GMF Jahreskongress: Englisch allein reicht nicht mehr
Vom 27. bis 29. März lud der Gesamtverband Moderne Fremdsprachen (GMF) zum Jahreskongress 2008 nach Leipzig. Fast 1000 Fremdsprachenlehrer und Wissenschaftler diskutierten auf Einladung des GMF über Qualität und Effizienz im Fremdsprachenunterricht sowie die ausgewogene Mehrsprachigkeit bei deutschen Kindern.
Neben der Qualitätssicherung des Fremdsprachenunterrichts stellte Professor Franz-Joseph Meißner, Präsident des 2006 gegründeten GMF, heraus, dass Fremdsprachenunterricht nicht nur Englischunterricht sei. Denn der "Englischunterricht deckt Fremdsprachenunterricht ebenso wenig ab wie das Englische die Sprachenvielfalt", so Professor Meißner. Laut einer EU-Richtlinie soll jeder Schüler in mindestens zwei europäischen Fremdsprachen ausgebildet werden. Doch tatsächlich verfehle Deutschland bei den Sprachkompetenzen weitgehend dieses Ziel, weil deutsche Schüler zu wenige Sprachen belegen.
Meißner bezieht sich in seinen Aussagen auf Schlüsselzahlen zum Sprachenlernen an Schulen in Europa. Dort landet Deutschland auf Platz 11 von 16 Ländern. Im Durchschnitt lernen die deutschen Schüler 1,2 Fremdsprachen. Im Vergleich dazu sprechen die Luxemburger im Durchschnitt 2,5 Fremdsprachen, die Finnen 2,2, die Niederländer und die Esten 2,0.
Doch das Hauptaugenmerk des Kongresses war die Qualität des Fremdsprachenunterrichts. Denn wie Studien zeigen, vermittelt der derzeitige Schulunterricht maximal ein mittleres Sprachniveau an deutschen Schulen. Für einen souveränen Auftritt, sei es auf Englisch oder in einer anderen Fremdsprache, genügt dieses Niveau meist nicht.
Eurydice Schlüsselzahlen zum Sprachenlernen an den Schulen in Europa zum Nachlesen hier.
Quelle: GMF