Muttersprachen in Gefahr: Neuer Weltatlas über die vom Aussterben bedrohten Sprachen
Zum 10. Internationalen Tages der Muttersprache am 21. Februar präsentiert die UNESCO eine neue Ausgabe des Weltatlas der vom Aussterben bedrohten Sprachen. Heute wird der „Atlas of the World's Languages in Danger“ in Paris vorgestellt. Er beantwortet, warum Sprachen verschwinden, welche Teile der Welt besonders betroffen sind und was zur Erhaltung der Sprachen getan werden kann.
Der Atlas wird zum ersten Mal auch als interaktive digitale Datenbank veröffentlicht. Ab dem 21. Februar ist diese Datenbank mit bis zu 2 500 Sprachen über die Homepage der UNESCO frei zugänglich. Nutzer können ihre eigenen Karten, Tabellen und Statistiken nach Land, Region oder Bedrohungsgrad einer Sprache zusammenstellen. Einen ersten Vorgeschmack gibt es vorab mit der Landkarte der bedrohten Sprachen: UNESCO Map of the World’s Languages in Danger
Gegen das Vergessen von Sprachen setzt sich auch das „Sorosoro“-Programm in besonderer Weise ein. In Ergänzung zum Weltatlas der vom Aussterben bedrohten Sprachen hält die französische Chirac-Stiftung, gegründet von Frankreichs ehemaligem Präsidenten Jacques Chirac, aussterbende Sprachen per Video fest. Die aufgenommenen Menschen erzählen von ihrem Alltag, ihrer Arbeit und ihrer Religion. In aufgearbeiteten Kurzfilmen wird neben der Sprache auch die bedrohte Kultur und Tradition einer Sprachegruppe festgehalten. Auf lange Sicht soll so eine digitale Enzyklopädie im Internet entstehen, heißt es auf der Website der Chirac-Stiftung.
Weitere Informationen zum Weltatlas der vom Aussterben bedrohten Sprachen
Internationaler Tag der Muttersprachen
Quelle: UNESCO / dpa