16 Juli 2009

Gute Sprachkenntnisse in der Jugend bringen Vorteile im Alter

Wer in der Jugend eloquent mehrere Sprachen spricht hat gute Chancen auf ein „waches“ Hirn im Alter. Zu diesem Schluss kommen US-amerikanische Wissenschaftler der John Hopkins University in Baltimore. Die Forscher haben Schriftstücke von 38 verstorbenen Nonnen untersucht, um herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen Sprachkenntnissen und Alzheimer-Erkrankungen besteht. Ein Teil der untersuchten Nonnen litt in den letzten Lebensjahren an starken Gedächtnisproblemen bei gleichzeitigen Alzheimer-Symptomen, andere wiederum wiesen bis zuletzt ein normales Erinnerungsvermögen auf. Bei der Analyse der alten Schriftstücke, die die Ordensfrauen als junge Erwachsene verfasst hatten, interessierten sich die Forscher insbesondere dafür, wie viele Gedanken die Frauen dabei mit jeweils zehn Wörtern formulierten. So sollten Rückschlüsse auf deren Sprachfertigkeiten bereits in jungen Jahren gezogen werden.

Die Hypothese der Forscher erwies sich als Treffer ins Schwarze. Diejenigen, die schon in der Jugend bessere Sprachkenntnisse besaßen, litten am Lebensende nicht an Gedächtnisproblemen. „Trotz der kleinen Anzahl der untersuchten Personen sind die Ergebnisse faszinierend“, meint Studienleiter Juan C. Troncoso. Ein Test, der junge Erwachsene im Alter von 20 bis 30 Jahren nach intellektuellen Fähigkeiten abprüft, könnte seiner Ansicht nach voraussagen, ob das Gehirn auch noch fünf bis sechs Jahrzehnte später gut funktioniert.

Abstract der Studie: Neurology: The Nun Study

Quelle: derStandard.at