Sind mehrsprachige Kinder geistig fitter?
Zweisprachige Kinder lernen anders und sind offenbar geistig flexibler als Altersgenossen, die einsprachig aufgewachsen sind. Zu diesem Schluss kommen italienische Wissenschaftler, deren Forschungen kürzlich im amerikanischen Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurden.
Ausgangspunkt der Untersuchung war die Frage, warum Kinder, die in zweisprachigen Familien aufwachsen zwei Sprachen genauso schnell und selbstverständlich erlernen wie Kinder, die nur mit einer Sprache konfrontiert werden. Agnes Kovács und Jacques Mehler von der International School for Advanced Studies in Triest haben dazu die kognitive Leistung von einjährigen Kindern verglichen, die mit einer bzw. mit zwei Sprachen aufwachsen. Eine wichtige Erkenntnis: Bilinguale Kinder können offenbar Regelmäßigkeiten in Lautgebilden besser erkennen und einordnen und verfügen den Tests zufolge über eine höhere geistige Flexibilität.
Generell bessere Lerner scheinen die zweisprachigen Kinder zwar nicht zu sein. Dennoch scheint auch durch frühere Untersuchungen nachgewiesen, dass die Kinder über andere kognitive Fähigkeiten verfügen und flexibler neues erlernen, was sich auch jenseits der Sprache äußert.
Das Abstract zum Thema in "Science"