15 Mai 2007

Sprachen im Beruf - Was Erwerbstätige heute können müssen

Nahezu jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland braucht heute Fremdsprachenkenntnisse in seinem Job. So lautet eines der Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 2006 unter 20000 Erwerbstätigen durchführte.

Darüber hinaus gibt die Studie Aufschluss darüber, welche berufs- und fachübergreifenden Qualifikationen, wie zum Beispiel IT-Qualifikationen oder Methodenkompetenzen, in welchen Berufen und in welcher Tiefe erforderlich sind.

Grundkenntnisse in Fremdsprachen benötigt demnach fast jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland. An erster Stelle stehen dabei erwartungsgemäß Englisch-Kenntnisse, gefolgt von Französisch-Kenntnissen. Rund jeder vierte Erwerbstätige benötigt dabei zumindest Grundkenntnisse in Englisch, 16 Prozent müssen die Sprache sicher in Wort oder Schrift beherrschen und sieben Prozent sogar verhandlungssicher sein.

Das Fremdsprachenniveau variiert dabei deutlich zwischen den Berufen. Verhandlungssicherheit wird vor allem von Wissenschaftlern (24 Prozent) sowie in Organisations-, Verwaltungs- und Rechtsberufen (22 Prozent) verlangt. In technischen und IT-Berufen müssen immerhin noch 15 Prozent der Arbeitnehmer in einer Fremdsprache verhandeln können, bei Dienstleistungs- (13 Prozent) und Warenkaufleuten liegt der Anteil mit 13 beziehungsweise zehn Prozent deutlich darunter.

Kreativität und Lernbereitschaft sind in vielen Jobs gefordert. Laut Befragung leistet fast jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland "Wissensarbeit". Knapp jeder dritte Befragte (28 Prozent) muss bei der täglichen Arbeit häufig bisherige Verfahren verbessern oder etwas Neues ausprobieren. Diese Personen werden als so genannte "Innovateure" bezeichnet. 36 Prozent werden häufig vor neue Aufgaben gestellt, in die man sich erst hineindenken und einarbeiten muss.

Demzufolge sind Methodenkompetenzen, die als "Schlüssel" zur Erschließung von sich schnell änderndem Fachwissen dienen können, in der Arbeit von hoher Bedeutung. Jeder zweite Erwerbstätige muss häufig auf unvorhergesehene Probleme reagieren und diese lösen können.

In Sozial- und Erziehungsberufen sowie bei Wissenschaftlern und Ingenieuren sind besonders viele "Innovateure" zu finden. 47 Prozent, also nahezu jeder zweite der Befragten, ist als solcher zu bezeichnen. Aber auch 23 Prozent der Befragten, die Tätigkeiten ausüben, für die nur eine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich ist, zählen laut Studie dazu.

Weitere Informationen und Ergebnisse der Befragung gibt es im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/arbeit-im-wandel.

Quelle: BIBB