"Temporäre Stadt" – baukultureller Dialog der Kulturhauptstädte Europas 2010
2010 wurden gleich drei Orte zu Kulturhauptstädten Europas erklärt: das Ruhrgebiet, das türkische Istanbul und die Stadt Pécs in Ungarn. Alle drei Standorte bieten über das ganze Jahr die verschiedensten kulturellen Veranstaltungen. Zudem wurden auch grenzüberschreitende Kooperationen realisiert. In den nächsten Monaten werden wir im Sprachennetz Newsletter gemeinsame Vorhaben der Kulturhauptstädte vorstellen.
Den Beginn macht das Projekt „Temporäre Stadt“. In Duisburg (stellvertretend für das Ruhrgebiet), Istanbul und Pécs sollen zeitlich begrenzte Aktionen im Stadtraum stattfinden, um auf die verschiedenen kulturellen Ausprägungen der "Europäischen Stadt" aufmerksam zu machen und dabei neue Ideen zur ihrer Gestaltung zu erproben. Studenten aus den drei Kulturhauptstädten finden sich in gemeinsamen Workshops und Wettbewerben zusammen und entwickeln Vorschläge für zeitlich begrenzte Experimente im öffentlichen Raum. Am Ende wählt eine internationale Jury die besten Beiträge aus, die 2010 in den drei Städten durchgeführt werden. So sollen den Menschen direkt vor Ort mit temporär geschaffenen Stadträumen und experimentellen urbanen Situationen neue und ungewöhnliche Einblicke geboten werden.
Von einer internationalen Jury bereits ausgewählt wurde das Projekt „Wetterumschwung“, das in Duisburg realisiert werden soll. Unter dem Motto „Rücksicht statt Vorsicht“ soll im September 2010 für zwei Wochen der Stadtverkehr eines Teilabschnitts des Innenstadtrings nach neuen Regeln funktionieren. Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer sollen sich den gemeinsamen Raum gleichberechtigt teilen, allein auf Basis gegenseitiger Rücksichtnahme. In einem eigentlich stark reglementierten städtischen Lebensraum soll so während des Experiments eine neue Kultur des Miteinanders entstehen.
Für Istanbul und Pécs werden die Sieger der Workshops momentan noch ermittelt. Weitere Informationen zum internationalen Projekt unter www.temporaere-stadt.de.