27 Juni 2008

DAAD fordert mehr Internationalität für deutsche Hochschulen

Im weltweiten Wettbewerb um kluge Köpfe müsse Deutschland mehr tun, forderte Prof. Stefan Hormuth, Präsident des Deutschen Akademischen AustauschDienstes (DAAD), am Dienstag in Berlin. Er stellte das neue Aktionsprogramm des DAAD vor. Unter dem Motto ''Qualität durch Internationalität'' soll es für die kommenden vier Jahre als Leitlinie für die Programme der weltweit größten Förderorganisation für den akademischen Austausch dienen.

Für die Zukunft der deutschen Hochschulen sei die Internationalisierung ein Schlüsselthema. Wenn Deutschland seine Position als das drittstärkste Gastland für ausländische Studierende halten wolle, müsse man jetzt handeln.

Hormuth plädiert für mehr und höhere Stipendien, um hochqualifizierte, weltweit umworbene Studierende und Nachwuchswissenschaftler für Deutschland zu gewinnen. Aber auch qualitative Verbesserungen im Ausländerstudium und der Betreuung seien wichtig, damit mehr internationale Studierende als bisher ihr Studium in Deutschland erfolgreich abschlössen.

Deutsche Studierende sollten noch internationaler und weltoffener qualifiziert werden. Dafür strebt der DAAD an, dass mittelfristig jeder Zweite eine längere Auslandserfahrung im Studium oder Praktikum macht - zurzeit ist es nur jeder dritte Studierende. Dazu sei auch mehr finanzielle Unterstützung notwendig.

Darüber hinaus müsse der Bologna-Prozess flexibler umgesetzt werden. Der DAAD wirbt daher für sogenannte ''Mobilitätsfenster'' (Auslandssemester), die in die Studiengänge eingebaut werden oder Doppelabschlüsse mit Partneruniversitäten.

Der DAAD wird sich auch dafür einsetzen, dass der Anteil der Bildungsausgaben an der deutschen Entwicklungshilfe spürbar steigt. Damit sollen die Entwicklungsländer weiterhin beim Aufbau leistungsfähiger Hochschul- und Wissenschaftsstrukturen unterstützt werden. Der DAAD baut dafür in Afrika an ausgewählten Hochschulen Exzellenzzentren auf. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird der DAAD in Deutschland einen Exzellenzwettbewerb für Entwicklungszusammenarbeit ausschreiben und bis zu fünf besonders engagierte Hochschulen auszeichnen.

26 Juni 2008

SchoolJamLyrics 2008: Mehrsprachiger Songtextwettbewerb

SchoolJamLyrics lädt alle musikbegeisterten Jugendlichen ein, sich am mehrsprachigen Songtextwettbewerb zu beteiligen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, ihre Ängste, Sorgen, Probleme aber auch positive Gefühle in den Songtexten zu verarbeiten. Einsendeschluss ist der 7. August.

SchoolJam ist ein bundesweites jährliches Schülerband-Festival. Initiatoren sind
die Zeitschriften Keyboards, Sound & Recording, Gitarre & Bass und Sticks in Kooperation mit VIVA, der Musikmesse Frankfurt und dem Deutschen Musikrat.

SchoolJam kürt die besten Schülerbands Deutschlands, die Auftritte bei großen Openair-Festivals wie Rock am Ring sowie Band-Touren im In- und Ausland und Aufnahmesessions in professionellen Studios gewinnen können.

SchooljamLyrics

24 Juni 2008

EU-Ratspräsidentschaft: Frankreich löst Slowenien am 1. Juli ab

Am 1. Juli übernimmt Frankreich die EU-Ratspräsidentschaft von Slowenien. Passend dazu präsentiert sich das Land unter anderem im Internet unter www.ue2008.fr. Der Veranstaltungskalender für Juli ist bereits online einsehbar.

Anlässlich der französischen Ratspräsidentschaft lädt Frankreich außerdem seine 26 Partner in der EU ein, ihr kulturelles Erbe zu präsentieren. Mehr über die Europäische Kultursaison sowie der komplette Veranstaltungskalender werden auch auf den Seiten der Ratspräsidentschaft unter dem Motto Saison Culturelle Européenne demnächst zur Verfügung stehen.

20 Juni 2008

Wie denken die Deutschen über ihre Muttersprache und über Fremdsprachen?

In der Wahrnehmung einer großen Mehrheit der Bundesbürger droht die deutsche Sprache mehr und mehr zu verkommen. 65 Prozent teilen diese Einschätzung. Vor allem Ältere sorgen sich über einen Verfall der deutschen Sprache, aber auch von den Jungen sieht dies jeder Zweite so. Dies ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach hervor. Im Auftrag der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) sowie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Sprachrat hat das Institut Deutsche zu ihrer Sprache befragt.

Positiv wird von 18 Prozent der Befragten, darunter vor allem vielen Jüngeren, angemerkt, dass die deutsche Sprache vielseitiger und lebendiger geworden zu sein scheint. An englische Ausdrücke wie ‚Kids', ‚Event', ‚Meeting' oder ‚E-Mail' haben sich inzwischen viele Deutsche gewöhnt, aber 39 Prozent - in überdurchschnittlichem Anteil Ältere ohne Englischkenntnisse - stören sich daran.

Junge Deutsche geben jetzt in hohem Anteil an, wenigstens ‚einigermaßen gut' Englisch zu sprechen oder zu verstehen. Die Verwendung englischer Wörter stört junge Deutsche ganz überwiegend nicht. Seltener als Ältere bedauern sie die Verdrängung der deutschen Sprache, urteilen dagegen häufiger, dass dies die Verständigung mit dem Ausland erleichtert oder die deutsche Sprache moderner, internationaler macht. 19 Prozent sind sogar der Ansicht, dass man mit englischen Wörtern oft besser ausdrücken kann, was man eigentlich sagen will.

Die Deutschen sind zudem davon überzeugt, dass die Vielfalt der Sprachen zur kulturellen Vielfalt Europas gehört und erhalten bleiben sollte. Eine Erleichterung der Verständigung, zum Beispiel durch Einigung auf Englisch als gemeinsame Sprache in der EU, würde den kulturellen Verlust nach Meinung der großen Mehrheit nicht aufwiegen (78 Prozent). Die Mehrheit der Bevölkerung fordert eine stärkere Verwendung der deutschen Sprache in der EU (53 Prozent).

Kinder sollten heute in der Schule vor allem Englisch (98 Prozent), Französisch (48 Prozent) oder Spanisch lernen (32 Prozent). Fast jeder Fünfte empfiehlt auch Chinesisch (19 Prozent).

Zu den weiteren Ergebnissen der Studie: http://www.gfds.de/

CertiLingua - Schule macht fit für die internationale Karriere

Das Zertifikat CertiLingua wurde im Schuljahr 2007/2008 das erste Mal an deutsche Abiturienten zusätzlich zu ihrem Abschlusszeugnis vergeben. Das Exzellenzlabel zeichnet Schülerinnen und Schüler aus, die mit dem Abitur besondere Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen nachweisen.

Dazu gehören die Kompetenz in zwei Fremdsprachen auf Niveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens und zweisprachiges Wissen in Sachfächern. Darüber hinaus fließen Leistungsnachweise in Schulfächern wie Politik und Wirtschaft ein. Interkulturelle Kompetenzen erwerben die Abiturienten durch die Teilnahme an einem internationalen Projekt, zum Beispiel im Rahmen von Schülerbegegnungen oder Betriebspraktika im Ausland.

Mit dem Erwerb von CertiLingua soll den Absolventen der Zugang zu international ausgerichteten Studiengängen und zum internationalen Arbeitsmarkt erleichtert werden.

Das Exzellenzlabel, das vom Land Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den Niederlanden initiiert und mit europäischen Partnerländern entwickelt wurde, startete mit Beginn des Schuljahres 2007/2008 an Pilotschulen in Deutschland und den Partnerländern. 2009 soll das Exzellenzlabel auf weitere interessierte Schulen ausgeweitet werden.

Bewerbungsmodalitäten für interessierte Schulen und weitere Informationen zum Projekt sind auf der (etwas dürftigen) Webseite unter www.certilingua.net/ zu finden.

Wissenschaft ist mehrsprachig - VolkswagenStiftung fördert mehrsprachige Studiengänge

Sich in mehreren Sprachen Zuhause fühlen sowie die fach- und kulturbedingten Sinngehalte eines Wortes verstehen können, das ist besonders in der Wissenschaft bedeutsam. Die Initiative Deutsch plus - Wissenschaft ist mehrsprachig der Volkswagen Stiftung fördert daher mehrsprachige Studienangebote. Ziel der Studiengänge ist es, dass die Studierenden mindestens zwei Sprachen auf wissenschaftlichem Diskursniveau beherrschen. Die Angebote richten sich gleichermaßen an ausländische und deutsche Studierende.

Derzeit werden zwei Vorhaben für die Einrichtung mehrsprachiger Studiengängen mit jeweils rund 200 000 Euro von der VolkswagenStiftung unterstützt: Der mehrsprachige Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengang Regionalstudien Lateinamerika / Estudios regionales sobre América Latina an der Universität Köln sowie der mehrsprachige Bachelor-Studiengang "Deutsch als Sprache der Geisteswissenschaften", der gemeinsam von der Philosophischen Fakultät der tschechischen Palacky-Universität Olmütz und dem MitteleuropaZentrum der Technischen Universität Dresden eingerichtet wird.

Skizzen für mehrsprachige Studienangebote können weiterhin bei der Stiftung eingereicht werden. Der Bewerbungsschluss der nächsten Ausschreibungsrunde ist der 31. Juli. Die Initiative unterstützt neben den genannten Studiengängen Forschungsvorhaben zu Fragen der sprachlichen und kulturellen Prägung wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens.

Kontakt zur Förderinitiative "Deutsch plus": Prof. Dr. Hagen Hof, Telefon: 0511 8381 - 256, E-Mail: hof@volkswagenstiftung.de,
http://www.volkswagenstiftung.de/

19 Juni 2008

MOLAN - Motivation beim Sprachunterricht

Wie motiviert man Jugendliche, Fremdsprachen zu lernen? MOLAN, ein neugegründetes europäisches Partnernetzwerk will das bis 2010 herausfinden. Das vierjährige EU-Projekt will unter anderem Praxisbeispiele zum Thema Motivation im Fremdsprachenunterricht analysieren und auf einer Webseite zur Verfügung stellen und ein Handbuch dazu veröffentlichen. In der Startphase bis Ende 2008 geht es darum, möglichst eine große Anzahl bereits erfolgreich laufender Initiativen aus dem schulischen Sprachunterricht zu sammeln und zu dokumentieren.

Dafür steht ein Fragebogen online bereit. Angesprochen sind Lehrerinnen und Lehrer, die an ihrer Schule ein Projekt zur Motivation von Lernern im Fremdsprachenunterricht entwickelt haben oder in einem solchen Projekt tätig sind.

Dem MOLAN-Netzwerk haben sich 40 Hochschuleinrichtungen und Schulen aus 24 Ländern Europas angeschlossen, sowie der Europäischen Sprachrat, die Europäischen Universitätsstiftung Campus Europae, das Europäische Schulnetz und CILT, National Centers for Languages (UK).

12 Juni 2008

Deutsch-Französisches Doppeldiplom "Master of Arts"

Zum Wintersemester 2008/2009 startet ein neuer Jahrgang des binationalen Masterstudiengangs Interkulturelle Deutsch-Französische Studien / Interculturelles Franco-Allemandes (MICFA) der Partneruniversitäten Aix en Provence und Tübingen.

Der Masterstudiengang richtet sich an Studierende, die Deutsch und/oder Französisch studiert haben, aber auch an Historiker, Philosophen und andere Humanwissenschaftler, die im deutsch-französischen Feld arbeiten wollen. Er schließt mit einem Doppeldiplom als "Master of Arts" (D) und "Master" (F) ab. Das erste der beiden Studienjahre verbringen die Studierenden in Aix-en-Provence in Frankreich, das zweite an der deutschen Eberhard Karls Universität Tübingen.

Eine breite interkulturelle Kompetenz erwerben die Studierenden anhand eines weitgefächerten Curriculum, das sich literaturwissenschaftlich, philosophisch, linguistisch und kulturwissenschaftlich am deutsch-französischen Kulturtransfer ausrichtet.

Mögliche Berufsfelder in beiden Ländern erschließen sich die Studierenden in einem obligatorischen Praktikum. Der Studiengang qualifiziert auch für Lehrtätigkeiten. Der Master Interkulturelle Deutsch-Französisch Studien ist von der Deutsch-Französischen Hochschule in Saarbrücken (DFH) akkreditiert und gefördert.

Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester läuft noch bis zum 15. Juli.

Kontakt: Antonia Eder, Universität Tübingen, Tel.: +49 (0) 7071 - 2972977,
antonia.eder@uni-tuebingen.de sowie Judith Schittenhelm, Eberhard-Karls-Universität, Tel.: +49 (0) 7071 - 2977033, tuebaix@uni-tuebingen.de.

Nähere Informationen zum Doppeldiplom unter: www.master-micfa.eu

Fußball-Lexikon in acht Sprachen

"Schieß!" "Strzelaj!" (Polnisch) "Most loj!" (Ungarisch) "Tira!" (Italienisch) "Vur!" (Türkisch) - dies ist das wohl nützlichste Wort, wenn der Fußballfan vor dem Fernseher Zuhause, der Leinwand im Biergarten oder im Schrebergarten eine der Partien der Fußball-Europameisterschaft verfolgt.

Passend zur Fußball-EM hat das Österreich Institut, die Sprachvertretung Österreichs im Ausland, ein Fußball-Lexikon zusammen gestellt. Das Online-Wörterbuch enthält "Fachkommentare" von Fußballstars auf Deutsch, Italienisch, Polnisch, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch, Türkisch und Ungarisch sowie Grundbegriffe des Spiels.

Das Fußball-Lexikon gibt's unter www.oesterreichinstitut.at/euro08.html.

06 Juni 2008

"Sprachen ohne Grenzen" - Goethe-Institut startet Handyfilm-Wettbewerb zur Mehrsprachigkeit

Gerade hat das Goethe-Institut einen auf zwei Jahre angelegten Schwerpunkt Sprachen ohne Grenzen zum Thema Mehrsprachigkeit gestartet. Welchen Nutzen hat Mehrsprachigkeit für das politische, gesellschaftliche, geistige und kulturelle Leben? In welchem Verhältnis steht die europäische Mehrsprachigkeit zu der Etablierung einer Lingua franca? Wie viele Sprachen sprechen die Künste? Diese Fragen, aber auch Themen wie Mehrsprachigkeit als Teil kultureller Identität, als erlebte Realität in Schule, Familie, Beruf und Öffentlichkeit sowie das Potenzial einer eingewanderten Sprachenvielfalt greift das Projekt auf.

Wettbewerbe, Konferenzen, Literaturfestivals sowie Dokumentationen, Performance- und Multimedia-Projekte werden dazu in den kommenden zwei Jahren stattfinden. Zum Auftakt wendet sich ein Handyvideo-Wettbewerb an Jugendliche und Hobbyfilmer mit der Frage: "Bist du auch in anderen Sprachen cool?" Einsendeschluss ist der 6. Oktober.

Ab dem 6. Juni 2008 sind Jugendliche, aber auch Hobbyfilmer dazu aufgerufen, in maximal 60 Sekunden ihre spontanen Einfälle zum Thema "Mehrsprachigkeit im Alltag" als Handyfilm künstlerisch einzufangen. Zusätzlich zu Preisgeldern (500 bis 1000 Euro) für die ersten drei Plätze, gewinnt der bzw. die Erstplazierte eine Reise nach Berlin zur Preisverleihung, die im Herbst 2008 stattfindet.

Die Clips können entweder über die Webseite digital hochgeladen werden oder im CD-Format an das Goethe-Institut, Stichwort: Handyvideo-Wettbewerb, Dachauer Str. 122, 80637 München gesandt werden. Teilnahmeschluss ist der 6. Oktober.

Weitere Informationen www.goethe.de/sprachen-ohne-grenzen