30 September 2010

Bremer Forschungspreis: Erforschung des Fremdsprachenlernens und –lehrens

Erstmals wird im Rahmen des Bremer Symposions, welches am 4. und 5. März 2011 stattfindet, der Bremer Forschungspreis des AKS für wissenschaftliche Arbeiten zur Erforschung des Fremdsprachenlernens und -lehrens an Hochschulen verliehen. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert sowie mit einer kostenlosen Publikation der Gewinner-Arbeit in der Reihe „Fremdsprachen in Lehre und Forschung“ (FuH) des AKS-Verlags.

Mit dem Preis sollen hervorragende Forschungsarbeiten von Nachwuchswissenschaftlern auf dem Gebiet des Fremdsprachenlernens und -lehrens an Hochschulen ausgezeichnet werden. Voraussetzungen sind ein wissenschaftliches Fundament sowie Praxisrelevanz mit innovativen Impulsen. Eingereicht werden können an europäischen Hochschulen geschriebene und abgeschlossene Dissertationen oder vergleichbare wissenschaftliche Arbeiten, veröffentlicht oder unveröffentlicht. Bei veröffentlichten Arbeiten darf das Erscheinungsjahr nicht mehr als drei Jahre zurückliegen.

Bewerbungen können bis zum 31. Dezember unter folgender Adresse eingereicht werden:

Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen Universität Bremen
Dr. Bärbel Kühn
Postfach 33 04 40
28334 Bremen
E-mail: bkuehn@uni-bremen.de

Weitere Informationen zur Ausschreibung: www.fremdsprachenzentrum-bremen.de/2173.0.html?&L=pkbhtkaex

Informationen zum Bremer Symposium finden Sie hier. Einsendeschluss für Vortragseinreichungen für das Symposium ist der 15. Oktober.
Weitere Informationen: www.fremdsprachenzentrum-bremen.de

Lesetipp: Deutsch-italienische Freundschaft

Deutsche sind spießig, Italiener unzuverlässig? Diesseits der Alpen herrscht Langeweile, jenseits regiert das Chaos? Im Rahmen der Initiative va bene?! La Germania in italiano. Italien auf Deutsch ging das Goethe-Institut Italien mit weiteren Partnern diesen Fragen auf den Grund. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, die Wirklichkeit in beiden Ländern jenseits der gängigen Klischees und des schnellen Auftragsjournalismus zu erkunden.

Die Oktober-Ausgabe von ADESSO, Partner der Initiative, nimmt Vorurteile unter die Lupe: Wie abergläubisch sind Italiener? Und was ist dran am Klischee des italienischen Machos? Für alle die Ihre Italienisch-Kenntnisse auffrischen wollen bietet das Sprachmagazin in seiner Spezial-Ausgabe Erfolgsgeschichten deutsch-italienischer Zusammenarbeit aus Wirtschaft, Sport, Gastronomie und Kunst sowie Feinheiten der Übersetzung: Von Unikaten wie „Stammtisch“ und bomboniera bis zum entscheidenden Unterschied zwischen amico und conoscente.

Mehr zu deutsch-italienischen Geschichten: goethe.de/vabene

Zum Italienischlernen: www.adesso-online.de (Special Va (tutto) bene?!)

Sprachen und Medien: Hohe Qualitätsstandards bei Untertitelung und Übersetzung

Die Zukunft ist digital – wer auf dem globalen Markt der audiovisuellen Produktion mithalten möchte nutzt Digitalisierung, soziale Medien sowie Technologien wie maschinelle Übersetzung. Die 8. Sprachen & Medien zeigt, welche Tools derzeit für die Sprachvermittlung in audiovisuellen Medien angesagt sind. Vom 6. bis 8. Oktober dreht sich in Präsentationen, Workshops und Podiumsdiskussionen alles um innovative Instrumente und Methoden sowie um Studien und Best-Practices aus aller Welt. Veranstaltungsort ist das Berliner Hotel InterContinental.

Wie lassen sich neue Technologien für Untertitelung, Synchronisation und Voice-Over effektiv einsetzen? Welche Erfahrungen machen Medienunternehmen wie MTV, Arte, SBS Australien oder VRT Belgien? Wie kann Hör- und Sehgeschädigten der Zugang zu klassischen Medien sowie Theater und Oper ermöglicht werden? Diese und weitere Fragen diskutieren Experten aus mehr als 30 Ländern.

Vorab standen einige Redner der Fachtagung schon Rede und Antwort zum Thema:
Louise Fryer schildert in einem Interview, wie Live-Audiodeskription live beispielsweise im Theater funktioniert, Mark Harrison berichtet über Untertitelung von Musiksendungen bei MTV und Ximo Granell spricht über die Herausforderungen des Trainings von Übersetzern von Videospielen. Sprachpolitik beim Radio ist Thema bei Danièle Kemp und Martin Volk erörtert die Übersetzung mit Hilfe von Maschinen.

Zum Programm der Languages & The Media: www.languages-media.com

Expolingua Berlin unter Schirmherrschaft von EU-Kommissarin Androulla Vassiliou

Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, übernimmt die Schirmherrschaft der diesjährigen Expolingua Berlin. Die internationale Messe für Sprachen und Kulturen findet vom 19. bis 21. November im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin-Mitte statt.

Androulla Vassiliou setzt sich seit ihrem Amtsantritt unter anderem explizit für die Mehrsprachigkeit in Europa ein: „Der Erwerb und die Anwendung von Fremdsprachen bringt berufliche wie auch gesellschaftliche Vorteile mit sich und fördert das Bewusstsein um die kulturelle Vielfalt, die fester Bestandteil des Reichtums der EU ist.“ Als eine ihrer Hauptaufgaben bezeichnet Androulla Vassiliou „den Spracherwerb von frühem Alter an zu fördern. Dabei ist das Ziel, dass jeder EU-Bürger neben seiner Muttersprache mindestens zwei Fremdsprachen erlernt.“

Auf der Expolingua präsentieren sich über 200 Aussteller aus 30 Ländern, darunter Sprachschulen aus dem In- und Ausland, Sprachreiseveranstalter und Austauschorganisationen sowie Kulturinstitute und Verlage. Im Vortragsprogramm informieren Experten zu Sprachtests, Sprachunterricht, Lernmethoden sowie Fremdsprachenberufen. Zudem werden Mini-Sprachkurse angeboten. Im Kulturprogramm der Messe gibt es fremdsprachige Filme, Theater und Musik.

Weitere Informationen zur Expolingua Berlin gibt es im Internet unter:
www.expolingua.com

Die europäische Nachbarschaft von morgen: Forum des Goethe-Instituts in Berlin

Was bedeutet Nachbarschaft in Zeiten von EU-Erweiterung, Globalisierung und Migration? Wie kann sie gelingen, und welche Rolle kommt der Kulturpolitik hierbei zu? Nachbarschaftliche Beziehungen in Europa thematisiert das Goethe-Institut vom 27. bis 29. Oktober auf dem Forum „Illusion der Nähe? Ausblicke auf die europäische Nachbarschaft von morgen“.

Das Forum wird in Partnerschaft mit dem Polnischen Institut Berlin und dem Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg im ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin veranstaltet. Von einer Nachbarschaftskultur der Erinnerung über das Zusammenleben der Religionen, die Beziehungen Deutschlands zu Polen und Frankreich bis hin zu Aspekten neu entstandener Nachbarschaften inner- und außerhalb der EU reicht das Spektrum des Programms.

Das Forum richtet sich an ein Fachpublikum und die interessierte Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei. Mehr zum Programm: www.goethe.de/ges/prj/dnu/kof/prg/deindex.htm

Letten beherrschen am besten Fremdsprachen

Etwa 30 Prozent der Erwachsenen in der EU geben an, eine Fremdsprache sehr gut oder gut zu beherrschen. Dies zeigt eine aktuelle Eurostat-Studie. Neben dem Spracherwerb von Schülern hat diese auch die selbstwahrgenommen Sprachkenntnisse von Erwachsenen zum Thema. Die Studie des statistischen Amts der Europäischen Union Eurostat wurde anlässlich des Europäischen Tags der Sprachen, der jedes Jahr am 26. September gefeiert wird, veröffentlicht.

Im Jahr 2007 wurden für das Panel Erwachsene im Alter von 25 bis 64 gebeten, ihre Sprachkenntnisse und ihr Niveau der von ihnen am besten beherrschten Fremdsprache selbst zu beurteilen. Lediglich 13 Prozent gaben dabei an, Fremdsprachen sehr gut zu beherrschen, 16 Prozent meinten gut, 30 Prozent verfügten ihrer Meinung nach über Grundkenntnisse und 38 Prozent über keine Fremdsprachenkenntnisse.

Der Anteil derer, die angaben eine Fremdsprache sehr gut zu beherrschen, unterschied sich deutlich zwischen den Mitgliedsstaaten der EU. Ganz vorne lagen Lettland (55%), Slowenien (45%) und die Slowakei (44%). Ländern, in denen weniger als 10 Prozent der Erwachsenen ihre Sprachkenntnisse sehr gut einschätzten, sind Frankreich, Rumänien, Ungarn, Italien, Polen, Bulgarien, das Vereinigte Königreich und die Tschechische Republik.

In den nordischen Ländern sowie Slowenien, Belgien, Estland und der Slowakei geben die Befragten an, die meisten Fremdsprachen zu sprechen. Länder mit einem geringeren Sprachendurchschnitt sind unter anderem Ungarn und Rumänien. Nach Englisch, ist Deutsch die zweithäufig gesprochene Fremdsprache; nahezu 20 Prozent der 25 – 64-jährigen aus 24 Ländern sprechen Deutsch.

Kurzer Überblick zur Eurostat-Statistik in Deutsch (PDF)
Vollständige Studie in Englisch (PDF)

e-Learning im Sprachunterricht: Studie zum Einsatz im Sprachunterricht

Wie kann e-Learning beim Fremdsprachenlernen helfen? Die Studie "e-Learning for Languages", unter Leitung des Lehrstuhls für Angewandte Englische Linguistik (AEL) an der Universität Tübingen, versucht diese und weitere Fragen zu beantworten. Aufgerufen zur Teilnahme an der Studie sind Lehrer und Schulen (Sekundarstufe), die sich in e-Learning-Einheiten im Fremdsprachenunterricht ausprobieren möchten. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei folgenden e-Learning Aktivitäten:

  1. Authentisches Sprachenlernen mit pädagogisch aufbereiteten und gesprochenen Interviews zu einer Vielzahl soziokultureller und regionaler Themen
  1. Interkulturelle Online-Zusammenarbeit zwischen Lernern mit unterschiedlichem kulturellem und sprachlichem Hintergrund
Teilnehmende Lehrerende können zwischen verschiedenen Moodle Beispiel-Einheiten wählen und diese für die jeweilige Ziel- bzw. Unterrichtssprache oder für pädagogische und inhaltliche Interessen anpassen. Die Beispiel-Einheiten finden sich auf der Wide Minds Seite im Unterbereich "WiMi sample units". Weitere Ideen finden sich auch im WiMi Multilingualism for Visitors Bereich.

Während der Planungs-, Umsetzungs-, und Durchführungsphasen erhalten die beteiligten Lehrer Unterstützung durch das AEL e-Learning Team. Die Teilnahme an der "e-Learning for Languages" Studie ist kostenlos, verfügbare Plätze und Kurse sind jedoch limitiert. Bei Interesse kontaktieren Sie das AEL Team über das Teilnahmeformular: www.ael.uni-tuebingen.de/e-learning-for-languages-study/participation-form.html

Die "e-Learning for Languages" Studie wird im Rahmen des Comenius Netzwerks Wide Minds (WiMi) durchgeführt. Die Studie greift zudem auf Resultate und Materialien der EU Projekte Backbone (Pädagogische Korpora für den bilingualen Unterricht) und icEurope (Interkulturelle Kommunikation und Fremdsprachenlernen durch Online- Zusammenarbeit) zurück.

Treffen sich ein Amerikaner, ein Franzose und ein Spanier…

Jeder hat sie: Stereotype über andere Kulturen. Die Deutschen gelten als pünktlich und unterkühlt, den Spaniern wird Temperament und Improvisationsfähigkeit zugeschrieben, Italiener sind laut und Könige des Dramas. Amerikaner sind vermeintlich oberflächlich, wohingegen Australier das Leben easy nehmen und Franzosen mit einer gewissen Arroganz ihr savoir-vivre auskosten… Kommt Ihnen davon einiges bekannt vor? Wir haben beim multikulturellen Team von dalango.de nachgefragt, wie sich der interkulturelle Arbeitsalltag wirklich gestaltet und welche sprachlichen Hürden auftreten.

Für das E-Learning-Portal des Münchner Spotlight Verlags arbeiten muttersprachliche Journalisten aus den USA, Spanien, Italien, Australien und Frankreich mit deutschen Kollegen zusammen. Deutsch ist zwar offiziell die Firmensprache, doch wenn die internationale Riege unter sich ist, regiert Englisch. Unterwegs bei einem Video-Dreh führt das schon mal dazu, dass niemand im Team dem Pizza-Lieferant „family sized“ übersetzen kann, wie das Team im Blog berichtet.

Kenji Kitahama, Video-Journalist für das Englischtraining auf dalango, ist Kalifornier mit japanischen Wurzeln und lernt seit vielen Jahren Deutsch. Mittlerweile ist ihm die Sprache so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er sogar falsche Freunde verwendet! Im Urlaub in den USA irritierte er seine Bekannten, als er voller Selbstverständlichkeit nach seinem „Handy“ (statt cell phone) fragte...

Für Matthieu Rouil aus Frankreich ist das lustigste deutsche Wort „igitt igitt“. Besonders schön finden die Kollegen „gemütlich“, ein Wort, das sich nur schwer in andere Sprachen übersetzen lässt und besonders zur Oktoberfest-Zeit Hochkonjunktur hat. Auch „doch“ bzw. „genau“ hat es ihnen angetan: Ein kleines Wort mit vielen Bedeutungen. Favorit von Ignacio Rodriguez-Mancheño aus Spanien ist „kuscheln“ – schließlich kam er der Liebe wegen nach Deutschland.

Interkulturelle Unterschiede machen sich laut dem dalango-Team eigentlich nur ein Mal am Tag wirklich stark bemerkbar – zur Mittagszeit. Hier bestätigen sich die Klischees: Die Australierin Erin McBean liebt ihr „vegemite“ und kann nicht nachvollziehen, wieso die schwarze Masse dem französischen Kollegen auf dem Baguette nicht mundet. Matthieu tischt in der Kantine lieber zusammen mit seinem südländischen Kollegen opulente 3-Gänge-Menüs auf, während die amerikanische Fraktion mit Salat auf „portion control“ und Essen am Schreibtisch setzt.

Ein bunter Strauß an Nationen also, der gemeinsam tätig ist – und Stereotype mit Humor nimmt.

Übrigens: dalango-Redakteurin und Australierin Erin McBean ist am 19.11.2010 auf der EXPOLINGUA Berlin. Sie vermittelt in einem kostenlosen Workshop Business Englisch-Kenntnisse. Und, ja, die Australierin ist wirklich ziemlich locker…