Wissenschaft: Tierische Sprache
Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere verfügen über elementare Fähigkeiten für den Spracherwerb – das haben jetzt US-Forscher herausgefunden. Bei Krallenaffen haben sie beobachtet, dass diese grammatikalische Strukturen erkennen können. Um die Sprachkünste der Affen zu untersuchen, teilten die Wissenschaftler von der Harvard University in Cambridge 14 Tiere in zwei Gruppen ein: Eine Gruppe lernte, einen Laut immer mit der angehängten Silbe "shoy" zu assoziieren. Die andere lernte, das "shoy" immer vor dem Übungslaut zu erwarten. Im eigentlichen Test hörten die Tiere ihnen bis dahin unbekannte einsilbige Wörter, denen das "shoy" entweder vorangestellt oder angehängt wurde. Entsprach das Gesagte nicht dem erlernten Schema, waren die Äffchen offensichtlich irritiert.
Laut der Fachpublikation „Biology Letters“ der britischen Royal Society sei es den Forschern nicht darum gegangen zu zeigen, dass Affen sprechen können. Sie wollten der Frage nachgehen, ob bestimmte Komponenten der Sprache auf grundlegenden Lern- und Gedächtnismechanismen beruhen. Das bestätige die Studie scheinbar, die Tiere hätten das Prinzip eines zeitlich geordneten Musters verstanden. Sie können demnach die Regeln und formellen Mechanismen bestimmter Sprachkomponenten erfassen, sie jedoch nicht mit anderen Aspekten der Sprache verknüpfen.
Laut Spiegel Online haben Forscher bereits 2007 herausgefunden, dass Affen mit einer eigenen Zeichensprache kommunizieren. Bei Schimpansen und Bonobos beobachteten die Forscher sogar: Wer mehr gestikuliert, bekommt auch eher eine Antwort. Mehr zu diesem Thema auf Spiegel Online
Mehr zur Studie „Evidence of an evolutionary precursor to human language affixation in a non-human primate”
Quelle: wissenschaft.de / dpa