DAAD fordert mehr Internationalität für deutsche Hochschulen
Im weltweiten Wettbewerb um kluge Köpfe müsse Deutschland mehr tun, forderte Prof. Stefan Hormuth, Präsident des Deutschen Akademischen AustauschDienstes (DAAD), am Dienstag in Berlin. Er stellte das neue Aktionsprogramm des DAAD vor. Unter dem Motto ''Qualität durch Internationalität'' soll es für die kommenden vier Jahre als Leitlinie für die Programme der weltweit größten Förderorganisation für den akademischen Austausch dienen.
Für die Zukunft der deutschen Hochschulen sei die Internationalisierung ein Schlüsselthema. Wenn Deutschland seine Position als das drittstärkste Gastland für ausländische Studierende halten wolle, müsse man jetzt handeln.
Hormuth plädiert für mehr und höhere Stipendien, um hochqualifizierte, weltweit umworbene Studierende und Nachwuchswissenschaftler für Deutschland zu gewinnen. Aber auch qualitative Verbesserungen im Ausländerstudium und der Betreuung seien wichtig, damit mehr internationale Studierende als bisher ihr Studium in Deutschland erfolgreich abschlössen.
Deutsche Studierende sollten noch internationaler und weltoffener qualifiziert werden. Dafür strebt der DAAD an, dass mittelfristig jeder Zweite eine längere Auslandserfahrung im Studium oder Praktikum macht - zurzeit ist es nur jeder dritte Studierende. Dazu sei auch mehr finanzielle Unterstützung notwendig.
Darüber hinaus müsse der Bologna-Prozess flexibler umgesetzt werden. Der DAAD wirbt daher für sogenannte ''Mobilitätsfenster'' (Auslandssemester), die in die Studiengänge eingebaut werden oder Doppelabschlüsse mit Partneruniversitäten.
Der DAAD wird sich auch dafür einsetzen, dass der Anteil der Bildungsausgaben an der deutschen Entwicklungshilfe spürbar steigt. Damit sollen die Entwicklungsländer weiterhin beim Aufbau leistungsfähiger Hochschul- und Wissenschaftsstrukturen unterstützt werden. Der DAAD baut dafür in Afrika an ausgewählten Hochschulen Exzellenzzentren auf. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird der DAAD in Deutschland einen Exzellenzwettbewerb für Entwicklungszusammenarbeit ausschreiben und bis zu fünf besonders engagierte Hochschulen auszeichnen.