25 Februar 2010

Filmtipp: „Sehnsucht nach dem unerreichten Original“ – ein Film über das Übersetzen

Berlin war im Filmfieber und wir sind es immer noch, erst recht wenn ein Film den komplexen Prozess des Übersetzens mit der Lebensgeschichte einer beeindruckenden Frau zu verbinden vermag. Der Film „Die Frau mit den 5 Elefanten“ zeigt Swetlana Geier, die als die größte Übersetzerin russischer Literatur ins Deutsche gilt. Ihre Neuübersetzungen von Dostojewskijs fünf großen Romanen: „Verbrechen und Strafe“, „Der Idiot“, „Böse Geister“, „Die Brüder Karamasow“ und „Ein grüner Junge“, genannt die "5 Elefanten", sind ihr Lebenswerk und literarische Meilensteine.

In seinem Film versucht der Regisseur Vadim Jendreyko den Vorgang des Übersetzens in eine visuelle Sprache zu übertragen. Und laut NZZ ist ihm dies auch gelungen: „Vadim Jendreyko zeichnet ein differenziertes Porträt der bescheidenen Grande Dame der Übersetzung. Aber vor allem ist ihm auf bewundernswert subtile Weise gelungen, den Prozess des Übersetzens [...] filmisch so umzusetzen, dass mit Bildern, Szenen, Klängen eines anderen Mediums die Übersetzungsbewegung weitergeschrieben wird."

Der Film verwebt Swetlana Geiers Lebensgeschichte mit ihrem literarischen Schaffen und spürt dem Geheimnis dieser unermüdlichen (Ver)Mittlerin zwischen den Sprachen nach. Er erzählt von großem Leid und unverhofften Chancen – und einer alles überstrahlenden Liebe für Sprache.

Der Trailer „Die Frau mit den 5 Elefanten“