entwickelt wurde. Für diese Sprache existieren mittlerweile eigene Wörterbücher, sogar einige Werke Shakespeares wurden mittlerweile auf Klingonisch (ein Beispiel dazu auf YouTube) übersetzt.

Einblicke in die Arbeit von Paul Frommer für Avatar gibt der englischsprachige Artikel bei BBC News unter news.bbc.co.uk

EU-Sprachindustrie krisenfest?

Laut einer Publikation der Europäischen Kommission leidet die Sprachindustrie weit weniger stark unter der wirtschaftlichen Krise als andere Branchen. Im Gegenteil: In den nächsten Jahren soll es ein Wachstum von 10% geben, so eine vom Language Technology Centre im Auftrag der Europäischen Kommission ausgeführten Studie.

Die Studie, die erstmals den Umfang der Sprachindustrie in der gesamten EU untersucht, durchleuchtet verschiedenste Bereiche der Sprachindustrie. Dazu zählen Übersetzen und Dolmetschen, Lokalisierung und Globalisierung, Untertitelung und Synchronisierung, technische Hilfsmittel, Organisation mehrsprachiger Konferenzen sowie Sprachunterricht. Dabei wird immer wieder der Wachstum und die Charakteristika der Branche betont: Der Umsatz Branche wird EU-weit auf 8,4 Mrd. EUR im Jahr 2008 beziffert.

Charakteristisch für den Sprachenmarkt seien einerseits die wachsende Konsolidierung bei den Großen der Branche und andererseits niedrige Eintrittsschwellen in den Bereichen Übersetzen und Dolmetschen. Dadurch sind viele Anbieter am Markt und es entsteht intensiver Wettbewerb. Außerdem erfordert die Globalisierung das Übersetzen und Dolmetschen in neue Sprachen sowie innovative sprachbezogene Dienstleistungen. Besonders interessant ist der Wandel der Branche. Neue Bereiche wie Untertitelung, Lokalisierung und Editing kamen im laufen der Jahre dazu und verzeichnen ein deutliches Wachstum.

Die Analyse stützt sich auf Fragebogen, die an Berufsverbände, nationale Behörden, Einzelpersonen, Anbieter von Sprachdienstleistungen sowie Sprachendienste verschickt wurden. Es gingen mehr als 1000 Antworten ein. Die Studie umfasst auch länderspezifische Faktenblätter zu allen analysierten EU-Mitgliedstaaten.

Die komplette Studie ist hier (PDF) zu finden

Webcast der Konferenz, auf der die Studie vorgestellt wird: webcast.ec.europa.eu/eutv/portal

Europäischer Master „Übersetzen“ (EMT): EU gibt Startschuss

Die EU hat in der vergangenen Woche das Netzwerk für europäische Masterstudiengänge im Übersetzen (EMT) gegründet. Damit soll Übersetzungsstudenten eine hochwertige Ausbildung garantiert und kompetente Fachkräfte gefördert werden.

Die Schaffung des Netzwerks kommt inmitten von Befürchtungen, dass der Europäischen Union in den kommenden Jahren ein ernstlicher Mangel an qualifizierten Sprachkräften bevorsteht, ausgelöst durch mehr Wettbewerb sowie einem Mangel an angemessenen Ersatzkräften für Mitarbeiter, die in den Ruhestand eintreten.

34 Universitäten nehmen für zunächst vier Jahre am Netzwerk teil und weitere sollen nach einem zweiten Aufruf Ende 2010 hinzu kommen. Das neue Programm soll Übersetzer hervorbringen, die mit allen Aspekten des Übersetzungsdienstes vertraut sind, darunter Marketing, Kundenbeziehungen, Zeit- und Budgetmanagement sowie Kenntnisse neuer Technologien und Spezialfelder.

Das EMT-Netzwerk

Weitere Informationen zum Master:
ec.europa.eu/dgs/translation/programmes/emt

Neue EU-Kommission: Androulla Vassiliou für den Bereich Mehrsprachigkeit vorgesehen

Ende November stellte der alte und neue EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso seine neue Mannschaft vor: 13 der 27 Kommissionsmitglieder sind Konservative, acht Liberale und sechs Sozialdemokraten. Neun Mitglieder sind Frauen, eine mehr als bisher. Eine ganze Reihe von Personen bleiben zwar in der Kommission, wechselten aber das Ressort. Doch es gibt auch neue Gesichter: Für den Bereich Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend ist die Zyprerin Androulla Vassiliou vorgesehen.

Das aus allen 27 Mitgliedstaaten stammende Kollegium muss sich einer individuellen Anhörung durch das Europäische Parlament stellen, bevor es voraussichtlich Ende Januar/Anfange Februar 2010 sein Amt antreten kann. Nach der Zustimmung des Parlaments muss die Kommission vom Europäischen Rat ernannt werden. Die Amtsperiode endet nach fünf Jahren, am 31. Oktober 2014.

Zur Pressemeldung mit Übersicht der Mitglieder

Quelle: EurActiv

Europäischer Jugendkarlspreis 2010: Bewerbungen noch bis 22. Januar

Junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren aus allen EU-Staaten können sich noch bis zum 22. Januar 2010 mit Projekten zur europäischen und internationalen Verständigung um den Europäischen Jugendkarlspreis bewerben. Mit diesem Preis soll die Entwicklung eines europäischen Bewusstseins unter jungen Menschen sowie deren Teilnahme an Projekten zur europäischen Integration gefördert werden. Der Preis wird für von jungen Menschen durchgeführte Projekte verliehen, die zur grenzüberschreitenden Verständigung beitragen, die Entwicklung eines gemeinsamen Bewusstseins für die europäische Identität fördern und praktische Beispiele für das Zusammenleben der Europäer als eine Gemeinschaft liefern.

Der Preis wird vom EU-Parlament und der Stiftung Internationaler Karlspreis ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist der 22. Januar 2010, am 11. Mai wird der Preis verliehen.

Der Internationale Karlspreis zu Aachen

Der Europäische Jugendkarlspreis

Dolmetschen für Europa

Bei der Generaldirektion Dolmetschen läuten die Alarmglocken: In den nächsten fünf bis zehn Jahren gehen viele Konferenzdolmetscher in den Ruhestand. Deshalb sind die Dolmetschdienste der Europäischen Institutionen auf der Suche nach hochqualifizierten Konferenzdolmetschern mit Muttersprache Deutsch, die bei den Sitzungen in Brüssel, Luxemburg und Straßburg dafür sorgen, dass die Kommunikation reibungslos verläuft.

Ein Video-Clip soll jungen Menschen in allen deutschsprachigen Ländern Einblicke in die Arbeit der EU-Dolmetscher geben und ihnen Lust auf diesen Beruf machen:

Dolmetschen für Europa – ins Deutsche


Premiere hatte der Clip auf der Expolingua Berlin, die in diesem Jahr den Schwerpunkt „Dolmetschen und Übersetzen“ hatte. Am Stand der Generaldirektion Dolmetschen der Europäischen Kommission konnten sich Interessierte nicht nur über Sprachberufe bei der EU informieren. Der Messestand war mit einer echten Dolmetscherkabine ausgestattet, in der man sich gleich direkt vor Ort im Simultandolmetschen versuchen konnte. Wem das Dolmetschen lag bzw. liegt, den bietet die EU einige Möglichkeiten: Sie sucht junge, motivierte, gut ausgebildete Konferenzdolmetscher, die ihre Muttersprache perfekt beherrschen und darüber hinaus noch ausgezeichnete Kenntnisse in mindestens zwei Fremdsprachen (Englisch und eine weitere EU-Sprache) mitbringen. Interesse an fremden Kulturen und Menschen sowie Neugier und eine gute Allgemeinbildung sind weitere nützliche Eigenschaften.

Mehr Informationen zum Thema finden sich auf den Seiten der Generaldirektion Dolmetschen sowie auf Facebook.

Universitäten und Fachhochschulen, die zum Dolmetscher ausbilden: scic.ec.europa.eu (PDF)

Interviews mit Experten und Dolmetschern, die aus der Praxis berichten können auf dem Blog zur Expolingua Berlin nachgelesen werden: expolingua.blogspot.com

16 Dezember 2009

Berlinale 2010: Junge Filmkritiker gesucht

Anlässlich der 60. Berlinale - 11. bis 21. Februar 2010 - verleiht das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) zum siebten Mal den Preis „Dialogue en perspective“ in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“. Die Auszeichnung wird von einer Jury vergeben, die neben einem Vorsitzenden aus sieben Jugendlichen aus Frankreich und Deutschland besteht. Gemeinsam mit dem Jurypräsidenten sehen sie alle Filme der Sektion, diskutieren über die Beiträge und küren am Ende den Gewinner.

Der Preis soll aus dem interkulturellen Austausch junger Menschen aus zwei unterschiedlichen Ländern hervorgehen: Deutschland und Frankreich. Der Preis wird an einen Film verliehen, der es vermag, kritische Jugendliche beider Nationen gleichermaßen zu beeindrucken. Durch die Verleihung soll dem jungen französischen Publikum das aktuelle deutsche Kino näher gebracht werden.

Für die Jury sucht das DFJW Filmfans zwischen 18 und 29 Jahren, die sich sicher auf deutsch und französisch unterhalten können. Noch bis zum 15. Januar können sich Kinoliebhaber bewerben:
Deutsche Bewerbungen via E-Mail an: berlinale@dfjw.org
Französische Bewerbungen via E-Mail an: berlinale@ofaj.org

Mehr zur Teilnahme unter „Dialogue en perspective“

25 November 2009

Wenn es Filmstars die Sprache verschlägt – Sprachberufe in der Medienwelt

Über mehrere Wochen haben wir auf unserem Blog zur EXPOLINGUA Berlin „Dolmetschen und Übersetzen“ die unterschiedlichsten Aspekte von Sprachberufen vorgestellt. Die Messe 2009 liegt erfolgreich hinter uns, ein aktuelles Interview wurde kürzlich online gestellt. Unter der Überschrift „Stars und Lampenfieber“ berichtet die Dolmetscherin und Übersetzerin Caroline Elias von ihrer Arbeit in der Film- und Theaterwelt. Was erwartet den Dolmetscher am Filmset, bei Filmfestivals und ganz allgemein bei der Zusammenarbeit mit Stars und Sternchen? Der Medienprofi Caroline Elias plauderte für unseren Blog aus dem Nähkästchen.

16 November 2009

Aus dem Berufsalltag von Übersetzern und Dolmetschern

Der Blog "Dolmetschen und Übersetzen", der speziell zum Schwerpunkt der Sprachenmesse Expolingua Berlin eingerichtet wurde, hat auch im November wieder interessante Artikel und Interviews zu bieten.

Mit rund 1 750 fest angestellten Übersetzern und 600 weiteren Mitarbeitern ist die Generaldirektion Übersetzen der Europäischen Kommission einer der größten Übersetzungsdienste weltweit. Mariusz Czarnecki, Veronika Borakova und Bengt Samuelsson berichten auf dem Blog, wie der Alltag als EU-Übersetzer an den verschiedensten Standorten aussehen kann.

Mit André Lindemann kommt in einem Beitrag zur Polizeiarbeit und Justiz ein Dolmetscher zu Wort, der eher „hinter den Kulissen“ arbeitet. Seit 1986 ist er als Dolmetscher bei der Polizei. „Die Arbeit ist interessant, aber die Belastung ist schon sehr hoch“, berichtet er.

Norma Kessler, Vizepräsidentin des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer und selbst Diplom-Übersetzerin, erläutert im Interview die Unterschiede zwischen Dolmetschern und Übersetzern. Denn oft werden die beiden Berufe verwechselt oder gar als ein Beruf betrachtet.

Schon am kommenden Wochenende, vom 20. bis 22. November, können sich Interessierte zu den Berufen Dolmetschen und Übersetzen direkt auf der Expolingua Berlin informieren.

Zur Expolingua Berlin: www.expolingua.com/berlin
Zum Blog: expolingua.blogspot.com

Original mit Untertiteln zum Fremdsprachen lernen? Auf die Kombination kommt’s an.

Die Einführung der DVDs für den Massenmarkt vor gut 10 Jahren ließ nicht nur die Herzen von Filmfans höher schlagen. Anders als bei der althergebrachten Videokassette ermöglichen es die digitalen Medien, Filme auch in der Originalsprache und mit Untertiteln zu genießen, und so ganz nebenbei seine Fremdsprachenkenntnisse aufzubessern. Ob und wie der Spracherwerb im Rahmen des gemütlichen DVD-Abends aber genau funktioniert, haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik in Nijemgen erforscht und nun ihre Erkenntnisse veröffentlicht. Entscheidend für einen Lerneffekt ist demnach die richtige Kombination zwischen Sprachversion und den gleichzeitig eingeblendeten Untertiteln. Verfolgt man den Film beispielsweise in Englisch, liest jedoch die Dialoge mit deutschen Untertiteln mit, bleibt von der Fremdsprache deutlich weniger hängen.

Im Rahmen der Studie wurden niederländischen Probanden mit guten Sprachkenntnissen in Englisch englischsprachige Videos gezeigt. Die Schauspieler sprachen jedoch mit starkem australischem und schottischem Akzent. Die Versuchsgruppen sahen die Filmmitschnitte entweder mit niederländischen, englischen oder ohne Untertitel. Das Ergebnis: Probanden, die die Ausschnitte mit niederländischen Untertiteln verfolgten, verstanden zwar die Handlung, für ihre Sprachkenntnisse konnten sie aber nicht viel tun. Testpersonen mit englischen Untertiteln konnten dagegen nicht nur den Sinn der Handlung erfassen, sie waren auch in der Lage, die fremde Aussprache des Englischen nachzuvollziehen und sich neue Wörter anzueignen.

Die Forscher stellten fest, dass das Mitlesen der englischsprachigen Dialoge mit niederländischen Untertiteln eher von der fremden Sprache ablenkt. Zwar wurden im Versuch Inhalte besser verstanden, ein Lerneffekt blieb aber aus. Daher, so die Empfehlung der Wissenschaftler, sollten Filmfans, die ihre Sprachfertigkeiten effektiv verbessern wollen, Filme in Originalsprache und „Originaluntertiteln“ genießen.

Die Studie von Holger Mitterer und James McQueen wurde vom Fachblatt „PLoS One“ veröffentlicht, im Volltext zu finden unter: www.plosone.org

Neugeborene schreien in Muttersprache

Französische und deutsche Babys schreien unterschiedlich – zu dieser Erkenntnis kommen Wissenschaftler der beiden Länder in einer neuen Studie. Ursache seien vermutlich die unterschiedlichen Betonungsmuster im Deutschen und Französischen. Bereits im Mutterleib nehmen die Babys demnach die gesprochene Sprache ihrer Umgebung auf und geben sie nach der Geburt auf ihre ganz eigene Art, in „Schreiform“, wieder.

Verglichen wurden je 30 deutsche und französische Säuglinge, im Alter zwischen zwei und fünf Tagen. Wie sich heraus stellte schreien französische Babys eher mit ansteigender Tonmelodie, deutsche Babys machen sich mit fallender Tonhöhe bemerkbar.

Dies scheint an den bestehenden Unterschieden in der Sprachmelodie zwischen Deutsch und Französisch zu liegen. Während bei unseren Nachbarn sehr viele Wörter am Ende betont werden und sich dadurch die Tonlage erhöht, geht die Sprachmelodie bei den Deutschen in die entgegengesetzte Richtung. Ab dem letzten Drittel der Schwangerschaft nehmen Föten diese Unterschiede der Studie nach wahr. Anders als bisher angenommen ist der Melodie der Babyschreie demnach nicht allein bestimmt durch den Atemdruck. Auch die bereits im Mutterleib wahrgenommen Sprache scheint einen Einfluss auszuüben, und das Baby schon vor der Geburt für das spätere Leben zu prägen.

Mehr zur Studie in der Fachzeitschrift Current Biology vom 5. November 2009: Birgit Mampe, Angela D. Friederici, Anne Christophe, Kathleen Wermke: Newborns’ cry melody is shaped by their native language, online unter: www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822%2809%2901824-7 (Volltext nur mit Abonnement zugänglich)

Deutsche Studierende zieht es in die Ferne

Die Zahl der Deutschen, die an ausländischen Hochschulen eingeschrieben sind, steigt weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden waren im Jahr 2007 rund 90 000 deutsche Studierende im Ausland immatrikuliert, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 8 Prozent entspricht. Besonders die Nachbarländer, wie die Niederlande, Österreich und die Schweiz, konnten mehr Zulauf verzeichnen.

Auf der Beliebtheitsskala ganz oben stehen die Niederlande (18,3 Prozent), Österreich (16,4 Prozent) und das Vereinigte Königreich (12,9 Prozent). Was im Ausland studiert wird ist je nach Land sehr unterschiedlich. So liegen in Frankreich die Fächergruppe Sprach- und Kulturwissenschaften sowie Sport vorne, in Ungarn wiederum sind Deutsche mit satten 72 Prozent im Bereich Humanmedizin eingeschrieben.

Der Aufenthalt an einer Hochschule im Ausland ist für Deutsche in der Regel zeitlich begrenzt, als Teil eines Studiums in Deutschland. Ein Hochschulabschluss wird von deutschen Studierenden eher selten im Ausland abgelegt. So waren es 2007 im Vereinigten Königreich 5 290 deutsche Absolventen, danach folgen die Niederlande mit 3 390 und die Schweiz mit 1 729.

Alle Zahlen und Fakten zum Thema stellt das Statistische Bundesamt in der neuen Broschüren "Deutsche Studierende im Ausland - Statistischer Überblick 1997 - 2007" zur Verfügung, einzusehen unter: www-ec.destatis.de

Je früher, desto besser: Frühes Fremdsprachenlernen auf der Expolingua Berlin

Was sollten Eltern über das frühe Fremdsprachenlernen wissen? Wo liegen die Vorteile für die Kinder? Welche Angebote gibt es? Und wie können speziell Kinder mit Migrationshintergrund gefördert werden? Diesen Fragen widmet die Expolingua Berlin am Samstag, 21. November, von 10:30 bis 12:45 einen Themenschwerpunkt.

Eine Diskussion um den frühen Fremdspracherwerb mit Prof. Dr. Heidemarie Sarter von der Universität Potsdam, Prof. Dr. Henning Wode von der Christian-Albrechts-Universität Kiel und Vorstandsmitglied des Vereins für frühe Mehrsprachigkeit, Turgut Hühner, Türkischer Elternverein in Berlin e.V. sowie Sabine Schieferdecker-Bach, Leiterin des Internationalen Kindergartens Berlin, bildet den Auftakt, gefolgt von einem spielerischen „Praxistest“ für Kinder. Sabine Schieferdecker-Bach berichtet abschließend über ihre Erfahrungen aus ihrer Einrichtung.

Die Veranstaltungsreihe zum frühen Fremdsprachenlernen wird im Rahmen von „Piccolingo“ präsentiert – einer gerade gestarteten Informationskampagne der Europäischen Kommission, die sich speziell an Eltern zwei- bis sechsjähriger Kinder sowie entsprechende Einrichtungen richtet.

Insgesamt stellen über 180 Aussteller aus über 30 Ländern auf der Expolingua Berlin Angebote zum Fremdsprachenlernen und -lehren vor. Das Vortragsprogramm der Messe bietet zudem mehr als 100 Beiträge zu den Themen Sprachenlernen und Auslandsaufenthalte. Weitere Informationen zum Programm gibt es hier.

06 November 2009

Übersetzte Übersetzungen für mehr Sprachenvielfalt im Internet

Eine folgenreiche Sprachrevolution bahnt sich für das Internet an. Ende Oktober hat die internationale Internetverwaltung ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) beschlossen, dass ab 2010 auch Internetadressen ohne lateinische Buchstaben zugelassen werden. 1,6 Milliarden Menschen nutzen laut ICANN das Internet, mehr als die Hälfte davon kommt aus Ländern, die keine lateinischen Schriftzeichen nutzen, darunter die mit Abstand bevölkerungsreichsten Länder der Welt, China und Indien.

Die Adress-Endungen, sogenannte Top-Level Domains, wie „.de“ für Deutschland, sollen nach diesem Beschluss unter anderem in chinesischen, arabischen oder kyrillischen Schriftzeichen registriert werden können. So können in Zukunft komplette Internetadressen mit verschiedensten Schriftzeichen möglich sein.

Dafür muss im Netz fortan „doppelt übersetzt“ werden. Denn Internetadressen bestehen letztlich aus Zahlen, den IP-Adressen, die von Namensservern in einfach zu merkende Adressen übersetzt werden. Bisher war dies nur in lateinischen Schriftzeichen möglich. Die neuen Internetadressen, beispielsweise aus chinesischen Schriftzeichen bestehend, werden zukünftig zunächst vom universalen Schriftsatz Unicode, der alle Schriftzeichen der Welt enthält, in den bisher genutzten ASCII-Schriftsatz (American Standard Code for Information Interchange) übersetzt. Dieser wird wiederum in Zahlen – in die IP-Adressen - umgewandelt. So verstehen die Namensserver letztlich auch andere Schriftzeichen.

Mitte 2010 sollen die ersten Adressen, die keine lateinischen Schriftzeichen enthalten, freigeschalten werden.

05 November 2009

Lesetipp: Wie Internet und Werkzeuge bei Übersetzungen helfen können

Maschinen können den Menschen als Übersetzer nicht ersetzen: Google hat die Internetnutzer dazu aufgerufen, von Google Translate übersetzte Texte nachzubessern. Damit gesteht der Internetriese ein, dass selbst die von ihm eingesetzten verbesserten maschinellen Übersetzungsinstrumente keine befriedigenden Ergebnisse erbringen. Technische Anleitungen oder Werbetexte gehören allerdings nach wie vor in die Hand von Profiübersetzern, da kann keine Maschine mithalten.

Wer im Internet Wörter oder Wendungen in den Sprachrichtungen Englisch-Deutsch oder Deutsch-Englisch nachschlagen möchte, kann seit April 2009 eine neue Informationsquelle nutzen. Unter www.linguee.de wird das gesuchte Wort und das vermutete Pendant gleich in mehreren Texten angezeigt. Mit diesem Kontext lässt sich leichter beurteilen, ob eine angebotene Übersetzung für die eigenen Zwecke geeignet ist.

Für Übersetzer und auch Dolmetscher werden elektronische Arbeitswerkzeuge immer wichtiger. Sogenannte Translation-Memory-Systeme sind wie ein riesiges Gedächtnis, das alle einmal übersetzten Wörter, Sätze und Texte speichert. Kommt ein Satz in einem neuen Text in identischer oder ähnlicher Form wieder vor, macht das System einen Übersetzungsvorschlag.

Wenn Sie mehr über diese Themen wissen wollen: Die auflagenstärkste Fachzeitschrift für Dolmetscher und Übersetzer im deutschsprachigen Raum berichtet darüber im MDÜ 4/2009. Die Zeitschrift wird vom Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) herausgegeben: www.mdue.bdue.de

Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit im Masterstudiengang

Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe bietet zum kommenden Wintersemester einen neuen Masterstudiengang an: „Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit.“ Das interdisziplinär angelegte Masterstudium möchte Inhalte aus Bildungs- und Sozialwissenschaften, Theologie und Philosophie sowie Germanistik und Fremdsprachenphilologie zusammenführen. Laut Hochschule zielen die Studieninhalte auf die Kompetenz zur Beurteilung und Weiterentwicklung interkultureller Bildungs-, Sozial- und Kulturarbeit.

Der Master gliedert sich in zwei aufeinander aufbauende Studienabschnitte. Auf dem Programm stehen zunächst Module zu Bildung und Forschung, Pluralität der Religionen und Kulturen, interkulturelle Kommunikation sowie Mehrsprachigkeit und Identität. Im zweiten Studienjahr können die Studenten eigene Schwerpunkte setzen und diese in Modulen zur Praxisforschung und Interdependenzstudien, sowie Sprach- und Kulturbewusstsein weiter verfolgen.

Die Berufsperspektiven liegen für die Absolventen im Hochschulbereich, in der Bildungsforschung, der Bildungs- und Sozialverwaltung, im Kulturbereich sowie als Berater für Bildungs- und Sozialeinrichtungen und in Unternehmen.

Details zum Studienprogramm und Zulassungsbedingungen hier.

22 Oktober 2009

Sprachen & Beruf Website in neuem Gewand

Vom 3. bis 5. Mai 2010 findet in Düsseldorf zum neunten Mal die Sprachen & Beruf statt. Die Vorbereitungen für die 2010er Fachkonferenz sind schon im vollen Gange. Im Zuge dessen erhielt die Webseite www.sprachen-beruf.com ein neues frisches Layout. Im Mittelpunkt der Konferenz für Fremdsprachen und Business-Kommunikation in der internationalen Wirtschaft stehen Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenzen. Zahlreiche Workshops, Arbeitsgruppen und Vorträge beschäftigen sich mit Themen wie Fremdsprachen & kommunikative Strategien, innovative Lerntechnologien, Fremdsprache als Wirtschaftsfaktor sowie um Mehrsprachigkeit in der Praxis:

Wie funktioniert der Einsatz von Sprachentraining in der wirtschaftlichen Praxis? Welche Herausforderungen sind zu meistern, damit Sprach- und interkulturelles Training optimal zum unternehmerischen Erfolg beitragen? Von welchen Beispielen - vom regional verankerten mittelständischen Betrieb bis hin zum Global Player - können wir lernen?

Interessierte, die gern selbst einen Vortrag oder einen Workshop halten möchten, können bis zum 8. Januar 2010 einen Vorschlag in Form einer Zusammenfassung einreichen.
Weitere Informationen: www.sprachen-beruf.com

Ausländische Studierende in Deutschland

Die Studienfinanzierung und Orientierung im deutschen Hochschulsystem ist teilweise schon für deutsche Studienanfänger eine Herausforderung. Wie finden sich dann ausländische Studenten an deutschen Universitäten und im Studium zurecht? Die Auswertung der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zur wirtschaftlichen und sozialen Lage ausländischer Studierender zeigt, dass diese vor allem Schwierigkeiten bei der Studienfinanzierung haben und über mangelnde Orientierung im deutschen Hochschulsystem sowie zu wenig Kontakt zu ihren deutschen Mitstudierenden klagen.

Unter den Studierenden aus dem Ausland kümmern sich 85% um die Organisation ihres Studium selbst: Unterkunft, Seminarplan und Finanzierung sind drei von vielen Punkten, die es zu dabei zu regeln gilt. Die größte Herausforderung liegt in der Finanzierung des Studiums in Deutschland. Die Studie des Deutschen Studentenwerks zeigt, dass ausländischen Studenten knapp über 600 Euro im Monat zur Verfügung stehen und damit über deutlich geringere Einnahmen verfügen als ihren deutschen Kommilitonen. Mehr als die Hälfte der ausländischen Studierenden ist erwerbstätig und finanziert sich sein Studium selbst. Weitere Finanzierungsquellen sind die Unterstützung durch die Eltern sowie Stipendien.

Neben finanziellen Sorgen, spielt das persönliche Umfeld eine große Rolle, um sich in einem fremden Land wohl zu fühlen. Knapp 40% der befragten Studierenden gaben an, dass eine große Schwierigkeit des Studentenlebens in dem Kontakt zu den deutschen Kommilitonen besteht. Wie kann die Politik hierbei helfen, was müssen Hochschulen und Studentenwerke für ihre erfolgreiche Integration tun? Verschiedenste Projekte und Angebote, wie Willkommens- und Informationsveranstaltungen wollen hier ansetzen. So unterstützen laut dem Deutschen Studentenwerk derzeit 41 der 58 Studentenwerke ausländische Studierende mit Wohnheimtutoren-Programmen. Der große Vorteile dabei: Studierende engagieren sich für Studierende und setzen sich für eine bessere Integration ein.

Studie zur Situation ausländischer Studierender
(PDF)

Online-Videotipp: Interkultureller Smalltalk

Kleine Rede, große Wirkung: Mit dem richtigen Worten gleich zu Beginn eines Gesprächs sammelt man Sympathiepunkte und kann die Geschäftsbeziehungen nachhaltig verbessern. Im Smalltalk auf Englisch liegt jedoch eine spezielle Herausforderung, besonders in Hinblick auf interkulturelle Unterschiede. Bob Dignen, Autor der Serie “Business Skills” des Sprachenmagazins Business Spotlight, erklärt mit Witz, warum es so wichtig ist, diese Unterschiede zu kennen. Gerade dann, wenn es mit dem Smalltalk klappen soll: Culture and small talk.

Übrigens: In der aktuellen Ausgabe des Business Spotlight erfahren Sie mehr zu Successful small talk in English. Das handliche Extra erklärt die Standards für die Begrüßung des Geschäftspartners sowie Kniffe, die das Gespräch ins Rollen bringen.

Mehr zu interkulturellen Themen gibt es auch auf den Blog von Robert Gibson

Interkultureller Kalender 2010 erschienen

Ab jetzt gibt es wieder den “Interkulturellen Kalender 2010″: Er wird jährlich vom Berliner Integrationsbeauftragten herausgegeben und bietet Auskunft darüber, auf welche Termine die religiösen und weltlichen Feste, Feier- und Gedenktage unterschiedlicher Kulturkreise im kommenden Jahr fallen.

Interkulturalität wird ein immer selbstverständlicherer Teil unserer Alltags und macht ihn „manchmal sicherlich auch anstrengender“, so Berlins Integrationsbeauftragter Günter Piening. „Denn er verlangt auch jedem einzelnen mehr Kenntnisse ab, Wissen um die Unterschiedlichkeiten und die Fähigkeit, kompetent damit umzugehen. Der interkulturelle Kalender kann dabei eine kleine praktische Orientierungshilfe sein. Hilfreich ist beispielsweise zu wissen, welche Tage im Kalender für andere womöglich wichtige Feiertage sind.“

Der Kalender ist als Download (PDF) oder gegen eine Schutzgebühr von 0,50 € pro Exemplar erhältlich beim Beauftragten des Senats für Integration und Migration, Potsdamer Straße 65, 10785 Berlin, E-Mail: Integrationsbeauftragter@intmig.berlin.de

Quelle: www.migazin.de

Kulturelle Vielfalt erleben: Filmfestival Herbst 2009

Für Cineasten mit Interesse an Europas kultureller Vielfalt gibt es im Herbst eine Reihe an Möglichkeiten spannende Festivals zu besuchen: In Bild und Ton können die Zuschauer eine Welt erleben, die sie sonst nicht zu Gesicht bekommen. Das MEDIA-Programm der EU unterstützt übrigens europäische Filmproduktionen, die Europas kulturelle Identität und sein kulturelles Erbe widerspiegeln.

Eintauchen in fremde Sprachen und Kulturen kann man in den kommenden Wochen beispielsweise bei Festivals in Tübingen und Stuttgart. Hier finden vom 29. Oktober bis 4. November die 26. französischen Filmtage statt. Das Festival zeigt mehr als 90 Filme von „arthouse“ bis „grand-public“ und sieht sich selbst als das größte Schaufenster des frankophonen Kinos im deutschsprachigen Raum. Dabei möchten die Veranstalter nicht nur kulturelle Brücken zwischen Deutschland und Frankreich schlagen, sondern auch zwischen den vielen frankophonen Ländern der Welt: Kanada, Belgien, Schweiz, Afrika...

Vom 27. November bis 5. Dezember geht es um die ganze Welt mit dem Festival „Around the World in 14 Films“. Zum vierten Mal werden 14 Filmperlen aus 14 völlig unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen gezeigt. Von Argentinien über Mexiko und die USA nach Afrika, durch Teile Europas über die Türkei und Russland in den Nahen und Mittleren Osten bis nach Fernost – alle Filme sind erstmals in Berlin zu sehen.

Aller guten Dinge sind drei. Deshalb geht es in den nächsten Tagen auch nach Cottbus zum Festival des Osteuropäischen Films. Vom 10. bis 15. November stehen Kurzfilme, aktuelle Trends, internationale Co-Produktionen, nationale Hits sowie Höhepunkte des Jahres aus dem osteuropäischen Raum auf dem Programm.

Eine Übersicht zu weiteren Filmfestivals auf den Seiten von „German Films“

Lesetipp: Unterwegs zwischen Europa und Asien mit dem Journalisten und Autor Nury Vittachi

Wenn westliche und asiatische Kultur aufeinandertreffen bietet sich viel Potenzial für kuriose Missverständnisse, aber auch für spannende Synergien. Besonders der asiatische Stadtstaat Hongkong spiegelt den Zusammenprall verschiedener Lebensarten, Werte und Vorstellungen sehr lebendig wider. Hongkong ist auch das Wirkungsfeld des Publizisten, Schriftstellers und Journalisten Nury Vittachi. In Sri Lanka geboren und in England aufgewachsen, widmet sich der Kulturschaffende seit vielen Jahren auf hintergründige aber auch humorvolle Weise den kleinen und großen Unterschieden der beiden Kulturkreise. Dass Vittachi nicht nur als Autor, sondern auch Förderer des kulturellen Austauschs sehr aktiv ist, zeigt ein aktuelles Interview mit der Süddeutschen Zeitung, zu finden unter www.sueddeutsche.de.

Vor wenigen Wochen ist in Deutschland sein hochgelobter fünfter Krimi mit dem Titel „Der Feng-Shui-Detektiv im Auftrag ihrer Majestät“ erschienen. Der kauziger Hauptdarsteller, ein geldgieriger, chinesischer Fengshui-Experte und Privatdetektiv, hat es diesmal mit Ihrer Majestät höchstpersönlich zu tun. Eine Leseprobe gibt es auf den Seiten des Unionsverlags.

Aktuelle Kommentare, Einsichten und Entdeckungen aus aller Welt veröffentlicht der Autor in seinem Online-Tagebuch „The Curious Diary of Mr Jam“

Mobiles Sprachenlernen mit dem iPhone

Handys, mit denen nur noch telefoniert wird, scheinen immer mehr vom Markt verdrängt zu werden. Dank leistungsfähiger Technik, großer Displays und mobilem Internetzugang erfreuen sich sogenannte Smartphones immer größerer Beliebtheit. Neue Anwendungen lassen sich nachträglich auf die Geräte installieren, so kann deren Funktionsumfang immer weiter gesteigert werden. Schnell kann so aus einem modernen Handy wie dem iPhone ein leistungsfähiges Werkzeug zum Sprachenlernen werden.

Das Bremer Unternehmen Mobilinga bietet Lernanwendungen in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch und Spanisch an, die vor allem für Reisende interessant sind. Jedes Programm enthält 1 001 nützliche Redewendungen für die Urlaubs- oder Geschäftsreise. Zudem sind Vokabeltrainer mit 5 000 Einträgen zu haben. Kostenpunkt pro Anwendung: 1,59 Euro.

Die Sprachanwendungen richten sich in ihrem Aufbau nach dem sogenannten Leitner-System. Sebastian Leitner hat das Lernen mit Karteikarten entwickelt und bekannt gemacht. Auf dem iPhone sind die Karten virtuell, funktionieren aber nach dem gleichen Prinzip: Wurde eine Vokabel oder Redewendung erinnert, rutscht sie ein virtuelles Fach nach hinten, hat der Nutzer sie vergessen, wandert die Karte wieder nach vorne.

Eine Übersicht der Lernanwendungen von Mobilinga findet sich unter: www.mobilinga.com/sprachen-lernen.html

20 Oktober 2009

Traumberuf Dolmetscher: Interviews mit Insidern

Der Blog "Dolmetschen und Übersetzen", der speziell zur Sprachenmesse Expolingua Berlin eingerichtet wurde, hat mittlerweile zahlreiche Artikel und Interviews zu bieten.

So berichten Aleksandra Kwasnik und Andrea Wilming vom Verband der Konferenzdolmetscher (VKD im BDÜ) Wissenswertes zum Konferenzdolmetschen: Wie sieht die Ausbildung aus, was sollte ich studieren? Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag? Wo liegen Karrierechancen?

Mit Lilian-Astrid Geese kommt ein weiterer Profi zu Wort. Sie arbeitet als freie Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin in Berlin, ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Bereich Kunst und Kultur. Im Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen und gibt wichtige Tipps für angehende Dolmetscher.

Antonio Reda, Leiter des Sprachendienstes des Auswärtigen Amts, erläutert im Interview die Aufgaben seiner Mitarbeiter und Einstiegschancen für angehende Übersetzer und Dolmetscher.

Die Studentin Becci aus England gibt den Lesern eine andere Perspektive auf das Thema. Sie studiert in England Deutsch und möchte gerne einmal in Deutschland im Bereich Filmuntertitelung arbeiten.

Auch in den nächsten Wochen präsentiert der Blog neue Artikel und lässt Experten zu Wort kommen. Demnächst online: Literarisches Übersetzen sowie Stimmen von Übersetzern der EU.

Zum Blog: expolingua.blogspot.com

Stiftung Warentest: Leitfaden zum Sprachen lernen

Woran erkenne ich einen guten Sprachunterricht? Wer finanziert meine Sprachreise? Welche Sprachkenntnisse entsprechen der Stufe B2 des Europäischen Referenzrahmens? Diese und viele andere Fragen rund ums Lernen einer Fremdsprache beantwortet der kostenlose achtseitige Leitfaden „Sprachen lernen“ der Stiftung Warentest.

Für interessierte Sprachenlerner steht die Broschüre, die in der Reihe „Weiterbildung kompakt“ erschienen ist, im Internet zum Download bereit. Sprachschulen, Volkshochschulen, Beratungsstellen und Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern können die Printausgabe in größeren Stückzahlen bestellen unter
m.markmeyer@stiftung-warentest.de

Der Leitfaden als Download / PDF

Auf der Expolingua Berlin vom 20. bis 22. November kann der Leitfaden ebenfalls kostenlos mitgenommen werden.

EU-Projekt: Vitalitätsbarometer für die Sprachen Europas

Ein Ziel der europäischen Sprachenpolitik ist es Minderheitensprachen vor dem Aussterben zu schützen. Mit dem Forschungsprojekt ELDIA (European Language Diversity for All) soll das European Language Vitality Barometer „EuLaViBar“ entstehen. Dieses Barometer soll künftig anzeigen, welche Sprachen Europas akut vom Aussterben bedroht sind. Unter der Leitung von Prof. Anneli Sarhimaa, Expertin für die nordischen und baltischen Sprachen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wird im Auftrag der EU ab März 2010 an acht Universitäten in sechs europäischen Ländern das Vitalitätsbarometer erarbeitet.

Die Wissenschaftler aus Deutschland, Finnland, Österreich, Schweden, Estland, Russland und Slowenien werden dabei 14 finnougrische Sprachen genauestens untersuchen, da diese das gesamte Spektrum der verschiedenen Minderheitensprachen abdecken, so Projektleiterin Sarhimaa. Ziel ist es ein Barometer zu schaffen, das sich universell einsetzen lässt; sozusagen als die Rote Liste gefährdeter Arten.

Zur Erstellung werden zahlreiche Interviews vor Ort geführt und Textdokumente der 14 Minderheitensprachen und der entsprechenden Mehrheitssprachen analysiert. Von der Sprache der Seto im Osten von Estland über die der Ungarn in Slowenien, bis hin zur rechtlichen Stellung der Minderheiten im Hinblick auf die EU-Gesetzgebung oder die öffentliche Wahrnehmung der Volksgruppen – das Projekt ist vielseitig und umfassend. International gesehen ist ELDIA das umfangreichste Einzelprojekt zur Erforschung der finnougrischen Sprachen.

Forschungsprojekt ELDIA

06 Oktober 2009

Scheinbar vergessene Fremdsprachen

Wer in der Schule jahrelang eine Fremdsprache lernt, diese jedoch später kaum aktiv anwendet, hat bald das Gefühl die erlernte Sprache vergessen zu haben. Völlig verschwindet das Gelernte jedoch nicht, berichten Forscher der Universität Bristol in der Zeitschrift Psychological Science. Sie fanden heraus, dass eine vermeintlich vergessene Fremdsprache weiter im Gehirn aufgezeichnet bleibt und sich für späteres erneutes Lernen nützlich erweist.

Dazu untersuchten die Wissenschaftler die Sprachlernfähigkeiten von Menschen englischer Muttersprache, die als Kind durch einen Auslandsaufenthalt der Eltern für einige Zeit Hindi oder Zulu gelernt hatten. Diese Sprachen erhalten Laute, an die sich Englischsprechende für gewöhnlich besonders schwer erinnern.

Die Teilnehmenden durchliefen einen umfangreichen Vokabeltest, der zeigen sollte, ob noch Wörter der bereits vergessenen Sprache im Gedächtnis waren. Obwohl sich die Probanden anfangs an keine Wörter der Fremdsprache erinnern konnten, schafften sie es sehr rasch, die Laute wieder zu erlernen und sie in der gesprochenen Version fehlerlos zu erkennen. Eine Vergleichsgruppe von Personen, die nie zuvor in Kontakt mit diesen Sprachen gekommen waren, lernte hingegen nichts. Aus diesen Erkenntnissen schließen die Wissenschaftler, dass kleine Kinder vom Kontakt und Erlernen einer Fremdsprache auch dann profitieren, wenn sie diese im Anschluss nicht weiter praktizieren.

Eine kurze Zusammenfassung der Studie ist hier zu finden.

Quelle: pressetext.austria

25 September 2009

Europäische Kommission startet Kampagne „Piccolingo“

Für junge Kinder ist Sprachenlernen buchstäblich ein Kinderspiel – sie verfügen über eine angeborene Begabung. Mühelos eignen sie sich in den ersten Lebensjahren Wörter und Strukturen ihrer ersten Sprache an – zeitweise bis zu acht Wörter am Tag - und ähnlich mühelos können sie weitere Sprachen lernen, wenn die Voraussetzungen stimmen. Sehr junge Kinder haben keine Angst vor Fehlern und kaum Hemmungen, neue Laute und Worte auszuprobieren – beste Voraussetzungen also zum spielerischen „Eintauchen“ in neue Sprachwelten. Hier liegt ein ungeheures Potenzial, das vor allem die Eltern weiter entwickeln können. Die Europäische Kommission will sie dabei mit einer neuen Kampagne „Piccolingo“ unterstützen.

Die heute gestartete Kampagne möchte Eltern dafür sensibilisieren, wie vor allem schon 2- bis 6-jährige vom ausgiebigen Sprachkontakt profitieren können. In einem Internetportal werden die Eltern künftig Auskunft und Beratung finden, wie sie die Sprachförderung in ihrem Alltag praktisch umsetzen können. Auch soll Aufklärung für die Eltern geleistet werden, die Bedenken haben, dass ihre Kinder durch sehr frühes Fremdsprachenlernen überfordert werden könnten.

Durch den sehr frühen Kontakt mit andern Sprachen profitieren Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung: Sie entwickeln Interesse und Offenheit gegenüber anderen Kulturen und werden überdies bestens auf den Arbeitsalltag vorbereitet – gelten doch Mehrsprachigkeit und Mobilität in der globalisierten Welt als Schlüssel zum beruflichen Erfolg.

Die offizielle Pressemitteilung der Europäischen Kommission finden Sie hier

Fakten und Zahlen zum frühen Fremdsprachenlernen

„Dolmetschen und Übersetzen“: Expolingua Blog jetzt online

Der Blog zum Schwerpunkt „Dolmetschen und Übersetzen“ der Expolingua Berlin bietet Sprachinteressierten und neugierigen Blogbesuchern Informationen rund um Sprachberufe. Interviews mit Übersetzern und Dolmetschern sind dabei genauso geplant wie Hinweise über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. In den kommenden Wochen wird unter anderem auf Themen wie Konferenzdolmetschen, literarisches Übersetzen oder Dolmetschen im Bereich Film und Literatur eingegangen.


Passend zum Schwerpunkt übernimmt Leonard Orban, EU-Kommissar für Mehrsprachigkeit, die Schirmherrschaft der diesjährigen Expolingua Berlin. „Das Lernen einer fremden Sprache ermöglicht nicht nur den Zugang zur Kommunikation. Mit dem Erlernen einer Sprache bekommt man einen Einblick in die Sichtweise anderer und wird dadurch toleranter, kompromissbereiter und sich der Komplexität unserer Gesellschaft bewusst”, so Orban zur kulturellen Bedeutung von Mehrsprachigkeit.

Expolingua Blog

24 September 2009

Europeana – Virtuelle Bibliothek mit Hindernissen

Die digitale - von der EU Kommission geförderten - Europäische Bibliothek Europeana hat ein ehrgeiziges Anliegen. Gebündelt auf einer einheitlichen Onlineplattform sollen die kulturellen Schätze Europas für die Allgemeinheit über das Internet frei erreichbar sein. Nach eigenen Angaben sind mittlerweile über 4,6 Millionen digitale Objekte verlinkt, mehr als doppelt soviel wie noch Ende letzen Jahres. Zu finden sind auf Europeana ganze Bücher, Zeitschriften und andere Texte in verschiedenen Sprachen sowie Gemälde, Fotos, Karten, Audioaufnahmen und Filmmaterial. Die Objekte stammen von Partnern aus ganz Europa, darunter von der British Library in London und den Rijksmuseum in Amsterdam. Was die Inhalte der Europeana angeht scheint das Potenzial aber noch lange nicht ausgeschöpft. Die Hälfte der abrufbaren Objekte stammt momentan noch aus Frankreich, der Anteil der Bestände aus Deutschland beläuft sich nur auf ein Sechstel.

Gerade die Digitalisierung von Büchern ist momentan ein heiß diskutiertes Thema. Erst kürzlich sah sich die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, Vivian Reding, veranlasst, auf den stockenden Fortschritt bei der Digitalisierung von Büchern hinzuweisen. Uneinheitliche Vorschriften zum Urheberrecht innerhalb Europas müssten dringend angepasst werden, um die Interessen aller, auch die der Autoren, zu wahren, und gleichzeitig Texte digital verfügbar zu machen. Bisher sei nur 1 Prozent der Bestände europäischer Nationalbibliotheken digitalisiert.

Das Interesse an digitalen Inhalten bei den Bürgern Europas scheint indes groß zu sein. Als Europeana im November letzen Jahres online ging, brachen die Server unter dem Besucheransturm zusammen. Mittlerweile laufen die Seiten, die offiziell noch im Betastadium sind, stabil. Zudem sollen bis 2010 die Funktionen des Angebots verbessert und erweitert werden und die Bestände auf 10 Millionen Objekte aufgestockt werden.

Europeana ist erreichbar unter www.europeana.eu.

Mehrsprachigkeit als Trumpfkarte Europas: Sprachensiegel verliehen

Die Sieger des Europäischen Sprachensiegels 2009 stehen fest. Am Mittwoch wurde in Bonn das Siegel verliehen. Zu den Ausgezeichneten zählen:

  • „Roman(T)ische Sprachreise – Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGHK)“ aus Mecklenburg-Vorpommern. Dieses Projekt möchte die Mehrsprachigkeit einer konkret definierten Zielgruppe - überdurchschnittlich sprachbegabte und lernbereite Schüler - durch eine Strategie des Sprachvergleichs fördern.
  • VISEUS – Virtuell vernetzte Sprachwerkstätten an europäischen Schulen“ aus Niedersachsen. Die europäische Vernetzung und die Professionalität des Projektes hat die Jury überzeugt. VISEUS spricht Lehrkräfte wie Schülern an und möchte die Motivation zum Sprachenlernen durch Erfahrbarkeit von Sprachenvielfalt und die Feststellung von Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sprachen fördern.
  • „Fast and Fun – Norwegisch einmal anders“ aus Nordrhein-Westfalen. Dieser Anfängerkurs „Norwegisch“ konzentriert sich bewusst auf das Verstehen mündlicher und schriftlicher Texte. Dabei lernen Schüler die neue Sprache, indem sie Vorwissen aus anderen, ihnen bekannten Sprachen bei der Methode des „intelligent guessing“ bewusst anwenden.
  • Spielend lernen – Grenzen überwinden aus Sachsen. Ziel dieses Projektes war die Entwicklung und Erprobung neuartiger Angebote, um Kinder an die jeweiligen Nachbarsprachen im deutsch-polnisch-sorbisch-tschechischer Viersprachenraum heranzuführen. Gemeinsam mit Fachleuten aus allen Sprachräumen wurde das viersprachige Lernspiel „Schatzsuche“ über die Euroregion und ihre Sprachen entwickelt, das seither sowohl im Nachbarsprachunterricht als auch im Freizeitbereich erfolgreich eingesetzt wird.

Die Sieger wurden Im Rahmen der Fachtagung zum Thema "Mehrsprachigkeit: Trumpfkarte Europas - Kreativität und Innovation beim Fremdsprachenlernen und -lehren", das auch Motto des Wettbewerbs war, bekannt gegeben. Ziel der Fachtagung war es, innovative Wege des Sprachenlernens aufzuzeigen sowie Projekte aus Deutschland und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens vorzustellen.

Das EU-Sprachensiegel 2009 und seine Sieger

Tag der Sprachen: Sprachenvielfalt europaweit würdigen

Die Vielfalt Europas feiern und das Interesse der Öffentlichkeit am Fremdsprachenlernen fördern ist Ziel des Europäischen Tags der Sprachen am 26. September. Für die Europäische Kommission dauert der diesjährige Europäische Tag der Sprachen nahezu eine Woche. Im Mittelpunkt steht dabei eine zweitägige Konferenz über frühes Sprachenlernen, die am 24. September startete. Die Konferenz möchte die Vorteile des Sprachenlernens bereits im Vorschulalter herausstellen und die damit zusammenhängenden Herausforderungen diskutieren.

Was sonst noch in Europa los war und ist zum Tag der Sprachen:
Am Dienstag wurde in Brüssel die Unternehmensplattform für Vielsprachigkeit vorgestellt, womit ein Forum für die Wirtschaft für den Austausch bewährter Verfahren geschaffen werden soll. In Paris gab es gestern die Premiere des Videofilms „Interpréter pour l'Europe“, der sich mit der Frage „Französisch, eine seltene Sprache?“ auseinandersetzt. Mit der Kampagne möchte die Kommission bei jungen Französischsprachigen für den Dolmetschberuf werben. In Luxemburg diskutiert man am Donnerstag auf einer Konferenz, „Wie Technologie dem Übersetzer helfen kann“. Am Freitag wird das Computerspiel über Sprachen LinguaGo vorgestellt. Das Spiel ist auf der Website EuropaGo zu finden.

Deutschland beteiligt sich ebenso am Tag der Sprachen mit verschiedenen Aktionen: In Berlin beispielsweise wird dieser Tag am 28. September mit einem Poetry-Slam mit Teilnehmern aus neun europäischen Ländern gefeiert. Die Veranstaltung ist Teil des European Poetry Slam Meetings, das vom 28. September bis 4. Oktober 2009 in Berlin stattfindet. In Bonn wurde darüber hinaus am Mittwoch das Europäische Sprachensiegel 2009 verliehen.

23 September 2009

Interkultureller Dialog mit Poetry Slam

Vom 28. September bis zum 4. Oktober werden in Berlin die ersten Europäischen Poetry Slam Tage stattfinden. Etwa 200 Poetry-Slam-Vertreter aus 20 europäischen Ländern treffen sich in Kolloquien und Workshops und tauschen sich untereinander aus, arbeiten miteinander und bilden sich weiter. Hintergrund ist, den interkulturellen Dialog auf europäischer Ebene sowie den Austausch zwischen den Künstlern zu fördern.

Die erste professionelle Poetry-Slam-Begegnung auf europäischer Ebene wird die Begegnung im für den Slam renommierten Heimathafen-Neukölln sein. Die aus ganz Europa stammenden Slammer werden die Gelegenheit haben, sich über ihre Ideen, Kenntnisse und Erfahrungen untereinander auszutauschen. Im artist-in-residence-Programm werden junge Talente im Ballhaus Ost von einem Team von Profis, darunter Schauspieler, Musiker und Schriftsteller, betreut. Sechs Tage lang schreiben sie eine originelle, mehrsprachige Performance, die sie in Szene setzen und mit Musik versehen. Die Performance wird während der „Langen Nacht des europäischen Poetry Slam“ uraufgeführt und geht danach im Februar, März und April 2010 auf Tour in 21 europäische Städte. Premiere ist am 3. Oktober um 20 Uhr im Heimathafen-Neukölln, Berlin.

Für alle, die als Publikum dabei sein wollen: www.poetryslam-days.eu
Für die professionelle Begegnung: www.europeanpoetryslam.org

22 September 2009

Bremen feiert das Festival der Sprachen

Seit dem 17. September feiert Bremen das „Festival der Sprachen“. Unter dem Motto “Language is fun, Language is culture, Language is society, Language is life” finden noch bis zum 7. Oktober zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen rund um das Thema Sprache statt. Die Aktionswochen stehen unter der Schirmherrschaft der UNESCO und sollen auf die Vielfalt und den Erhalt der weltweit rund 6 500 Sprachen aufmerksam machen. Koordiniert wird das Festival vom Institut für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft der Universität Bremen.

Bei dem umfangreichen Programm erwarten die Besucher unter anderem Schnuppersprachkurse, Ausstellungen, Vorträge und Lesungen, um verschieden Sprachen und Kulturen näher kennen zu lernen. Zudem sollen in „Mitmach-Events“, die sich auch an Kinder und Jugendliche richten, Sprachen aktiv und spielerisch erlebbar werden. So wird unter Beteiligung von Bremer Schülern eine Sprachenpyramide aus 6 500 Holzquadern errichtetet. Der „Bremer Sprachenturm“ soll für das sprachliche Miteinander der Sprachen und Kulturen weltweit stehen. Doch auch die wissenschaftliche Seite wird berücksichtigt. Im Rahmen des Festivals bietet beispielsweise das Institut für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft eine Serie von internationalen Tagungen für Fachbesucher und alle anderen Interessierten an.

Alle Informationen und das ständig aktualisierte Programm zum Festival finden sich unter www.festival.uni-bremen.de

Förderung des deutsch-türkischen Schüleraustauschs

Im Juni 2009 startete das neue Programm der Robert Bosch Stiftung zur Förderung des deutsch-türkischen Schüleraustausches. Dieser soll es Schülern aus Deutschland und der Türkei ermöglichen, das jeweils andere Land intensiv kennen zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen. Aus historischen und politischen Gründen unterhalten Deutschland und die Türkei besonders enge Beziehungen. Dennoch stehen sich ihre Kulturen oftmals fremd gegenüber. Durch die gemeinsame Arbeit an einem Projekt können die Schüler einen direkten Einblick in die jeweils andere Welt erhalten.

Die Robert Bosch Stiftung sucht derzeit deutsche und türkische Schulen, die bereits in Verbindung stehen und ihren Schülern ermöglichen möchten, durch Besuch und Gegenbesuch das jeweils andere Land kennen zu lernen. Die deutschen Schulen können ab sofort für sich und die türkischen Partner Bewerbungen einreichen. Gefördert werden Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren mit ihren Lehrern und Betreuern. Die jeweilige Gruppengröße sollte im Bereich von etwa zehn bis 25 Schülern liegen.

Weitere Informationen zum Programm

Kontakt für Bewerbungen

27 August 2009

Im Urlaub kulturelle Fettnäpfchen vermeiden: The Fasten Seatbelts Project

Ob geschäftlich oder privat: Immer mehr Menschen verreisen ins Ausland. Natürlich ist es zunächst wichtig, sich in der Sprache des Reiselands verständigen zu können. Doch hat auch jedes Land seine ganz eigenen Konventionen und besonderen Verhaltensweisen im Alltag - und damit auch potentielle Fettnäpfchen für Besucher aus dem Ausland.

Die Internetplattform „Fasten Seatbelts to the World” will Reisenden innerhalb Europas weiterhelfen, sich besser im Alltag anderer Länder zurecht zu finden. Die Seiten informieren ihre Besucher in sieben EU-Sprachen über die „Dos“ und „Don’ts“ in 21 EU-Staaten und dem beliebten Urlaubsziel vieler Europäer, der Türkei. Mit interessanten Texten und liebevoll gestalteten Animationen erfährt man allerhand Wissenswertes: So outen Sie sich in Italien schnell als Tourist, wenn Sie nach 11 Uhr morgens einen Cappuccino bestellen. Für Italiener ist diese Kaffeespezialität Teil des Frühstücks, der Nachmittag ist einem kräftigen Espresso vorbehalten. In Griechenland wiederum zeugt ein angedeutetes Spucken nicht etwa von Ekel, vielmehr will man so Schlechtes abwenden und sich selbst und anderen Glück wünschen.

Insgesamt stehen auf der Website 35 Animationen zu den Eigenheiten der europäischen Alltagskultur zur Verfügung. Doch auch die Sprachenvielfalt kommt nicht zu kurz: Kleine Filme stellen die wichtigsten Vokabeln in 20 europäischen Sprachen vor. Besonders Touristen lernen hier in aller Kürze die wichtigsten Redewendungen für ihren Aufenthalt.

Das von der europäischen Kommission geförderte Projekt ist zu finden unter: http://fastenseatbelts.eu/

Europäischer Doktortitel mit Erasmus Mundus

Im Februar diesen Jahres (wie im SprachenNetz nachzulesen) ging das Programm Erasmus Mundus in seine zweite Phase, im August hat die Europäische Kommission weitere Studiengänge und Programme zur Ergänzung der bisherigen Studiengänge ausgewählt. Wie auch das Erasmus Programm möchte Erasmus Mundus den interkulturellen Austausch im Hochschulbereich stärken. Der kleine Unterschied: Das Programm richtet sich vornehmlich an Master- und Promotionsstudenten und soll vor allem junge Menschen aus Ländern außerhalb der EU nach Europa locken. Die EU-Kommission unterstützt dabei die Studierenden finanziell.

Mit der Aufnahme weiterer Studiengänge und Promotionsprogramme können Studierende nun unter insgesamt 116 Masterstudiengängen wählen, für die Stipendien bereitgestellt werden. Die ausgewählten Promotionsprogramme umfassen ein breites Spektrum von naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Disziplinen. Neben den akademischen Fortschritten nehmen Programmteilnehmer vor allem auch persönliche Erinnerungen und Erfahrungen sowie den Einblick in eine fremde Kultur mit in ihre Heimat.

Einen Beitrag zum Thema ist auf dem European Radio Network - Euranet zu hören, in der Sendung „Fokus Europa - Das Magazin ’Jugend und Lifestyle’"

Weitere Informationen zu den Stipendien des Programms: EACEA - Erasmus Mundus

Zweitsprache bleibt im Hintergrund präsent

Eine Fremdsprache zu beherrschen, ist heute nahezu Pflicht. Welchen Einfluss aber hat das neu Erlernte auf das Bekannte? Ein belgisches Forscherteam an der Universität Gent hat jetzt das Zusammenspiel zwischen Mutter- und Zweitsprache untersucht. Das Ergebnis spricht nicht nur für eine starke Präsenz der Zweitsprache. Auch der positive Einfluss wurde deutlich, den das Erlernen einer Fremdsprache auf die allgemeine Sprachkompetenz hat: Wer neben seiner Muttersprache eine zweite Sprache gut lernt, den begleitet diese durchs Leben, so die Forscher in der amerikanischen Fachzeitschrift "Psychological Science". Beim Lesen und Schreiben von Texten in der Muttersprache sei die zweite Sprache immer gegenwärtig. Es gebe wohl keine Möglichkeit, die zweite Sprache zeitweise auszublenden.

Das Team um Eva van Assche wählte 45 Studenten mit Niederländisch als Muttersprache und Englisch als Zweitsprache für die Studie aus. Die Teilnehmer sollten Sätze auf Niederländisch lesen, die jeweils ein Wort enthielten, das im Niederländischen und im Englischen ähnlich oder gleich war. Daneben gab es ein Kontrollwort, das in beiden Sprachen unterschiedlich war. Die Forscher untersuchten nun mit Hilfe der Blickbewegungen der Probanden, wie lange sie beim Lesen bei einem einzelnen Wort verweilten. Eine Erkenntnis war, dass ein Wort schneller wahrgenommen wird, wenn dieses aus einer weiteren Sprache bekannt ist. Damit erhöht sich die Lesegeschwindigkeit in der eigentlichen Muttersprache. Dies gilt zumindest dann, wenn beide Sprachen verwandt sind. Der Sprachbenutzer kann diesen Einfluss der Zweitsprache jedoch nicht bewusst steuern und auch nicht mehr ausblenden.

Quelle: WISSENSCHAFT aktuell / Association for Psychological Science

26 August 2009

Internationaler Übersetzertag am 30. September

Der Verband deutschsprachiger Übersetzer (VdÜ) will dem Internationalen Übersetzertag, der jährlich am 30. September begangen wird, auch in Deutschland zu mehr Bekanntheit verhelfen. Der VdÜ startet daher zahlreiche Veranstaltungen zum Thema „Literarisches Übersetzen“. So werden beispielsweise in Berlin Texte kroatischer, serbischer sowie bosnischer Autoren vorgestellt oder in Hamburg zum Thema "Humboldts Vermächtnis & Naked Lunch - Ein Cut-Up-Abenteuer" gelesen. Auch die Geschichte der literarischen Übersetzung wird beleuchtet.

Die ersten Bibelübersetzungen in der Spätantike, die Übertragung wissenschaftlicher Texte der griechischen Antike ins Arabische ab dem 9. Jahrhundert sowie Luthers Bibelübersetzung sind nur einige Meilensteine der Kulturgeschichte, die auf Übersetzer zurückgehen. Sie waren an der Herausbildung von Volkssprachen ebenso beteiligt wie am grenzüberschreitenden Ideenaustausch.

Eine Übersicht der deutschlandweiten Veranstaltungen finden Sie hier: www.literaturuebersetzer.de

Expolingua Berlin: Mit Sprachen Karriere machen

Ob internationale Konferenz, Weltkonzern, Verlag oder Filmset – überall gibt es vielfältige und spannende Fremdsprachenberufe. Auf der Sprachenmesse Expolingua Berlin steht in diesem Jahr das Thema „Dolmetschen und Übersetzen“ im Mittelpunkt. Vom 20. bis 22. November können sich Interessierte ausführlich über Sprachberufe informieren. Veranstaltungsort ist das Russische Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin-Mitte.

Karrieremöglichkeiten gibt es viele im Sprachenbereich, ein wichtiger Arbeitgeber ist zum Beispiel die Europäische Union. Der Bedarf an sprachgewandten Fachkräften wächst stetig. Die Generaldirektion Dolmetschen der Europäischen Kommission sucht dringend Nachwuchs und möchte auf der Expolingua Berlin insbesondere auf die Karrieremöglichkeiten für deutsche Dolmetscher aufmerksam machen.

Marco Benedetti von der Generaldirektion Dolmetschen der Europäischen Kommission: „Die Verstärkung unseres Teams in allen Sprachen stellt uns vor eine große Herausforderung, da in naher Zukunft zahlreiche qualifizierte Dolmetscher in den Ruhestand treten werden. Allein für die deutsche Sprache suchen wir in den nächsten zehn Jahren mehr als 100 Dolmetscher.“

Eine Herausforderung für Übersetzer: Lokalisierung von Windows 7

Für den PC-Nutzer eine Selbstverständlichkeit, für Softwareproduzenten eine wahre Aufgabe: Die sprachliche Anpassung von Computerprogrammen. Eine besondere Herausforderung bedeutet die sogenannte Lokalisierung insbesondere, wenn es sich um das gesamte Betriebssystem handelt, wie im Falle des in wenigen Wochen erscheinenden Windows 7. Wie hoch der Aufwand ist belegen folgende Zahlen: Das neue Windows wird in 36 vollständig lokalisierten Versionen angeboten werden, insgesamt sollen 108 Sprachversionen zur Verfügung stehen. Allein die deutsche Ausgabe enthält 1,8 Millionen Wörter.

Zwar konnten für das neue Betriebssystem etwa 20 Prozent der Wörter von Vorgängerversionen übernommen werden, dennoch war der Aufwand noch beträchtlich. Vor allem spezifische Fachbegriffe aus dem IT-Bereich stellen Übersetzer häufig vor Probleme: Was sollte eingedeutscht werden, welche englischen Begriffe wiederum können übernommen werden, ohne Verständnisprobleme zu verursachen?

Wie beispielsweise aus dem „Action Center“ in der englischen Version das „Wartungscenter“ im deutschen Windows 7 wurde, erklärt Jürgen Schwertel vom Hersteller Microsoft der Fachpublikation PC WELT im ausführlichen Interview, online hier zu finden: www.pcwelt.de

25 August 2009

Technik-Tipp: gTranslate

Google bietet schon seit geraumer Zeit die Möglichkeit, Texte von Internetseiten automatisch zu übersetzen. Diesen Dienst macht sich nun ein kleines Zusatzprogramm für den beliebten Internetbrowser Firefox zunutze: Nach der Installation von gTranslate haben Anwender von Firefox die Möglichkeit, einzelne Wörter oder kleinere Textabschnitte direkt per rechten Mausklick übersetzen zu lassen.

Das Programm erkennt dabei automatisch die Sprache des Nutzers sowie die des markierten Texts. Ein Übersetzungsvorschlag erscheint direkt im Kontextmenü, für die schnelle Übersetzung zwischendurch muss also kein neues Fenster geöffnet werden. Sind längere Sätze oder Textabschnitte zu übersetzen, kann per Klick ein neuer Tab im Browser geöffnet und Googles Übersetzungsdienst aufgerufen werden.

gTranslate kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

28 Juli 2009

Lesetipp: Dolmetscher beim Fußball

Am 7. August geht es wieder los mit dem deutschen Fußballfieber: die 47. deutsche Bundesliga-Saison startet. Nahezu die Hälfte der Spieler, die auf dem Platz stehen werden, sprechen Deutsch nicht als Muttersprache. Laut dem Kölner Stadtanzeiger bietet die Bundesliga eine Sprachpalette von über 30 Fremdsprachen - von Arabisch über Neu-Hebräisch bis Ungarisch.

Viele Vereine organisieren für ihre ausländischen Kicker Sprachunterricht und stellen darüber hinaus Begleitdolmetscher zur Verfügung. Diese unterstützen sie nicht nur beim Training und Mannschaftsbesprechungen, sondern leisten auch bei Interviews und Problemen des Alltags wertvolle Hilfe. Auf dem Platz genügt zumeist ein Minimalwortschatz an deutschem Fachvokabular.

Laut dem Stadtanzeiger ist Fußball-Fremdsprache Nummer eins Portugiesisch, da Brasilien immer noch das beliebteste Importland sei.

Mehr zum Thema im Kölner Stadtanzeiger

Sind mehrsprachige Kinder geistig fitter?

Zweisprachige Kinder lernen anders und sind offenbar geistig flexibler als Altersgenossen, die einsprachig aufgewachsen sind. Zu diesem Schluss kommen italienische Wissenschaftler, deren Forschungen kürzlich im amerikanischen Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurden.

Ausgangspunkt der Untersuchung war die Frage, warum Kinder, die in zweisprachigen Familien aufwachsen zwei Sprachen genauso schnell und selbstverständlich erlernen wie Kinder, die nur mit einer Sprache konfrontiert werden. Agnes Kovács und Jacques Mehler von der International School for Advanced Studies in Triest haben dazu die kognitive Leistung von einjährigen Kindern verglichen, die mit einer bzw. mit zwei Sprachen aufwachsen. Eine wichtige Erkenntnis: Bilinguale Kinder können offenbar Regelmäßigkeiten in Lautgebilden besser erkennen und einordnen und verfügen den Tests zufolge über eine höhere geistige Flexibilität.

Generell bessere Lerner scheinen die zweisprachigen Kinder zwar nicht zu sein. Dennoch scheint auch durch frühere Untersuchungen nachgewiesen, dass die Kinder über andere kognitive Fähigkeiten verfügen und flexibler neues erlernen, was sich auch jenseits der Sprache äußert.


Das Abstract zum Thema in "Science"

27 Juli 2009

Literaturpreis für englische Texte von Nicht-Muttersprachlern

Zum mittlerweile neunten Mal wird 2010 der Daniil Pashkoff Preis vergeben. Dabei handelt es sich um einen europaweit ausgeschrieben Literaturpreis für Prosa und Lyrik auf Englisch. Mitmachen können alle, die gerne auf Englisch schreiben, jedoch keine englischen Muttersprachler sind. Die Textform ist frei wählbar, willkommen sind unter anderem Kurzgeschichten, Gedichte oder auch Rap- und Liedtexte. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2010.

Vergeben wird der “Daniil Pashkoff Prize for Creative Writing in English by a Non-Native Speaker” in zwei Altersgruppen, unter und über 21 Jahren. Zudem wird unterschieden zwischen Prosa und Lyrik. Die Preisverleihung findet im Juni 2010 in Braunschweig statt, die Gewinnertexte werden in einer Anthologie veröffentlicht.

Der europaweite Literaturpreis wurde zur Erinnerung an den ersten russischen Studenten der Anglistik an der Technischen Universität Braunschweig, Daniil Pashkoff, geschaffen. Pashkoff, der sich mit großer Leidenschaft der englischen Sprache und Literatur widmete und auch selbst Texte verfasste, starb unterwartet im Juli 1998 in Braunschweig. Zu seinem Andenken wurde 2001 zum ersten Mal der Daniil Pashkoff Preis vergeben, und das mit großem Erfolg. Allein 2008 nahmen mehr als 100 Autoren aus ganz Europa teil. Organisiert wird der Literaturpreis alle zwei Jahre vom gemeinnützigen Verein Writers Ink.

Weitere Informationen zum Daniil Pashkoff Preis unter: www.writers-ink.de

16 Juli 2009

Reisetipp: Sprachen lernen und dabei Gutes tun

Sommer, Sonne, Urlaub! Auch die Redaktion des SprachenNewsletters genießt die wenigen Sonnenstrahlen in der Urlaubszeit und möchte heute auf eine besondere Form der Urlaubsreise aufmerksam machen: der ökologisch bewussten Sprachreise. Öko-Tourismus meint hierbei nicht nur ökologisch verantwortlich seine Reise zu planen, sondern sich auch aktiv einzubringen. In Neuseeland beispielsweise können Sprachstudenten während ihres Aufenthalts bewusst in und mit der Natur wohnen und gleichzeitig „ökologisches“ Englisch lernen. Beim „Eco-English”-Programm setzen sich die Teilnehmer mit den Themen Recycling und Müll-Management auseinander, besuchen solarbetriebene Häuser sowie eine organische Farm – und können gleichzeitig ihre Englischkenntnisse verbessern.

In einem Bericht des Language Travel Magazine gibt es interessante Informationen zum Eco-English

Projekte weltweit:
Eco-English Programm in Neuseeland - Taupo Language & Outdoor Education Centre

Eco-English Camp in Russland - Great Baikal Trail

Eco-Camp in Thailand - Voluntourists Without Borders (VWB)

Wissenschaft: Tierische Sprache

Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere verfügen über elementare Fähigkeiten für den Spracherwerb – das haben jetzt US-Forscher herausgefunden. Bei Krallenaffen haben sie beobachtet, dass diese grammatikalische Strukturen erkennen können. Um die Sprachkünste der Affen zu untersuchen, teilten die Wissenschaftler von der Harvard University in Cambridge 14 Tiere in zwei Gruppen ein: Eine Gruppe lernte, einen Laut immer mit der angehängten Silbe "shoy" zu assoziieren. Die andere lernte, das "shoy" immer vor dem Übungslaut zu erwarten. Im eigentlichen Test hörten die Tiere ihnen bis dahin unbekannte einsilbige Wörter, denen das "shoy" entweder vorangestellt oder angehängt wurde. Entsprach das Gesagte nicht dem erlernten Schema, waren die Äffchen offensichtlich irritiert.

Laut der Fachpublikation „Biology Letters“ der britischen Royal Society sei es den Forschern nicht darum gegangen zu zeigen, dass Affen sprechen können. Sie wollten der Frage nachgehen, ob bestimmte Komponenten der Sprache auf grundlegenden Lern- und Gedächtnismechanismen beruhen. Das bestätige die Studie scheinbar, die Tiere hätten das Prinzip eines zeitlich geordneten Musters verstanden. Sie können demnach die Regeln und formellen Mechanismen bestimmter Sprachkomponenten erfassen, sie jedoch nicht mit anderen Aspekten der Sprache verknüpfen.

Laut Spiegel Online haben Forscher bereits 2007 herausgefunden, dass Affen mit einer eigenen Zeichensprache kommunizieren. Bei Schimpansen und Bonobos beobachteten die Forscher sogar: Wer mehr gestikuliert, bekommt auch eher eine Antwort. Mehr zu diesem Thema auf Spiegel Online

Mehr zur Studie „Evidence of an evolutionary precursor to human language affixation in a non-human primate”

Quelle: wissenschaft.de / dpa

Gute Sprachkenntnisse in der Jugend bringen Vorteile im Alter

Wer in der Jugend eloquent mehrere Sprachen spricht hat gute Chancen auf ein „waches“ Hirn im Alter. Zu diesem Schluss kommen US-amerikanische Wissenschaftler der John Hopkins University in Baltimore. Die Forscher haben Schriftstücke von 38 verstorbenen Nonnen untersucht, um herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen Sprachkenntnissen und Alzheimer-Erkrankungen besteht. Ein Teil der untersuchten Nonnen litt in den letzten Lebensjahren an starken Gedächtnisproblemen bei gleichzeitigen Alzheimer-Symptomen, andere wiederum wiesen bis zuletzt ein normales Erinnerungsvermögen auf. Bei der Analyse der alten Schriftstücke, die die Ordensfrauen als junge Erwachsene verfasst hatten, interessierten sich die Forscher insbesondere dafür, wie viele Gedanken die Frauen dabei mit jeweils zehn Wörtern formulierten. So sollten Rückschlüsse auf deren Sprachfertigkeiten bereits in jungen Jahren gezogen werden.

Die Hypothese der Forscher erwies sich als Treffer ins Schwarze. Diejenigen, die schon in der Jugend bessere Sprachkenntnisse besaßen, litten am Lebensende nicht an Gedächtnisproblemen. „Trotz der kleinen Anzahl der untersuchten Personen sind die Ergebnisse faszinierend“, meint Studienleiter Juan C. Troncoso. Ein Test, der junge Erwachsene im Alter von 20 bis 30 Jahren nach intellektuellen Fähigkeiten abprüft, könnte seiner Ansicht nach voraussagen, ob das Gehirn auch noch fünf bis sechs Jahrzehnte später gut funktioniert.

Abstract der Studie: Neurology: The Nun Study

Quelle: derStandard.at

08 Juli 2009

Simultanübersetzung in Echtzeit: Reine Zukunftsmusik?

Fremde Sprachen auf Anhieb verstehen, in Echtzeit und nur mit einem kleinen Gerät in der Hand – in der Welt der Science Fiction, wie beispielsweise bei der Fernsehserie "Raumschiff Enterprise", ist das gang und gäbe. Nun soll diese Zukunftsvision in greifbare Nähe rücken, ermöglicht durch die technisch immer raffinierter ausgestatteten Smartphones wie Blackberrys oder iPhones.

Die beiden US-amerikanischen Firmen Sakhr Software und Dial Directions haben sich kürzlich zusammengeschlossen und entwickeln gemeinsam ein Programm, das aus Mobiltelefonen universelle Simultanübersetzer für die Hosentasche machen soll. Dabei greifen die Entwickler unter anderem auf Forschungen des amerikanischen Verteidigungsministeriums zurück.

Das Mobiltelefon nimmt mit dem Programm einen gesprochenen Satz über das eingebaute Mikrofon auf. Kurz darauf zeigt das Display die gewünschte Übersetzung an, die dem Nutzer zudem laut vorgelesen wird. Das Einsprechen eines Satzes in der Muttersprache und dessen Ausgabe in einer Fremdsprache ist somit ohne längere zeitliche Verzögerung möglich. Die Entwickler sind überzeugt, dass das Programm letztlich ebenso gut arbeitet wie menschliche Übersetzer, außerdem verbessere es sich mit dem Gebrauch nach und nach.

Ein eindrucksvolles Anwendungsbeispiel der Software vermittelt dieses Youtube-Video:
www.youtube.com/watch?v=rW9m9230LnA

25 Juni 2009

"Languages through Lenses": Sprachliche Vielfalt verbildlicht

Vom 17. bis 24. Oktober lädt der Medienwettbewerb PRIX EUROPA die besten europäischen Fernseh-, Radio- und Emerging Media-Produktionen nach Berlin und Potsdam ein. Erstmals wird dabei 2009 der Nachwuchspreis „Languages through Lenses“ für Videos junger Filmemacher zum Thema Vielsprachigkeit in Europa vergeben. Noch bis zum 1. Juli werden Einreichungen zu diesem Thema, aber auch für die Rubriken Fernsehen, Radio und Emerging Media über die Internetseite prix-europa.de entgegen genommen.

Im Zeichen der Mehrsprachigkeit steht auch der Europäische Radiotag, der zum vierten Mal im Rahmen des PRIX EUROPA veranstaltet wird. An diesem Tag stehen die europäischen Sprachen im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Languages through Microphones“ sollen dabei Hörfunksendungen in ganz Europa thematisch zusammen gebracht werden.

Der Prix Europa wurde 1987 vom Europarat und der Europäischen Kulturstiftung ins Leben gerufen und findet dieses Jahr zum 23. Mal statt. Die Preisfindung erfolgt transparent in offenen Jurygruppen, wobei der Wettbewerb in acht Kategorien ausgetragen wird. Die Preise sind mit je 6 000 Euro dotiert.

Weitere Informationen zum Festival sowie die Teilnahmebedingungen auf den Seiten von PRIX EUROPA

24 Juni 2009

Deutsch-Türkische Universität vor dem Start

Bereits Anfang 2008 wurde die Vereinbarung zur Gründung der ersten Deutsch-Türkischen Universität (DTU) unterzeichnet. Nun ist der Startschuss für die abschließenden Vorbereitungen gefallen. Anfang dieser Woche wurde ein deutsches Hochschulkonsortium gegründet, das unter Federführung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) die akademische Ausgestaltung der DTU mit den türkischen Projektverantwortlichen abstimmen wird.

22 Hochschulen sind Mitglieder des Konsortiums. Sechs davon – die Technische Universität Berlin, die Universität Potsdam, die Freie Universität Berlin, die Universität Heidelberg sowie die Universität zu Köln in Kooperation mit der Universität Münster und der Universität Bielefeld – übernehmen die Federführung für je eine Fakultät. Mit Hilfe der Konsortialmitglieder sollen Forschungsbereiche aufgebaut und gemeinsame Abschlüsse oder Doppel-Abschlüsse realisiert werden.

Comenius-EduMedia-Auszeichnung: Multimediaprodukte im Sprachbereich prämiert

Vergangene Woche wurden in Berlin die – mittlerweile nicht mehr nur deutschen, sondern europäischen - Auszeichnungen für didaktische Multimediaprodukte vergeben. An dem inzwischen 13. Medienwettbewerb der Gesellschaft für Pädagogik und Information e.V. (GPI) beteiligten sich Vertreter aller großen Software- und Bildungshäuser aus verschiedenen europäischen Ländern. Laut Dr. Bernd Mikuszeit, Bundesgeschäftsführer der GPI, waren 2009 Multimediaprodukte für die fremdsprachliche sowie die ethische, zeitgeschichtliche und interkulturelle Bildung stark vertreten. Comenius-EduMedia-Auszeichnungen für multimediale Fremdsprachenprodukte erhielten unter anderem Langenscheidt, PONS, der Spotlight Verlag, der Ernst Klett Verlag, Cornelsen Verlag, digital publishing sowie Auralog.

Das Comenius-EduMedia-Siegel wurde in diesem Jahr an 147 Preisträger vergeben, die Comenius-Edumedia-Medaille für herausragende exemplarische Multimediaprodukte konnte die international besetzte Jury dieses Jahr 25mal verleihen. Weitere Informationen zum Wettbewerb sind auf den Seiten der Gesellschaft für Pädagogik und Information e.V. zu finden.

Poesie spricht viele Sprachen: poesiefestival berlin

Vielfältige kulturelle und sprachliche Eindrücke bietet Berlin vom 27. Juni bis zum 5. Juli. Die Hauptstadt wird mit dem poesiefestival berlin zum zehnten Mal poetisches Zentrum Europas. Über 150 Dichter und Künstler aus aller Welt kommen zusammen und geben einen Einblick in internationale Strömungen und verschiedene poetische Arbeitsweisen – in unterschiedlichen Sprachen. Gleich zur Eröffnung zeigen beispielsweise Dichter aus acht Ländern bei „Weltklang – Nacht der Poesie“ die unerschöpflichen Möglichkeiten poetischer Weltaneignung. Der Auftakt des Festivals der Literaturwerkstatt Berlin ist ein großes Konzert der Verse, Stimmen, Klänge und Rhythmen in vielen Sprachen.

Am Afrika-Tag sind einige der wichtigsten Vertreter unterschiedlicher poetischer Richtungen des südlichen Afrika präsent: vom Imbongi (Lob-Dichter) über den Liedermacher, den Spoken Word-Performer bis zum Rapper. Zum Programmpunkt „VERSschmuggel“ kommen unsere Nachbarn zu Wort. Lyriker aus Polen treffen in Berlin ihre deutschsprachigen Kollegen, um sich gegenseitig zu übersetzen. An zwei Abenden werden die Ergebnisse dieses poetischen Grenzverkehrs zwischen Deutschland und Polen vorgestellt. Konsequent mehrsprachig wird es bei „European Blend“: Europäische Poeten nehmen die Vielsprachigkeit beim Wort und stellen ihre Kreationen im Takt elektronischer Klänge vor.

Mehr zum Programm des poesiefestivals berlin hier

„Freunde weltweit“: Partnerklassen beim ZDF-Rate-Klassiker '1, 2 oder 3' treffen

Die Partnerklasse aus dem Ausland einmal anders treffen: Die bekannte ZDF tivi-Show „1, 2 oder 3“ möchte Kinder aus der ganzen Welt zusammenführen und ruft auf sich für den internationalen Treff im TV zu bewerben. In jeder Sendung sind drei Kandidaten-Teams mit je drei Kindern dabei, ein Team aus Deutschland, eins aus Österreich und hinzu kommt immer noch ein Schüler-Team aus einem anderen Land. Neben der Einladung zur Show organisiert das Goethe-Institut/PASCH ein kleines kulturelles Rahmenprogramm für die Partnerklassen.

Auch während des Quiz lädt der Moderator Daniel Fischer zu einer Reise rund um den Globus ein. Die jungen Kandidaten und Zuschauer erwarten sieben Quizfragen und interessante Beiträge aus den unterschiedlichsten Ländern der Erde. Der Quizklassiker aus dem ZDF möchte so das Interesse der Kinder an anderen Kulturen fördern.

Um beim Quiz mitzumachen sollten die Kinder zwischen acht und elf Jahre sein und in die vierte oder fünfte Klasse gehen. Darüber hinaus gibt es drei Möglichkeiten, sich zu beteiligen:

  • Partnerschule schon vorhanden? Einfach bewerben.
  • Noch keine Partnerklasse gefunden? Trotzdem bewerben: tivi bringt Schüler mit ausländischen Kandidaten zusammen; die Schüler können sich im Studio kennen lernen und neue Partnerklassen entstehen.
  • Auf der Suche nach einer Partnerklasse in einem speziellen Land? Unter www.pasch-net.de gibt es in der Rubrik „Partnerschulen“ alle Informationen, um eine deutschsprechende Partnerklasse im Ausland zu finden. Bei der Show können sich die Schüler dann persönlich kennen lernen.
Mehr Informationen zur Sendung auf www.tivi.de oder oder direkt unter folgender Email bewerben: 1-2oder3-tivi@zdf.de

23 Juni 2009

Neue Business-Plattform für Mehrsprachigkeit

Mit einer neuen Business-Plattform will die Europäische Union das Thema Mehrsprachigkeit in der Wirtschaft weiter in den Vordergrund rücken. Im Rahmen der neuen Strategie zur Förderung der Mehrsprachigkeit soll eine neue Internetpräsenz entstehen, auf der Unternehmen mit der EU in Dialog treten können. Organisationen, die an Themen rund um Mehrsprachigkeit interessiert sind und sich austauschen möchten, können sich noch bis zum 31. August bewerben. Mit Hilfe des Online-Auftritts möchte die Europäische Kommission auf die linguistische Vielfalt Europas aufmerksam machen.

Die Online-Plattform richtet sich an Unternehmen, die transnational und europaweit tätig sind sowie Industrie- und Handelskammern, Außenhandelsförderungen, Nicht-Regierungs-Organisationen als auch Institutionen und Organisationen für Hochschul- und Weiterbildung sowie Forschung. Im Oktober 2009 soll die Plattform in Brüssel online gehen.

Zum Anmeldeformular (Word-Dokument)

Weitere Informationen rund um Mehrsprachigkeit der Europäischen Kommission

Übersetzungshilfe mit dem Google Translator Toolkit

Der Internetriese Google erweitert seine Angebote für Übersetzer. Das Google Translator Toolkit will bei der richtigen Wortsuche helfen und dem bekannten Google Translator einen menschlichen Touch geben. Der zu übersetzende Text kann nach einer automatischen Übersetzung manuell überarbeitet werden, Wörterbücher und eine neue Suchfunktion nach bereits angefertigten Übersetzungen helfen dem Anwender dabei. Von anderen Nutzern durchgeführte Übersetzungen sollen zudem auch bei der maschinellen Übersetzung zukünftig mit berücksichtigt werden, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Auf dem Internet-Videoportal YouTube ist eine Einführung zur Nutzung des Tools zu finden: www.youtube.com/watch?v=C7W2NJFdoIg

19 Juni 2009

Erfolgreich kommunizieren heißt einfach kommunizieren

„Die Sprache einfach halten“: dies empfahlen gleich zwei renommierte Experten für Businesskommunikation auf der 8. Sprachen und Beruf, die am 17. Juni in Düsseldorf zu Ende ging. Der bekannte Englisch-Trainer Mark Powell sowie der Konzern-Coach Dr. Stephen Holmes gaben in ihren Präsentationen zur Eröffnung einige praktische Tipps, wie Sprecher ihr Kommunikationsziel besser erreichen könnten. „Professionelle Redner sprechen nicht in einer professionellen Sprache. Sie nutzen eine einfache Sprache – jedoch auf professionelle Weise“, so Powell.

Mit 254 Teilnehmern aus dreizehn Ländern ging die Sprachen und Beruf nach zwei Konferenztagen erfolgreich zu Ende. Mit Fachbeiträgen aus sechs europäischen Ländern sowie einem internationalen Fachpublikum ermöglichte die Konferenz den Erfahrungsaustausch über Ländergrenzen hinweg. Eine Vielzahl an Themen, wie innovative und interaktive Lernmethoden, aktuelle Fall-Studien sowie interkulturelles Trainer-Training, wurden in Workshops, Vorträgen und Arbeitsgruppen präsentiert und diskutiert.

Fotos von der Konferenz geben Ihnen einen Eindruck von der Sprachen und Beruf:
http://sprachen-beruf.com/pages/de/bildergalerie2009.php

Bildungszusammenarbeit mit Entwicklungsländern stärken

„Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit“ heißt der Wettbewerb des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), in dem deutsche Hochschulen aufgefordert waren, Projekte der Zusammenarbeit in Entwicklungsländern einzureichen. 44 Hochschulprojekte hatten sich beworben, nun wurden fünf deutsche Hochschulen ausgezeichnet. Sie und ihre Partner in den Entwicklungsländern erhalten zum Ausbau ihrer Zusammenarbeit in den kommenden fünf Jahren je bis zu fünf Millionen Euro.

Die ausgezeichneten Hochschulprojekte widmen sich Themen, die sich auf die Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen beziehen. Diese Hochschulen greifen mit ihren Partnern auf innovative Weise entwicklungsrelevante Fragen auf und kooperieren in einem partnerschaftlichen Netzwerk. Damit soll die Zusammenarbeit gestärkt sowie die wissenschaftliche Vernetzung mit Industrie- und Entwicklungsländern gefördert werden.

Die Gewinner des Wettbewerbs und ihre Projekte:
Technische Universität Braunschweig
„Excellence through Dialogue – Sustainable Water Management in Developing Countries“
Ansprechpartner: Prof. Dr. mult. Dr .h.c. Müfit Bahadir, Institut für Ökologische Chemie und Abfallanalytik,
E-Mail: m.bahadir@tu-braunschweig.de

Universität Hohenheim
„Food Security Center“
Ansprechpartner: Prof. Dr. Manfred Zeller, Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen and Subtropen,
E-Mail: zellerm@uni-hohenheim.de

Universität Kassel
„International Center for Development and Decent Work“
Ansprechpartner: Prof. Dr. Christoph Scherrer, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften,
E-Mail: scherrer@uni-kassel.de

Fachhochschule Köln
„Centre for Natural Resources and Development”
Ansprechpartner: Prof. Dr. Hartmut Gaese, Institut für Technologie- und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen (ITT),
E-Mail: hartmut.gaese@fh-koeln.de

Ludwig-Maximilians-Universität München
„LMU Center for International Health"
Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Löscher, Sprecher des Center of International HealthLMU,
E-Mail: Loescher@lrz.uni-muenchen.de

28 Mai 2009

Sprachportal für die Tourismuswirtschaft

Seit Anfang der Woche können Mitarbeiter aus der Tourismuswirtschaft im Internet Fremdsprachen lernen und sich so noch besser um ihre internationalen Gäste kümmern. Unter der Adresse www.service-in-the-city.eu gibt es maßgeschneiderte Dialoge und Vokabellisten für verschiedene Branchen, zunächst auf Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Insgesamt stehen Vokabeln sowie 200 Dialoge zum Lesen, Anhören und Nachsprechen zur Verfügung. Dieses Angebot vom Berliner Service in the City ergänzen Druckvorlagen für mehrsprachige Ladenschilder, zum Beispiel für Öffnungszeiten.

Service in the City ist eine Gemeinschaftsinitiative von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Berlin Partner, DEHOGA Berlin, Handelsverband Berlin-Brandenburg e. V. und IHK Berlin und engagiert sich für eine saubere, dienstleistungsorientierte und internationale Stadt.

Direkt zum Sprachportal geht es hier

27 Mai 2009

Übersetzung via Twitter

Der Online-Dienst woerterbuch.info liefert seit kurzem Übersetzungen und Synonyme via Twitter. Alle Nutzer des Microblogging-Dienstes können das interaktive Online-Wörterbuch nutzen, indem sie online ihre persönlichen Anfragen zu Synonymen oder Übersetzungen stellen: http://twitter.com/woerterbuch . Einfach das zu übersetzende Wort mit dem Zusatz „@woerterbuch“ und der gewünschten Sprache als Post eingegeben und nach wenigen Sekunden erscheint die gewünschte Übersetzung.

woerterbuch.info gibt mit diesem Dienst eine wertvolle Hilfestellung gerade bei englischen Tweets, ohne dass die Plattform verlassen werden muss. Aktuell steht die Übersetzung und Synonymsuche für die Sprachen Deutsch und Englisch zur Verfügung, es sind jedoch Erweiterungen in Französisch, Spanisch und Italienisch geplant.

Neben der Übersetzungs- und Synonymfunktion twittert woerterbuch.info täglich Wissenswertes und Unterhaltsames aus der Welt der Sprachen, dazu zählen auch die so genannten „Falschen Freunde“: Wörter zweier Sprachen, die ähnlich geschrieben werden, jedoch verschiedene Bedeutungen besitzen. Solche Wortpaare werden ebenso vorgestellt wie Begriffe des weit verbreiteten "Denglisch" – Wörter und Wendungen aus dem Englischen, die zunehmend im Deutschen verwendet werden.

Anleitung zum Twitter-Wörterbuch:

Übersetzung über öffentlichen Post:
@woerterbuch [de->en] Test
@woerterbuch [en->de] Test

Synonym über öffentlichen Post:
@woerterbuch [de->syn] Test
@woerterbuch [en->syn] Test

Für Follower via Direct Message:
D woerterbuch [de->en] Test
D woerterbuch [en->de] Test
D woerterbuch [de->syn] Test
D woerterbuch [en->syn] Test

Zum Online-Wörterbuch
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