Interkultureller Dialog mit Osteuropa: EU-Projekt entwickelt Sprachlehrwerke mit regionalem Fokus
Wissenschaftler aus Bulgarien, Polen und der Slowakei entwickeln mit Forschern der Georg-August-Universität Göttingen innovative Lehrmaterialien, die Sprach- und Kulturkompetenzen für den Austausch zwischen Deutschland und Osteuropa vermitteln.
In dem von der Europäischen Union geförderten Projekt "Interkultureller Dialog und Regionalisierte Lehrwerke" (IDIAL) geht es um Deutsch als Fremdsprache sowie ausgewählte slawische Sprachen, insbesondere Russisch. Die Gesamtleitung hat Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne vom Seminar für Deutsche Philologie, die mit dem Slawisten Prof. Dr. Matthias Freise zusammenarbeitet.
Verlage konzentrieren sich bei der Entwicklung von Fremdsprachenlehrwerken aus wirtschaftlichen Gründen eher auf Angebote für einen globalen Markt, ohne die regionalen Lehr- und Lerntraditionen oder die kulturellen Ausgangssituationen zu berücksichtigen, so Caspar-Hehne. "Damit lassen die meisten Materialien auch den systematischen Aufbau einer differenzierten und wissenschaftlich abgesicherten interkulturellen Kompetenz vermissen - ein Mangel, der mit diesem Projekt behoben werden soll", betont die Wissenschaftlerin, die die Abteilung Interkulturelle Germanistik leitet. Als Basis für die neuen regionalisierten Lehrwerke für Studierende sowie für Schüler dienen aktuelle literarische oder landeskundliche Texte, mit denen zentrale Themen wie Familie, Arbeit, Bildung, Identität, Mobilität, Wirtschaft oder Demokratie bearbeitet werden.
An allen Standorten der am Projekt IDIAL beteiligten Institutionen werden bilinguale Teams gebildet. So arbeiten in Krakau und Zielona Góra (Polen), Bratislava und Trnava (Slowakei), Veliko Tarnovo (Bulgarien) sowie in Göttingen jeweils ein Germanist und ein Slawist als wissenschaftliches Tandem an der Entwicklung der Lehrmaterialien. Sie werden von länderübergreifenden Arbeitsgruppen unterstützt. Ergänzend dazu entsteht ein internetgestütztes Weiterbildungsangebot für Dozenten.
Links: Interkulturelle Germanistik in Göttingen
Quelle: idw