25 September 2009

Europäische Kommission startet Kampagne „Piccolingo“

Für junge Kinder ist Sprachenlernen buchstäblich ein Kinderspiel – sie verfügen über eine angeborene Begabung. Mühelos eignen sie sich in den ersten Lebensjahren Wörter und Strukturen ihrer ersten Sprache an – zeitweise bis zu acht Wörter am Tag - und ähnlich mühelos können sie weitere Sprachen lernen, wenn die Voraussetzungen stimmen. Sehr junge Kinder haben keine Angst vor Fehlern und kaum Hemmungen, neue Laute und Worte auszuprobieren – beste Voraussetzungen also zum spielerischen „Eintauchen“ in neue Sprachwelten. Hier liegt ein ungeheures Potenzial, das vor allem die Eltern weiter entwickeln können. Die Europäische Kommission will sie dabei mit einer neuen Kampagne „Piccolingo“ unterstützen.

Die heute gestartete Kampagne möchte Eltern dafür sensibilisieren, wie vor allem schon 2- bis 6-jährige vom ausgiebigen Sprachkontakt profitieren können. In einem Internetportal werden die Eltern künftig Auskunft und Beratung finden, wie sie die Sprachförderung in ihrem Alltag praktisch umsetzen können. Auch soll Aufklärung für die Eltern geleistet werden, die Bedenken haben, dass ihre Kinder durch sehr frühes Fremdsprachenlernen überfordert werden könnten.

Durch den sehr frühen Kontakt mit andern Sprachen profitieren Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung: Sie entwickeln Interesse und Offenheit gegenüber anderen Kulturen und werden überdies bestens auf den Arbeitsalltag vorbereitet – gelten doch Mehrsprachigkeit und Mobilität in der globalisierten Welt als Schlüssel zum beruflichen Erfolg.

Die offizielle Pressemitteilung der Europäischen Kommission finden Sie hier

Fakten und Zahlen zum frühen Fremdsprachenlernen

„Dolmetschen und Übersetzen“: Expolingua Blog jetzt online

Der Blog zum Schwerpunkt „Dolmetschen und Übersetzen“ der Expolingua Berlin bietet Sprachinteressierten und neugierigen Blogbesuchern Informationen rund um Sprachberufe. Interviews mit Übersetzern und Dolmetschern sind dabei genauso geplant wie Hinweise über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. In den kommenden Wochen wird unter anderem auf Themen wie Konferenzdolmetschen, literarisches Übersetzen oder Dolmetschen im Bereich Film und Literatur eingegangen.


Passend zum Schwerpunkt übernimmt Leonard Orban, EU-Kommissar für Mehrsprachigkeit, die Schirmherrschaft der diesjährigen Expolingua Berlin. „Das Lernen einer fremden Sprache ermöglicht nicht nur den Zugang zur Kommunikation. Mit dem Erlernen einer Sprache bekommt man einen Einblick in die Sichtweise anderer und wird dadurch toleranter, kompromissbereiter und sich der Komplexität unserer Gesellschaft bewusst”, so Orban zur kulturellen Bedeutung von Mehrsprachigkeit.

Expolingua Blog

24 September 2009

Europeana – Virtuelle Bibliothek mit Hindernissen

Die digitale - von der EU Kommission geförderten - Europäische Bibliothek Europeana hat ein ehrgeiziges Anliegen. Gebündelt auf einer einheitlichen Onlineplattform sollen die kulturellen Schätze Europas für die Allgemeinheit über das Internet frei erreichbar sein. Nach eigenen Angaben sind mittlerweile über 4,6 Millionen digitale Objekte verlinkt, mehr als doppelt soviel wie noch Ende letzen Jahres. Zu finden sind auf Europeana ganze Bücher, Zeitschriften und andere Texte in verschiedenen Sprachen sowie Gemälde, Fotos, Karten, Audioaufnahmen und Filmmaterial. Die Objekte stammen von Partnern aus ganz Europa, darunter von der British Library in London und den Rijksmuseum in Amsterdam. Was die Inhalte der Europeana angeht scheint das Potenzial aber noch lange nicht ausgeschöpft. Die Hälfte der abrufbaren Objekte stammt momentan noch aus Frankreich, der Anteil der Bestände aus Deutschland beläuft sich nur auf ein Sechstel.

Gerade die Digitalisierung von Büchern ist momentan ein heiß diskutiertes Thema. Erst kürzlich sah sich die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, Vivian Reding, veranlasst, auf den stockenden Fortschritt bei der Digitalisierung von Büchern hinzuweisen. Uneinheitliche Vorschriften zum Urheberrecht innerhalb Europas müssten dringend angepasst werden, um die Interessen aller, auch die der Autoren, zu wahren, und gleichzeitig Texte digital verfügbar zu machen. Bisher sei nur 1 Prozent der Bestände europäischer Nationalbibliotheken digitalisiert.

Das Interesse an digitalen Inhalten bei den Bürgern Europas scheint indes groß zu sein. Als Europeana im November letzen Jahres online ging, brachen die Server unter dem Besucheransturm zusammen. Mittlerweile laufen die Seiten, die offiziell noch im Betastadium sind, stabil. Zudem sollen bis 2010 die Funktionen des Angebots verbessert und erweitert werden und die Bestände auf 10 Millionen Objekte aufgestockt werden.

Europeana ist erreichbar unter www.europeana.eu.

Mehrsprachigkeit als Trumpfkarte Europas: Sprachensiegel verliehen

Die Sieger des Europäischen Sprachensiegels 2009 stehen fest. Am Mittwoch wurde in Bonn das Siegel verliehen. Zu den Ausgezeichneten zählen:

  • „Roman(T)ische Sprachreise – Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGHK)“ aus Mecklenburg-Vorpommern. Dieses Projekt möchte die Mehrsprachigkeit einer konkret definierten Zielgruppe - überdurchschnittlich sprachbegabte und lernbereite Schüler - durch eine Strategie des Sprachvergleichs fördern.
  • VISEUS – Virtuell vernetzte Sprachwerkstätten an europäischen Schulen“ aus Niedersachsen. Die europäische Vernetzung und die Professionalität des Projektes hat die Jury überzeugt. VISEUS spricht Lehrkräfte wie Schülern an und möchte die Motivation zum Sprachenlernen durch Erfahrbarkeit von Sprachenvielfalt und die Feststellung von Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sprachen fördern.
  • „Fast and Fun – Norwegisch einmal anders“ aus Nordrhein-Westfalen. Dieser Anfängerkurs „Norwegisch“ konzentriert sich bewusst auf das Verstehen mündlicher und schriftlicher Texte. Dabei lernen Schüler die neue Sprache, indem sie Vorwissen aus anderen, ihnen bekannten Sprachen bei der Methode des „intelligent guessing“ bewusst anwenden.
  • Spielend lernen – Grenzen überwinden aus Sachsen. Ziel dieses Projektes war die Entwicklung und Erprobung neuartiger Angebote, um Kinder an die jeweiligen Nachbarsprachen im deutsch-polnisch-sorbisch-tschechischer Viersprachenraum heranzuführen. Gemeinsam mit Fachleuten aus allen Sprachräumen wurde das viersprachige Lernspiel „Schatzsuche“ über die Euroregion und ihre Sprachen entwickelt, das seither sowohl im Nachbarsprachunterricht als auch im Freizeitbereich erfolgreich eingesetzt wird.

Die Sieger wurden Im Rahmen der Fachtagung zum Thema "Mehrsprachigkeit: Trumpfkarte Europas - Kreativität und Innovation beim Fremdsprachenlernen und -lehren", das auch Motto des Wettbewerbs war, bekannt gegeben. Ziel der Fachtagung war es, innovative Wege des Sprachenlernens aufzuzeigen sowie Projekte aus Deutschland und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens vorzustellen.

Das EU-Sprachensiegel 2009 und seine Sieger

Tag der Sprachen: Sprachenvielfalt europaweit würdigen

Die Vielfalt Europas feiern und das Interesse der Öffentlichkeit am Fremdsprachenlernen fördern ist Ziel des Europäischen Tags der Sprachen am 26. September. Für die Europäische Kommission dauert der diesjährige Europäische Tag der Sprachen nahezu eine Woche. Im Mittelpunkt steht dabei eine zweitägige Konferenz über frühes Sprachenlernen, die am 24. September startete. Die Konferenz möchte die Vorteile des Sprachenlernens bereits im Vorschulalter herausstellen und die damit zusammenhängenden Herausforderungen diskutieren.

Was sonst noch in Europa los war und ist zum Tag der Sprachen:
Am Dienstag wurde in Brüssel die Unternehmensplattform für Vielsprachigkeit vorgestellt, womit ein Forum für die Wirtschaft für den Austausch bewährter Verfahren geschaffen werden soll. In Paris gab es gestern die Premiere des Videofilms „Interpréter pour l'Europe“, der sich mit der Frage „Französisch, eine seltene Sprache?“ auseinandersetzt. Mit der Kampagne möchte die Kommission bei jungen Französischsprachigen für den Dolmetschberuf werben. In Luxemburg diskutiert man am Donnerstag auf einer Konferenz, „Wie Technologie dem Übersetzer helfen kann“. Am Freitag wird das Computerspiel über Sprachen LinguaGo vorgestellt. Das Spiel ist auf der Website EuropaGo zu finden.

Deutschland beteiligt sich ebenso am Tag der Sprachen mit verschiedenen Aktionen: In Berlin beispielsweise wird dieser Tag am 28. September mit einem Poetry-Slam mit Teilnehmern aus neun europäischen Ländern gefeiert. Die Veranstaltung ist Teil des European Poetry Slam Meetings, das vom 28. September bis 4. Oktober 2009 in Berlin stattfindet. In Bonn wurde darüber hinaus am Mittwoch das Europäische Sprachensiegel 2009 verliehen.

23 September 2009

Interkultureller Dialog mit Poetry Slam

Vom 28. September bis zum 4. Oktober werden in Berlin die ersten Europäischen Poetry Slam Tage stattfinden. Etwa 200 Poetry-Slam-Vertreter aus 20 europäischen Ländern treffen sich in Kolloquien und Workshops und tauschen sich untereinander aus, arbeiten miteinander und bilden sich weiter. Hintergrund ist, den interkulturellen Dialog auf europäischer Ebene sowie den Austausch zwischen den Künstlern zu fördern.

Die erste professionelle Poetry-Slam-Begegnung auf europäischer Ebene wird die Begegnung im für den Slam renommierten Heimathafen-Neukölln sein. Die aus ganz Europa stammenden Slammer werden die Gelegenheit haben, sich über ihre Ideen, Kenntnisse und Erfahrungen untereinander auszutauschen. Im artist-in-residence-Programm werden junge Talente im Ballhaus Ost von einem Team von Profis, darunter Schauspieler, Musiker und Schriftsteller, betreut. Sechs Tage lang schreiben sie eine originelle, mehrsprachige Performance, die sie in Szene setzen und mit Musik versehen. Die Performance wird während der „Langen Nacht des europäischen Poetry Slam“ uraufgeführt und geht danach im Februar, März und April 2010 auf Tour in 21 europäische Städte. Premiere ist am 3. Oktober um 20 Uhr im Heimathafen-Neukölln, Berlin.

Für alle, die als Publikum dabei sein wollen: www.poetryslam-days.eu
Für die professionelle Begegnung: www.europeanpoetryslam.org

22 September 2009

Bremen feiert das Festival der Sprachen

Seit dem 17. September feiert Bremen das „Festival der Sprachen“. Unter dem Motto “Language is fun, Language is culture, Language is society, Language is life” finden noch bis zum 7. Oktober zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen rund um das Thema Sprache statt. Die Aktionswochen stehen unter der Schirmherrschaft der UNESCO und sollen auf die Vielfalt und den Erhalt der weltweit rund 6 500 Sprachen aufmerksam machen. Koordiniert wird das Festival vom Institut für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft der Universität Bremen.

Bei dem umfangreichen Programm erwarten die Besucher unter anderem Schnuppersprachkurse, Ausstellungen, Vorträge und Lesungen, um verschieden Sprachen und Kulturen näher kennen zu lernen. Zudem sollen in „Mitmach-Events“, die sich auch an Kinder und Jugendliche richten, Sprachen aktiv und spielerisch erlebbar werden. So wird unter Beteiligung von Bremer Schülern eine Sprachenpyramide aus 6 500 Holzquadern errichtetet. Der „Bremer Sprachenturm“ soll für das sprachliche Miteinander der Sprachen und Kulturen weltweit stehen. Doch auch die wissenschaftliche Seite wird berücksichtigt. Im Rahmen des Festivals bietet beispielsweise das Institut für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft eine Serie von internationalen Tagungen für Fachbesucher und alle anderen Interessierten an.

Alle Informationen und das ständig aktualisierte Programm zum Festival finden sich unter www.festival.uni-bremen.de

Förderung des deutsch-türkischen Schüleraustauschs

Im Juni 2009 startete das neue Programm der Robert Bosch Stiftung zur Förderung des deutsch-türkischen Schüleraustausches. Dieser soll es Schülern aus Deutschland und der Türkei ermöglichen, das jeweils andere Land intensiv kennen zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen. Aus historischen und politischen Gründen unterhalten Deutschland und die Türkei besonders enge Beziehungen. Dennoch stehen sich ihre Kulturen oftmals fremd gegenüber. Durch die gemeinsame Arbeit an einem Projekt können die Schüler einen direkten Einblick in die jeweils andere Welt erhalten.

Die Robert Bosch Stiftung sucht derzeit deutsche und türkische Schulen, die bereits in Verbindung stehen und ihren Schülern ermöglichen möchten, durch Besuch und Gegenbesuch das jeweils andere Land kennen zu lernen. Die deutschen Schulen können ab sofort für sich und die türkischen Partner Bewerbungen einreichen. Gefördert werden Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren mit ihren Lehrern und Betreuern. Die jeweilige Gruppengröße sollte im Bereich von etwa zehn bis 25 Schülern liegen.

Weitere Informationen zum Programm

Kontakt für Bewerbungen