22 August 2011

Stirbt das Alemannische aus?

Die alemannischen Sprachen wird es laut UNESCO in Deutschland nicht mehr lange geben. Die internationale Weltkulturorganisation verkündete schon im Februar anlässlich des Internationalen Tages der Muttersprache, dass insgesamt 13 deutsche Regionalsprachen ernsthaft vom Aussterben bedroht sind. Der Sprachen-Alarm der UNESCO betrifft insgesamt die Hälfte der weltweit etwa 6000 Sprachen, die aufgrund von Kriegen, Vertreibung oder Migration auszusterben drohen. In Bezug auf das Alemannische gäbe es jedoch kein Grund zur Besorgnis, finden jedoch Eleonore Brandner und Tobias Streck von den Universitäten Konstanz und Freiburg. Nach Meinung der Forscher könne man nicht ernsthaft von einer Gefahr sprechen, denn auch im Falle eines Aussterbens sei das Alemannische in der Schweiz weiterhin vertreten. Schade wäre es trotzdem, auch aus der Sicht der Wissenschaft. Der natürliche Sprachwandel ist nämlich nur an nichtnormierten Sprachen zu beobachten, so die Linguistin Eleonore Brandner.

Dem Alemannischem auf der Spur: www.suedkurier.de/news/panorama

Lesetipp: Sprachenvielfalt in Nigeria

Nigeria verfügt über eine große Sprachenvielfalt. Die insgesamt 140 Millionen Einwohner gehören etwa 250 unterschiedlichen ethnischen Gruppierungen und Stämmen an. Die offizielle Amtssprache ist Englisch, zudem sprechen die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Ethnien jeweils ihre eigene Sprache. Welche Sprachen in welchen Landesteilen gesprochen werden, wie sich die unterschiedlichen ethnischen Gruppen im Land verteilen und einiges mehr, können interessierte Leser unter www.kas.de/nigeria erfahren. Im Rahmen des Kleinen Wörterbuchs Nigerianischer Sprachen werden unter anderem die Hauptsprachen Englisch, Hausa-Fulani, die Yoruba und die Igbo vorgestellt. Die Übersetzungen von wichtigen Alltagswörtern aus dem Deutschen ins Englisch, Hausa, Yoruba und Igbo vermitteln den Lesern einen ersten Eindruck von der Unterschiedlichkeit der Hauptsprachen. Wer darüberhinaus mehr erfahren möchte, findet zudem interessante Hinweise und Links zur Vertiefung.

Dokumentation und Archivierung indigener Sprachen

Für den Erhalt zahlreicher indigener Sprachen und mehr als 300 Dialekte, setzt sich das Linguistische Labor des Instituts für Anthropologische Forschung IIA (Instituto de Investigaciones Antropológicas) der Nationalen Autonomen Universität Mexikos (UNAM) ein und möchte diese digital für die Forschung sichern.

Laut eines Artikels auf poonal erklärt Samuel Herrera als Verantwortlicher des IIA, dass Dialekte existieren, die nur zwei oder drei Sprecher haben. Deshalb müssten diese vor dem Aussterben dokumentiert oder archiviert werden, um sie linguistisch, anthropologisch und historisch zu erforschen. Zu den gefährdeten Sprachen gehören unter anderem Huave (Oaxaca), Chuj (Chiapas), Huasteca (Veracruz y San Luis Potosí), Chichimeca (Guanajuato) und Náhuatl.

Das Labor ist das erste seiner Art in der UNAM. Ziel ist es Audio- und Videoarchive zu schaffen sowie die Transkription und morphologische Analyse jedes Dokuments zu ermöglichen. Das Laboratorium hat eine Vereinbarung mit der Nationalen Schule für Anthropologie und Geschichte, um Sicherheitskopien der Archive anzufertigen. Eine einzige Aufnahme kann für vielerlei Forschungsvorhaben nützlich sein: etwa für akustische, phonologische, morphologische, syntaktische und pragmatische Analysen. Das Sprachlabor der IIA arbeitet mit anderen Institutionen zusammen, nimmt an weiteren Initiativen teil und berät sich mit dem Nationalen Institut für Indigene Sprachen.


Podiumsdiskussion zum Thema Frühe Mehrsprachigkeit: 21. September Waiblingen

Warum soll mein Kind eine fremde Sprache lernen? In welchem Alter sollte man starten? Wie wichtig ist eigentlich Mehrsprachigkeit bei Kindern? Vier Experten diskutieren auf der Podiumsdiskussion am 21.September 2011 in Waiblingen über die Vor- und Nachteile der Mehrsprachigkeit bei Kindern.

Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen von Piccolingo, einer Informationskampagne der Europäischen Kommission statt, die für das frühe Fremdsprachenlernen von Kindern im Alter von null bis sechs Jahren wirbt. Hierzu tourte Piccolingo im Sommer 2010 und 2011 mit unterschiedlichen Aktionen zum Thema Sprachen bei Kindern durch verschiedene europäische Städte. Zudem entstand mit http://piccolingo.europa.eu eine Internetplattform, die zahlreiche Informationen zum Thema des frühkindlichen Sprachenerwerbs bereitstellt.

Die Podiumsdiskussion steht allen Interessierten offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Titel: Frühe Mehrsprachigkeit
Wann: 21.09.2011 um 19:30 Uhr
Wo: Forum Mitte, Blumenstr. 11, 71334 Waiblingen
Ansprechpartnerin:
Regine Bah vom Kindersprachcenter Lollipop, Waiblingen, Tel. +49 (0)711/58 48 82

Auslandserfahrung als Mehrwert für die Wirtschaft

Welche Kompetenzen erwerben Studierende während eines Auslandsaufenthaltes und wie profitieren Unternehmen davon? Diese Frage erörtert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) mit Geschäftsführern, Personalverantwortlichen und Verbandsvertretern am 30. September in Berlin. Das Forum "Auslandserfahrener Nachwuchs: Mehrwert für die Wirtschaft!" wird mit einem Beitrag von Kathrin Menges eröffnet, die seit 2009 als Personalchefin der Henkel AG für mehr als 50.000 Mitarbeiter weltweit verantwortlich ist.

Wie vor allem auch mittelständische Unternehmen davon profitieren können, wenn sie Hochschulabsolventen mit Auslandserfahrung einstellen, diskutieren Vertreter unterschiedlicher Branchen. Daneben berichten ehemalige Stipendiaten des DAAD, wie ein Auslandsaufenthalt ihnen zu einer erfolgreichen Karriere verholfen hat.

Die Veranstaltung richtet sich gezielt an Mitarbeiter aus dem Personalbereich von international tätigen Unternehmen, Geschäftsführer von mittelständischen Betrieben mit Exportschwerpunkten sowie Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Unternehmens- und Personalberatungen. Die Teilnahme am Fachforum ist kostenlos; eine Anmeldung wird erbeten.

Veranstaltet wird das Fachforum vom DAAD im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten, gemeinsamen Kampagne "go out! studieren weltweit".

Fachforum "Auslandserfahrener Nachwuchs: Mehrwert für die Wirtschaft!"

19 August 2011

Austausch: „Go Africa... Go Germany...“

Im Rahmen des Austauschprogramms „Go Africa… Go Germany…“ der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb reisen 25 deutsche und afrikanische Stipendiaten vom 14. bis 30. August nach München, Köln, Berlin und Brüssel. Dort treffen sie auf hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, wie Bundespräsident Christian Wulff, den kenianischen Botschafter S.E. Ken Nyauncho Osinde oder den Journalisten und Autor Harald Martenstein.

Die Stipendiaten erhalten auf ihrer Reise Einblicke in die deutsche Geschichte, in das Regierungs- und Parteiensystem und beschäftigen sich mit zentralen Themen wie der deutschen Afrikapolitik und aktuellen Herausforderungen auf dem afrikanischen Kontinent.

Seit 2007 vergibt die Bundeszentrale für politische Bildung Stipendien an Studierende und junge Graduierte aus Deutschland und Afrika. Die Stipendiaten der diesjährigen Gruppe kommen aus Kenia, Äthiopien, Uganda, Somalia, Ruanda und dem Südsudan. Gemeinsam mit den deutschen Teilnehmern werden sie im März nächsten Jahres nach Kenia und in den Südsudan reisen. „Go Africa... Go Germany...“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird von BMZ und Auswärtigem Amt unterstützt.

Mehr zu „Go Africa... Go Germany...“

Sprachen und Beruf: Konferenzprogramm Online

Die Rolle von Fremdsprachen und interkultureller Kompetenzen für den internationalen Arbeitsmarkt stehen im Fokus der Fachkonferenz Sprachen und Beruf. Die 10. Konferenz für Fremdsprachen und Business Kommunikation in der internationalen Wirtschaft findet vom 26. bis 28. Oktober erstmals in Berlin statt. Auf der Agenda des jährlichen Expertentreffs asstehen das Sprachenlernen mit neuen Medien, Kommunikationsstrategien sowie Interkulturelles Training und Management.

Als Keynote-Redner für die Auftaktveranstaltung am 27. Oktober konnten Russell Stannard, bekannt für seine Online-Videos, mit denen er Lehrern und Trainern Web 2.0 Tools näher bringt, sowie Kathryn Board, Vorsitzende vom Nationalen Zentrum für Sprachen in Großbritannien (CILT). In Expertenrunden und Workshops werden Themen wie Strategien zur Mehrsprachigkeit in Unternehmen, Qualität von Fremdsprachen- und Interkulturellem Training sowie innovative Lerntechnologien präsentiert.

Bei der Podiumsdiskussion "Are languages barriers or bridges to the international labour market?" wird am 27. Oktober die Internationalisierung des Arbeitsmarkts und die damit zusammenhängende Integration von fremdsprachigen Fachkräften in den Fokus genommen und dabei Folgen, Chancen und Herausforderungen für Unternehmen, Arbeitnehmer und Trainer diskutiert.

Erste Interviews mit den Konferenz-Rednern sowie das ausführliche Programm auf der Konferenz-Website: www.sprachen-beruf.com

10 August 2011

Studie: Master im Ausland immer beliebter

Die Internationalisierung des Studiums nimmt weiter zu: Etwa 2 500 bis 3 500 deutsche Bachelor-Studierende des Abschlussjahrgangs 2009 haben, laut der Studie "Wissenschaft weltoffen 2011", ihr Studium im Ausland fortgesetzt. Das entspricht rund fünf Prozent an Universitäten und drei Prozent der Studierenden an Fachhochschulen. "Gegenwärtig zieht es vor allem die Bachelor-Studierende der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zum Masterstudium ins Ausland", erläutert Dr. Ulrich Heublein vom HIS-Institut für Hochschulforschung. Vor allem Hochschulen in Großbritannien, aber auch in Österreich, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz stehen bei den deutschen Master-Studierenden hoch im Kurs, so Heublein weiter.

Auch die Internationalisierung der deutschen Hochschullandschaft verfolgt einen Aufwärtstrend. Im Studienjahr 2010 waren 181 000 ausländische Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Fast jeder zehnte Studierende in Deutschland ist ausländischer Staatsbürger und hat seine Studienberechtigung im Ausland erworben. Laut „Wissenschaft weltoffen“ wird die Zahl ausländischer Studierender auch in Zukunft steigen, denn mit rund 61 000 haben 2009 so viele Studienanfänger aus anderen Ländern wie noch nie ein Studium in Deutschland aufgenommen. Sie kommen vor allem aus Ostasien und Osteuropa: China, Russland, Polen und Bulgarien stehen an der Spitze der Länderliste. "Mit ihren ausländischen Studierenden stehen die deutschen Hochschulen auch im internationalen Vergleich gut da. Zusammen mit den USA, Großbritannien, Frankreich und Australien zieht Deutschland die meisten der mobilen Studierenden aus anderen Ländern an", zieht Dr. Simone Burkhart, DAAD, Leiterin des Referats Evaluation und Statistik, Bilanz.

Die Studie "Wissenschaft weltoffen" gibt der Deutsche Akademische Austauschdienst in Zusammenarbeit mit der HIS Hochschul-Informations-System GmbH heraus. Dabei werden jährlich Fakten zur Internationalität von Studium und Forschung veröffentlicht.

"Wissenschaft weltoffen" zum Download: www.wissenschaft-weltoffen.de/publikation