31 März 2011

Schon Babys erkennen früh Regeln einer fremden Sprache

Säuglinge können schon sehr früh und sehr schnell die Grammatikregeln einer neuen Sprache lernen. Das haben Forscher am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig herausgefunden. Im Rahmen einer Studie stellten sie fest, dass vier Monate alte Säuglinge in der Lage sind, Fehler in Sätzen einer fremden Sprache zu erkennen.

Die Forscher aus dem Bereich der Neuropsychologin spielten den deutschen Babys italienische Sätze vor. Die Säuglinge hörten korrekte Sätze jeweils etwa drei Minuten lang. Dann wurden ihnen in zufälliger Reihenfolge richtige und falsche Hörbeispiele vorgespielt. Anhand von Hirnstrom-Messungen war erkennbar, dass Kinder schon bald Abhängigkeiten zwischen verschiedenen sprachlichen Elementen in den Sätzen abspeicherten. Wurden ihnen Sätze vorgespielt, die von den so erlernten Mustern abwichen, reagierte das Gehirn darauf, schreiben die Forscher im Fachmagazin "PLoS One".

Nach Ansicht der Wissenschaftler sind die frühen Prozesse des Regelerkennens eine wichtige Grundlage für das spätere Erlernen der Sprache. Dass Kinder erstaunlich früh ein Gefühl für Sprache entwickeln, haben mehrere frühere Studien gezeigt. So haben Forscher im Oktober 2009 herausgefunden, dass Kinder bereits im Alter von fünf Monaten die menschliche Sprache von Tierlauten unterscheiden können.