28 Januar 2010

Mehrsprachige interkulturelle Geschäftskommunikation: Start eines neuen EU-Projekts

Im November 2009 startete das von der Europäischen Union geförderte Blended-Learning-Projekt: MIG-KOMM-EU – Mehrsprachige interkulturelle Geschäftskommunikation für Europa. Ziel des Projekts ist die Schaffung und Verbreitung innovativer und leicht zugänglicher Sprachlernmaterialien sowie Test- und Zertifizierungstechniken für die interkulturelle Kommunikation im Geschäftsleben. Vor dem Hintergrund der Sprachenvielfalt in Europa sollen die Materialien den interkulturellen Dialog in Europa. Die Kursteilnehmer lernen über ihre Landesgrenzen hinaus in Europa zu kommunizieren. Dadurch eröffnen sich neue, europaweite Perspektiven für ihre Studien- und Arbeitsplatzwahl.

Wesentliche Ansatzpunkte für das Projekt bieten aktuell noch fortwirkende EU-Pilotprojekte:

  • das LINGUA-Projekt „Entwicklung und Erprobung multimedialer Fremdsprachenprogramme Wirtschaftsdänisch, -deutsch, -französisch, -spanisch für den Selbstlern- und Fernunterricht“ sowie
  • das ERASMUS/LINGUA-D-Projekt ECL
Die im Rahmen des LINGUA Projekts bereits entwickelten und weltweit verbreiteten Materialien zur deutschen Geschäftskommunikation sollen aktualisiert und in Blended-Learning-Onlinekursen integriert werden. Die Kurse verbinden die Vorteile des Selbstlernens mit interaktivem Live-Unterricht und eignen sich daher für die Erwachsenenbildung als auch für die berufliche Weiterbildung. Die Lernmaterialien sollen zudem konzeptionell auf weitere kleine europäische Sprachen angewendet werden. Rumänisch, Tschechisch, Slowakisch, Litauisch, Estnisch und Lettisch sind dafür vorgesehen.

Details auf der Projektwebseite: www.mig-komm.eu

27 Januar 2010

Fortbildungen für deutsche Lehrer in den USA und Kanada

Seit über 25 Jahren veranstaltet das Deutsch-Amerikanische Institut Tübingen Fortbildungsprogramme in den USA, Kanada und Australien für LehrerInnen. Die Bildungsreisen bieten die Möglichkeit, kulturelle und landeskundliche Kenntnisse zu vertiefen und sprachliche Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Die Programme beinhalten ein vorbereitendes Wochenendseminar in Deutschland sowie zweiwöchige Studienaufenthalte in den USA bzw. Kanada und schließen mit einem „Certificate“ ab.

Die Zwei-Wochen-Kurse werden in Zusammenarbeit mit Universitäten in New Orleans und Toronto durchgeführt. In Vorträgen und Diskussionen mit Hochschullehrenden und Experten setzen sich die Teilnehmer mit einer regionalspezifischen Auswahl landeskundlicher, gesellschaftlicher und kultureller Fragestellungen auseinander. Die begleitenden Exkursionen geben direkten Einblick in die Arbeit von Bildungseinrichtungen und regionalen Projekten.

2010 stehen folgende Reisen auf dem Programm:

  • „Teaching the American South – Creole Culture, History and Music in New Orleans”: Gemeinsam mit der University of New Orleans organisiert das d.a.i. vom 22. Mai bis zum 05. Juni 2010 eine Reise nach New Orleans (Louisiana), USA.
  • Die Fortbildungsreise „Exploring the Canadian Multicultural Mosaic“ nach Toronto (Ontario), Kanada findet in Zusammenarbeit mit der York University vom 31. Juli bis zum 14. August 2010 statt.
Weitere Informationen unter www.dai-tuebingen.de

Kontakt zum Deutsch-Amerikanisches Institut Tübingen
Melanie Kögler
Lehrerfortbildung
Karlstraße 3
D-72072 Tübingen
Tel.: 0 70 71/ 795 26-12 (-0)
Fax: 0 70 71/ 795 26-26
E-Mail: lehrerfortbildung@dai-tuebingen.de

EU unterstützt mehrsprachiges Übersetzungs-Tool mit 2,3 Millionen Euro

Der Zugang zu Informationen im Netz sollte jedem möglich sein – egal welche Sprache(n) er oder sie spricht. Das MOLTO-Projekt ("Multilingual on-line translation"), koordiniert von der Universität Göteborg in Schweden, erhielt jetzt 2,3 Millionen Euro von der Europäischen Union, um diese Idee mit einem innovativen Übersetzungsdienst zu verwirklichen. Ziel ist es, mit zuverlässigen Übersetzungs-Tools hochwertige und automatisierte Übersetzungen von Texten in den verschiedensten Sprachen zu erleichtern: So soll Wissen im Netz einfacher zugänglich werden.

Zwar gibt es bereits Online-Übersetzungsinstrumente, wie den Google Translator. Dieses System verbessert die Qualität der Übersetzungen zum Beispiel nach und nach durch maschinelles Lernen. Doch der Nachteil liegt auf der Hand: Eine gute Grammatik ist eher die Ausnahme. Hier knüpft MOLTO an. Die Projektpartner wollen ein System entwickeln, das Grammatikregeln berücksichtigt.

Eine erste Betaversion der Software soll Mitte des Jahres zur Verfügung stehen. Das Projekt wird bis Februar 2013 laufen, der größte Teil der entwickelten Software wird frei zur Verfügung gestellt. MOLTO vereint Forscher und Industriepartner aus Bulgarien, Finnland, Österreich, Schweden und Spanien.

Weitere Informationen finden Sie unter:
MOLTO
Universität Göteborg

26 Januar 2010

Twitter als Wörterbuch nutzen

Millionen von Nutzern schätzen die Vorteile des kostenlosen Onlinedienstes Twitter. Mit 140 Zeichen werden Nachrichten, Hinweise und Links weltweit ausgetauscht – kurz und unkompliziert, ob von zu Hause oder unterwegs, direkt auf twitter.com oder über die zahlreichen Zusatzprogramme, mit denen man den Dienst nutzen kann.

Die Flexibilität von Twitter will nun das Sprachportal bab.la nutzen. Das Internetangebot startete kürzlich eine Wörterbuch-Schnittstelle für Twitter. Die Nutzer richten dafür ihre Tweets an @babladict und nennen das gesuchte Wort sowie die gewünschte Übersetzungssprache. bab.la twittert daraufhin die Übersetzungsvorschläge an den Nutzer zurück. Das genaue Vorgehen wird unter twitter.com/babladict erläutert. Twitter wird laut bla.la so zum Übersetzungskanal für 14 Sprachen, der für mehr als 60 Millionen Nutzer zur Verfügung steht.

Das Sprachportal, zu finden unter http://bab.la, bietet auf seinen Seiten neben 25 Wörterbüchern auch Sprachlektionen, Spiele und Tests. Die Nutzer sind aufgefordert, eigene Inhalte anderen über das Portal zu Verfügung zu stellen. Wörterbücher, Sprachspiele und Tests stehen kostenlos zur Verfügung. Zum Kauf angeboten werden unter anderem professionelle Übersetzungsdienstleistungen und andere Sprachprodukte.

Europäische Minderheitensprachen in Gefahr

Immer mehr Sprachen, die nach unserer Wahrnehmung fernab vom Weltgeschehen verwendet werden, sterben voraussichtlich in den nächsten Jahren aus. So auch das in Nord-Sibirien beheimatete Mansisch, das momentan von nur noch 3000 Menschen gesprochen wird. Experten geben der Sprache noch 10 bis 20 Jahre bis sie gänzlich aus dem Alltag der Menschen verschwinden wird. An der Universität Wien beschäftigt sich Johanna Laasko, Professorin für Finno-Ugristik, im Rahmen neuer linguistischer Forschungsprojekte, mit dieser und anderen Minderheitssprachen. Die Forschungen sind unter anderem Teil des europäischen ELDIA Projekts, das eine Art Vitalitätsbarometer erstellen will für vom Aussterben bedrohte Sprachen Europas.

An der Universität Wien werden nun die obgurischen Sprachen Mansisch und Chantisch digital katalogisiert und dokumentiert. „Mit nur wenigen tausend SprecherInnen gelten beide Sprachen heute als extrem gefährdet“, erklärt Johanna Laakso, die die Arbeit koordiniert. Verdrängt werden die Sprachen unter anderem durch Sowjetisierung des Schulsystems in der Vergangenheit und den Zuzug russischer Arbeiter aufgrund von Öl- und Gasfunden in der Region.

Mansisch und Chantisch sprechen momentan fast ausschließlich ältere Menschen, was die Dokumentation der Sprachen umso wichtiger macht, so Johanna Laasko. Um das Wissen über die beiden Sprachen der linguistischen Forschung zugänglich zu machen ist eine Hauptaufgabe der Wissenschaftler, Materialien in Mansisch und Chantisch aus dem Russischen und anderen Sprachen ins Englisch zu übertragen.

Weitere Informationen unter www.univie.ac.at

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

Lesetipp: Der Kommunikations-Code

Scinexx nennt sich das Online-Wissensmagazin des Heidelberger Springer Verlags und der Düsseldorfer MMCD NEW MEDIA GmbH. Hier soll Interessantes aus Wissenschaft und Forschung verständlich für einen breiten Leserkreis aufbereitet werden. Unter dem Titel „Der Kommunikations-Code“ widmet sich das Portal mit einem ausführlichem Dossier dem Thema Sprachen.

Unter anderem geht es um die Streitfrage, ob sich die geschätzten 7 000 Sprachen der Welt auf eine universelle Grammatik zurückführen lassen. Gerade dieses Postulat der Sprachtheorie aus den fünfziger Jahren wurde durch ein kleines Volk brasilianischer Ureinwohner in Frage gestellt, dessen Sprache allen bisherigen Annahmen zu widersprechen scheint.

Im Weiteren sind die Wechselbeziehung zwischen Sprache und Kognition, die Entwicklung eines „Weltatlas für Sprachstrukturen“, der „Sprachentod“, vom dem je nach Schätzung 50 bis 90 Prozent aller Sprachen weltweit in nicht allzu ferner Zukunft betroffen sein werden sowie die Geburt neuer Sprachen Thema des Dossiers. Ein Kapitel behandelt abschließend das Verhältnis von Sprache und Schrift.

Notweniges Übel? Umfrage zu Telefonkonferenzen mit englischen Gesprächspartnern

Telefonate mit englischsprachigen Geschäftspartnern sind für viele zu einem wichtigen Bestandteil des Arbeitsalltags geworden. Wie deutsche Beschäftigte Telefongespräche mit englischen Muttersprachlern wahrnehmen, stand im Mittelpunkt einer Online-Umfrage, die das Magazin Business Spotlight in Zusammenarbeit mit der Zurich Academy Europe und York Associates durchführte. Befragt wurden dafür 164 Beschäftige in deutschsprachigen Unternehmen.

Die Ergebnisse machen deutlich, dass fast ein Drittel der Befragten diese Form der Kommunikation als wenig effektiv einschätzen:

  • 80% haben manchmal oder sogar oft Probleme, Muttersprachler zu verstehen.
  • Mehr als zwei Drittel haben Schwierigkeiten, sich verständlich zu machen.
  • Über die Hälfte der Befragten machte die Erfahrung, dass englische Muttersprachler das Gespräch dominieren.
  • Mehr als ein Drittel lauscht zwar dem Gesagten, äußert sich selbst aber nur selten.
  • Knapp zwei Drittel bemängeln, dass englische Muttersprachler zu schnell und undeutlich sprechen.
  • Bei der Hälfte der Befragten hapert es am englischen Wortschatz.
  • Besonders Frauen kommen in Diskussionen nicht zu Wort (52% gegenüber 32% der Männer).

Weitere Ergebnisse und Strategien gegen die Sprachlosigkeit stellte das Sprachenmagazin Business Spotlight im Internet bereit unter www.business-spotlight.de/survey.

14 Januar 2010

E-LINGO: Master zur Didaktik des frühen Fremdsprachenlernens

Die Kenntnis mindestens zweier Fremdsprachen ist das erklärte Ziel der Europäischen Kommission. Um dieses Vorhaben zu erreichen, brauchen Kinder im Vor- und Grundschulalter einerseits entsprechende Lernangebote und andererseits qualifiziertes Personal. Der im Rahmen des Projekts E-LINGO entwickelte Studiengang „E-LINGO – Didaktik des frühen Fremdsprachenlernens“ (Frühenglisch oder Frühfranzösisch) bereitet die Teilnehmer auf die Tätigkeit als Sprach- und Kulturvermittler im Bereich der frühen Fremdsprachenvermittlung vor.

Es handelt sich dabei um einen viersemestrigen berufsbegleitenden Studiengang im Blended Learning Format. Dieser bietet den Lehrkräften, die im Primarbereich Englisch und/oder Französisch unterrichten die Möglichkeit, berufsbegleitend einen Master-Abschluss zu erwerben. Der Master nutzt die Vorteile eines orts- und zeitunabhängigen Lernens mit der E-Learning Plattform „E-LINGO“.

Bewerbungsschluss für das kommende Wintersemester 2010/11 ist der 30.06.2010.

E-LINGO